Orchideen zum Blühen bringen: So gelingt’s garantiert

Ihre Orchideen blühen nicht mehr? Mit diesen Tipps können Sie die exotischen Schönheiten zu neuen Blüten anregen.

Blüten der Nachtfalterorchidee (Phalaenopsis)

Die Blüten der Nachtfalterorchideen (Phalaenopsis) bezaubern mit filigranen Mustern und leuchtenden Farben

Inhaltsverzeichnis

Warum blühen meine Orchideen nicht mehr? Diese Frage taucht immer wieder auf, wenn die Blütentriebe der exotischen Schönheiten kahl bleiben. Dazu muss man wissen, dass die Blühdauer von Art zu Art unterschiedlich ist. Jede Orchidee blüht einmal, manche jedoch auch zweimal im Jahr. Entwickelt eine Orchidee länger als ein Jahr keinen neuen Blütentrieb, kann das mehrere Ursachen haben.

Es kann daran liegen, dass die Pflanze einen zu warmen oder dunklen Standort hat, dass sie überdüngt oder zu stark gegossen wurde. Unter Umständen befindet sich Ihre Orchidee nach einer intensiven Blütezeit auch gerade in der Ruhephase, was bei vielen Arten im Winter der Fall ist. Wenn Sie folgende Tipps beachten, können Sie Ihre Orchideen aber zu neuen Blüten anregen.

Tipp 1: Orchideen durch Rückschnitt zum Blühen bringen

Schmetterlingsorchideen (Phalaenopsis), die weltweit zu den beliebtesten Zimmerpflanzen zählen, lassen sich mit einer ganz einfachen Maßnahme wieder zum Blühen bringen. Speziell für diese Art gilt: Unterhalb der abgeblühten Triebe liegen ruhende Augen. Sobald die letzte Blüte am Stiel verwelkt ist, schneidet man den Trieb direkt über einem Auge, das als kleine Verdickung erkennbar ist, mit einer sauberen Schere zurück. Nach rund drei Monaten treibt aus dieser schlafenden Knospe oftmals eine neue Blütenrispe hervor. Damit der Trieb nicht zu lang wird, kürzt man den Stiel etwa auf mittlerer Höhe direkt über dem zweiten oder dritten Auge. Stellen Sie die Nachtfalterorchidee anschließend ein wenig kühler. Während der Ruhephase benötigt sie kaum Wasser und kommt auch mit weniger Licht aus.

Tipp 2: Orchideen optimal platzieren

Generell gilt: Um zur Blüte zu gelangen, benötigen Orchideen eine hohe Lichteinstrahlung. An dunklen Standorten sind weder Wachstum noch die Blütenbildung möglich. In den Wintermonaten, im zeitigen Frühjahr und im Spätherbst ist für die meisten Orchideen ein Standort am Südfenster zu empfehlen. Von April bis Mitte September sollten Sie jedoch tagsüber an eine ausreichende Schattierung denken und die Pflanzen etwa 40 Zentimeter vom Fenster wegrücken – ansonsten kann es zu Sonnenbrand kommen.

Orchideen benötigen ausreichend Licht

Orchideen benötigen ausreichend Licht, damit sich ihre Blüten optimal entwickeln

Bei der Phalaenopsis können Fenster mit Südausrichtung die Blütenbildung um zwei bis drei Monate beschleunigen. Bei vielen Cattleya-Orchideen und Vanda-Orchideen kann es zum Beispiel an einem hellen Fenster im Badezimmer, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, zu zwei Blütezeiten pro Jahr kommen.

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Tipp 3: Orchideen mit Kältereiz zum Blühen bringen

Wenn Ihre Orchideen nicht mehr blühen, kann das nicht nur an mangelndem Licht, sondern auch an der falschen Umgebungstemperatur liegen. Nachtfalterorchideen lieben es beispielsweise warm und fühlen sich tagsüber bei Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius und einer hohen Luftfeuchtigkeit wohl. Um besonders blühfaule Orchideen anzuregen, stellt man die Pflanzen vorübergehend in einen kühleren Raum, zum Beispiel ins Schlaf- oder Gästezimmer. Nach zwei Monaten bei einer Temperatur von 15 bis 16 Grad Celsius sollten sich neue Blüten zeigen. Bei Cymbidium-Orchideen hängt die Blütezeit besonders stark von der Temperatur ab. Während des Knospenstadiums brauchen sie unbedingt einen Kältereiz und müssen bei unter 14 Grad Celsius gehalten werden. Ansonsten fallen die Knospen ab.

Tipp 4: Orchideen richtig gießen und düngen

Orchidee gießen, Tauchbad

Für eine üppige Blüte sind Orchideen auf regelmäßige Düngergaben angewiesen. Geben Sie zum Beispiel beim Tauchen etwas Flüssigdünger mit ins Wasser

Wichtig für das gesunde, kräftige Wachstum und die erfolgreiche Blütenbildung ist auch das richtige Gießen der Orchideen. Zum Gießen – oder besser Tauchen – ist zimmerwarmes, kalkarmes Wasser am besten geeignet. Mit einem Holzstäbchen können Sie vorab überprüfen, ob noch Restfeuchtigkeit im Substrat vorhanden ist oder schon gewässert werden muss. Ausschlaggebend für das Blühen der Pflanzen ist zudem eine regelmäßige, schwach konzentrierte Düngung der Orchideen während der Wachstumsphase.

Werden Orchideen zu wenig gedüngt, stagniert das Wachstum und die Blüten bleiben aus. Je nach Art gibt man alle zwei Wochen ein bis zwei Milliliter flüssigen Orchideendünger mit in das Tauchwasser und kann so die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgen. Düngen Sie während der Wachstumsphase unbedingt regelmäßig – so bleiben Ihre Orchideen gesund und bilden reichlich Blüten aus.

Orchideenarten wie die beliebte Nachtfalter-Orchidee (Phalaenopsis) unterscheiden sich in ihren Pflegeansprüchen deutlich von anderen Zimmerpflanzen. In diesem Anleitungsvideo zeigt euch Pflanzenexperte Dieke van Dieken, was beim Gießen, beim Düngen und bei der Blattpflege von Orchideen zu beachten ist
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

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