Pagodenhartriegel, Etagenhartriegel
Cornus controversa
Die Insekten lieben die zarten Blütendolden des Pagodenhartriegels und im Herbst beschenkt er uns mit auffälliger Laubfärbung und schwarzen Beeren.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 500 cm bis 1000 cm
- Wuchsbreite
- von 250 cm bis 500 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Juli
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Schirmrispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- breit elliptisch
- eiförmig
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- schwarz
- blau
- Fruchtform
-
- Beere
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Hausbaum
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Rhododendrongarten
- Waldgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Pagodenhartriegel (Cornus controversa) ist ein Laubgehölz, dessen Heimat in Ostasien liegt. Sein natürliches Verbreitungsgebiet zieht sich vom östlichen Himalaya über China bis nach Korea und Japan. Mit Vorliebe besiedelt er Waldränder, kann aber auch an schattigeren Plätzen im Laubwald anzutreffen sein. Der beliebte Zierstrauch oder kleine Baum gehört zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae). Cornus controversa wurde erstmals 1909 vom britischen Botaniker William Botting Hemsley beschrieben. Wegen seines markanten Kronenaufbaus wird er auch als Etagenhartriegel bezeichnet. Geläufiger ist aber – in Anlehnung an die asiatischen Pagoden – der Name Pagodenhartriegel. Aus den Samen des Hartriegels wurde früher Öl gewonnen und seine Blätter verwendete man in der Volksmedizin als Mittel zur Schmerzlinderung.
Wuchs
Der sommergrüne Pagodenhartriegel wächst bei uns als hoher Strauch oder kleiner Baum. Dabei erreicht er Wuchshöhen von fünf bis zehn Metern, manchmal wird er auch bis 15 Meter hoch. Seine nahezu waagrecht abstehenden Äste ergeben einen auffällig etagenförmigen Aufbau und lassen die Krone sehr ausladend werden. Die jungen Triebe von Cornus controversa sind rötlichbraun, die älteren schwarzbraun. Das weit verzweigte Wurzelwerk des Hartriegels läuft oberflächennah unter der Erde.
Blätter
In ihrer Form sind die Blätter des Pagodenhartriegels variabel. Meist sind sie von eiförmiger bis breit elliptischer Gestalt und vorne kurz zugespitzt. Sie sitzen wechselständig an den Zweigen und werden mit Blattstiel 10 bis 15 Zentimeter lang. Das Blatt besitzt eine dunkelgrüne, unterseits etwas hellere Farbe. Im Herbst färbt sich das Laub von Cornus controversa je nach Witterungsverlauf gelblich bis purpurrot.

Im Gegensatz zu anderen Hartriegelarten bildet der Pagodenhartriegel große Schirmrispen aus
Blüten
In unseren Gärten und Parks schmückt sich der Pagodenhartriegel von Juni bis Juli mit seinen cremeweißen Blüten. Im Unterschied zu vielen anderen Hartriegelarten sind die Blüten beim Etagenhartriegel nicht von auffälligen Hochblättern umgeben. Vielmehr stehen seine sternförmigen Einzelblüten zu mehreren in bis zu 15 Zentimeter breiten Schirmrispen zusammen. Die Blüten der Pflanze werden gerne von Bienen, Schmetterlingen und Faltern besucht und bestäubt.
Früchte
Ab September reifen die Früchte des Pagodenhartriegels heran. Es handelt sich dabei um runde, etwa fünf Millimeter große Beeren, die blau-schwarz gefärbt sind und sehr zahlreich erscheinen. Vögeln liefert der Hartriegel damit ein reiches Nahrungsangebot.

