Orientalische Lilien
Oriental-Hybriden
Orientalische Lilien sind Liebhabersorten, die mit atemberaubender Schönheit und himmlischem Duft verzaubern. So pflanzen und pflegen Sie die Hybriden richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Zwiebel
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- Blütenfarbe
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- rot
- rosa
- weiß
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis August
- Blütenform
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- endständig
- Schalenblüten
- Trompeten
- Blüteneigenschaften
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- stark duftend
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- ganzrandig
- länglich lanzettlich
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
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- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
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- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Duftplanze
- Winterhärte
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- bedingt winterhart
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
Herkunft
Orientalische Lilien gelten als die Diven unter den Lilienzüchtungen. Mit ihren zierlichen Formen, ihrer reichen Farbpalette und betörendem Duft sind sie außergewöhnlich schöne Lilien, aber auch die mit den höchsten Pflegeansprüchen. Entstanden ist die variantenreiche Gruppe der Orientalischen Lilien durch Kreuzungen von Goldband- und Prachtlilie, sowie Lilium japonicum, Lilium rubellum und Lilium henryi. Alle beteiligten Elternarten sind in Japan oder Ostasien beheimatet.
Wuchs
Die verschiedenen Sorten der Orientalischen Lilien entwickeln ihre Blüten an aufrechten Trieben, die 80 bis 200 Zentimeter hoch werden. Sie gehören zu den Zwiebel- und Knollenpflanzen, die mit ihrer nährstoffspeichernden Zwiebel den Winter überdauern. In rauen Gegenden sind sie allerdings nicht zuverlässig winterhart.
Blätter
Orientalische Lilien besitzen die lilientypischen Laubblätter, die wechselständig oder in Wirteln an den Stielen sitzen. Sie sind länglich-lanzettlich und ganzrandig.
Blüten
Die Blütezeit der Orientalischen Lilien liegt im Juli und August. Die weißen, rosafarbenen, roten oder auch zweifarbigen Blüten bilden sich in lockeren Trauben am Ende der Stiele. Die Blütenform kann sehr unterschiedlich sein: Es gibt Sorten mit Trompetenblüten, Schalenblüten, flachen, sternförmigen Blüten oder Blüten, die an die Türkenbundlilie erinnern und deren Blütenblätter stark zurückgeschlagen sind. Nahezu alle Orientalischen Lilien verströmen einen betörenden Duft.

Die Orientalischen Lilien öffnen ihre beeindruckenden Blüten meist von Juli bis August
Früchte
Orientalische Lilien bilden die für die Gruppe typischen Kapselfrüchte aus, die mehrere Zentimeter lang sind.
Standort
Die Elternarten der Orientalischen Lilien stammen aus Gegenden mit milden Wintern. In klimatisch ungünstigen Gegenden kultiviert man sie deshalb besser in Töpfen, damit man sie über den Winter frostfrei halten kann. Sie brauchen einen Standort in voller Sonne, aber eine möglichst beschattete Basis. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit schätzen sie sehr.
Boden
Orientalische Lilien benötigen unbedingt einen leicht sauren Boden, wenn sie mehrere Jahre überdauern sollen. Kalkhaltige Böden sollten Sie mit sauren Substraten wie Moorbeeterde, Rindenkompost oder scharfem Sand verbessern. Außerdem muss der Boden gut durchlässig sein, denn Staunässe mögen die Zwiebeln der Orientalischen Lilien gar nicht.
Pflanzung
Die beste Pflanzzeit für die frostempfindlichen Orientalischen Lilien ist der Frühling. Die Pflanztiefe beträgt etwa die doppelte Länge, wie die Zwiebel hoch ist, gemessen von der Zwiebelspitze. Zum Schutz vor Wühlmäusen pflanzt man die Zwiebeln in einem Gitterkörbchen. Eine leichte Wölbung über der Pflanzstelle sorgt dafür, dass das Wasser gut abfließen kann.
Pflege
Während der Wachstumszeit sollte man Orientalische Lilien bei Trockenheit durchdringend wässern, nach der Blüte ist das nicht mehr nötig. Um ihren hohen Nährstoffbedarf zu decken, verteilt man am besten gleich zum Austrieb Kompost um die Pflanzstelle oder gießt regelmäßig mit Flüssigdünger. Es empfiehlt sich, hohe Sorten mit einem Stab abzustützen. Wer in Gegenden mit milden Wintern lebt, sollte die Pflanzstellen der Orientalischen Lilien vor dem Winter mit Laub und Reisig abdecken. In raueren Regionen sollte man die Orientalischen Lilien in Töpfen ziehen, die man im Sommer im Beet versenkt und vor Frostbeginn wieder herausholt und frostfrei überwintert.
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Falls Orientalische Lilien trotz artgerechtem Standort und saurem Boden blühfaul werden, kann man sie durch Teilung der Zwiebeln verjüngen.
Verwendung
Mit ihren prächtigen Blüten sind Orientalische Lilien auffällige Blickpunkte im Staudenbeet. Setzen Sie hohe Sorten in den Hintergrund und umgeben Sie sie mit farblich harmonierenden, niedrigeren Begleitstauden, die den Wurzelbereich der Lilien beschatten. Gut machen sie sich vor einem dunklen Hintergrund aus immergrünen Pflanzen. Beim Schnitt für die Vase sollte man mindestens die Hälfte des Stiels stehen lassen.

Die Orientalische Lilie ‘Casa Blanca’ entwickelt anmutige weiße Blüten
Sorten
Hier finden Sie einige aktuelle Sorten der Orientalischen Lilien: ‘Casa Blanca’ ist eine preisgekrönte reinweiße Züchtung, die große, flache Blüten ausbildet. Ein bewährter, robuster Klassiker ist die Sorte ‘Black Beauty’ mit himbeer- bis schwarzroten Blüten. ‘Extravaganza’ begeistert mit gesprenkelten Blüten in Weiß und Rosa. Die lachsrosafarbene ‘Salmon Star’ ist orangefarben gezeichnet und delikat gepunktet.
Vermehrung
Orientalische Lilien lassen sich gut durch Teilung ihrer Zwiebeln im Herbst oder Frühjahr vermehren. Aus einzelnen Zwiebelschuppen kann man Brutzwiebeln heranziehen, allerdings dauert es mindestens drei bis fünf Jahre, bis daraus blühfähige Pflanzen entstehen. Auch die Vermehrung durch Aussaat ist bei dieser Liliengruppe langwierig, da die Samen schwer keimen und zudem eine Kälteeinwirkung benötigen.
Krankheiten und Schädlinge
Ein hübscher roter Käfer, das Lilienhähnchen, kann die Blätter der Orientalischen Lilien stark schädigen. Die einfachste Bekämpfungsmethode ist es, den auffälligen Käfer regelmäßig abzusammeln. Außerdem gehören Blattläuse und Schnecken zu den gelegentlich auftretenden Schädlingen. Bei zu nassem Stand kann Zwiebelbodenfäule zum Problem werden und bei feuchtwarmer Witterung kann sich Grauschimmel ausbreiten.