Die Früchte des Pagodenhartriegels sind bei Vögeln ein beliebter Snack
Standort
Der Etagenhartriegel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Garten. Empfehlenswert ist eine beschattete, kühle Basis, damit der Boden rund um die Pflanze nicht so schnell austrocknet.
Boden
Geben Sie dem Pagodenhartriegel einen humosen, leicht sauren bis neutralen Boden. Leichte Sandböden sind ungeeignet, ebenso staunasse Böden. Idealerweise ist der Untergrund frisch und besitzt einen guten Wasserabzug.
Pflanzung
Falls das Substrat zu kalkhaltig ist, sollten Sie bei der Pflanzung von Cornus controversa die Gartenerde etwa zur Hälfte mit Rhododendronerde mischen. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Auch wenn es sich um Containerware handelt, sollte man den Pagodenhartriegel vorzugsweise im Februar oder März pflanzen. Dann ist die Gefahr des Austrocknens nicht so groß. Bei einer Herbstpflanzung empfiehlt es sich, den Wurzelballen junger Bäume mit Laub und Tannenreisig abzudecken.
Pflege
Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist es wichtig, den Etagenhartriegel regelmäßig zu gießen. Und auch wenn das Gehölz einmal eingewurzelt ist, sollte man in länger anhaltenden Trockenperioden ein Auge darauf haben, dass der Boden nicht zu sehr austrocknet. Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, ist eine Mulchschicht oder eine Unterpflanzung mit konkurrenzschwachen Stauden hilfreich. Eine Gabe Hornspäne im Frühjahr, einfach auf die Baumscheibe ausgestreut, kurbelt das Wachstum an.
Schnitt
Der Pagodenhartriegel steht sehr früh im Saft, weshalb man alle Schnittmaßnahmen im Spätsommer oder Herbst vornehmen sollte. Um sein natürliches Wuchsbild nicht zu stören, genügt es, wenn man nur abgestorbene oder störende Zweige entfernt. Ansonsten lässt man Cornus controversa in Ruhe.
Verwendung im Garten
Aufgrund seines markanten Wuchsbildes gebührt dem Pagodenhartriegel eine Solitärstellung im Garten. Er ergibt einen schönen Hausbaum, allerdings sollte man eine Oberflächenverdichtung im Wurzelbereich vermeiden, also auf Wege oder Sitzplätze in unmittelbarer Nähe verzichten. Passende Partner sind Rhododendren oder Nadelgehölze im Hintergrund. Wegen des flachen Wurzelwerks sollten Sie Cornus controversa nur mit konkurrenzschwachen Stauden oder Zwiebelblumen unterpflanzen. Starkwüchsige Bodendecker eignen sich nicht.

Cornus controversa ‘Variegata’ setzt im Garten leuchtende Akzente
Sorten
In gut sortierten Baumschulen sind viele verschiedene Sorten dieses Hartriegels erhältlich. Die wohl am häufigsten gepflanzte Sorte von Cornus controversa ist ‘Variegata’. Sie wird etwa fünf Meter, seltener auch zehn Meter hoch. Ihre deutlich schmaleren Blätter besitzen einen breiten rahmweisen Rand, wodurch das Gehölz dunkle Gartensituationen aufhellen kann. Bei ‘Candle Light’ sind die Blätter im Austrieb gelb, bevor sie später vergrünen. Bei ‘Pagoda’ ist der etagenförmige Wuchs besonders deutlich ausgeprägt und die Züchtung ‘Marginata’ überrascht mit weiß und rosa gefärbten Blatträndern. Cornus controversa ‘Laska’ ist eine neuere Züchtung, die einen schlankeren Wuchs und mittelgrüne Blätter besitzt. Besonders auffällige Blätter mit einer hellgrün-gelben Panaschierung bildet die Sorte ‘Gosia’. Sie wächst zudem sehr langsam und ist nach zehn Jahren erst zwei Meter hoch.
Vermehrung
Der Etagenhartriegel kann aus Samen angezogen werden, doch ist die Anzucht recht langwierig. Leichter gelingt eine Vermehrung durch Absenker und auch durch das Schneiden von Stecklingen kann man Nachwuchs gewinnen. Die Sorten von Cornus controversa sind allerdings veredelt und sollten in einer Baumschule erworben werden.
Krankheiten und Schädlinge
Der Pagodenhartriegel erweist sich als sehr gesund, lediglich Mehltau oder Blattflecken können bei ungünstiger Witterung auftreten. Schädlinge sind hingegen sehr selten zu beobachten.