Petersilie
Petroselinum crispum
Petersilie zählt zusammen mit Schnittlauch zu den Küchenkräutern, die man unbedingt im Garten haben sollte. Mit der richtigen Fruchtfolge können fast das ganze Jahr hindurch feine aromatische Blätter geerntet werden.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- zweijährig oder kurzlebig
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 60 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- dicht
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis Juli
- Blütenform
-
- Dolden
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- essbar
- zwittrig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gefiedert
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- essbar
- duftend
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- unscheinbar
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Küchenkraut
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- bedingt winterhart
- Verwendung
-
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Gemüsegarten
- Kräutergarten
- Topfgarten
Herkunft
Petersilie (Petroselinum crispum) zählt zur Familie der Doldenblütler (Apicaceae) und stammt ursprünglich aus Südosteuropa. Seit etwa 400 Jahren wird das beliebte Küchenkraut auch bei uns zum Verfeinern und Würzen von Fleisch, Fisch, Soßen, Suppen, Gemüse und Eierspeisen verwendet. Von der Blattpetersilie gibt es Sorten mit gekrausten Blättern, die sich auch zum Garnieren eignen, und solche mit glatten Blättern. Petersilie enthält viele Mineralstoffe wie Eisen und Calcium, ätherische Öle sowie einen hohen Anteil an den Vitaminen A, B und C.
Aussehen und Wuchs
Petersilie ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine etwa 30 Zentimeter hohe Rosette aus gefiederten und dunkelgrünen Blättern ausbildet. Im zweiten Jahr sprießt im Juni ein 60 Zentimeter hoher Blütenstängel, an dem sich gelbgrüne Doldenblüten bilden. Aus ihnen entwickeln sich bis zum Herbst die Samen. Dann stellt die Pflanze das Blattwachstum ein und ist für die Ernte nicht mehr zu gebrauchen.
Standort und Boden
Petersilie gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf tiefgründigen, durchlässigen und humosen Böden. Von Vorteil ist es, wenn Sie das Beet bereits im Herbst mit Kompost oder organischem Dünger anreichern. Empfindlich reagiert das Küchenkraut auf verkrustete Böden.
Aussaat und Pflanzung
Wenn Sie Petersilie säen möchten, brauchen Sie etwas Geduld. Für eine Ernte im Sommer und Herbst ist eine Ausaat ab Mitte März, besser ab April, direkt ins Freiland möglich. Man sät die Samen ein bis zwei Zentimeter tief mit einem Reihenabstand von 20 bis 30 Zentimetern aus. Da Petersilie eine Keimdauer von drei bis vier Wochen hat, muss der Boden gleichmäßig mit Wasser versorgt und unkrautfrei gehalten werden, bis die Samen aufgehen. Ein paar Radieschen zwischen den Petersilien-Samen können als Markiersaat dienen. Außerdem hat es sich bewährt, wenn man das Beet bis zum Auflaufen der Samen mit Vlies oder Lochfolie abdeckt, damit die Erde möglichst feucht und warm bleibt. Für eine Ernte im Winter kann noch bis Ende Juli ausgesät werden. Dann ist jedoch der Anbau im Gewächshaus empfehlenswert.
Neben der Direktsaat kann Petersilie auch ab Mitte Januar in Aussaatschalen oder Töpfen vorgezogen werden. Nach der Keimung bei etwa 25 Grad Celsius gilt es, die Pflänzchen bei etwa 15 Grad Celsius weiter zu kultivieren und sie vor dem Setzen im April abzuhärten.
Pflege
Petersilie braucht viel Feuchtigkeit, verträgt jedoch keine Staunässe. Das regelmäßige Lockern des Bodens mit der Hacke fördert einen erneuten Austrieb nach der ersten Ernte und ist wichtig, um das Unkraut in Schach zu halten. Außer der Kompostgabe bei der Beetvorbereitung braucht das Küchenkraut keine weitere Düngung.
Ernte und Lagerung
Sobald die Pflanzen kräftig genug sind, können ab dem späten Frühjahr laufend frische Blätter geerntet werden. Nach der Blüte werden sie jedoch ungenießbar. Die zerkleinerten Blätter sollten am besten frisch über Kartoffeln, Quark, Salate, Suppen und Soßen gestreut und nicht mitgekocht werden. Am besten lässt sich Petersilie durch Einfrieren konservieren: Waschen Sie das Küchenkraut und schütteln Sie die Feuchtigkeit ab. Danach hacken Sie es, füllen es in kleine Folienbeutel oder Kunststofftöpfchen und legen diese in die Tiefkühltruhe. Man kann Petersilie auch trocknen, um den frisch-würzigen Geschmack zu bewahren. Geschnitten wird Petersilie immer von außen nach innen, damit die Triebe nachwachsen können.
Mischkultur und Fruchtfolge
Wie alle Doldenblütler darf Petersilie nur alle vier bis fünf Jahre auf demselben Beet angebaut werden. Auch andere Doldenblütler wie zum Beispiel Möhren sollten in dieser Zeit nicht auf dem Beet stehen. Als Mischkulturpartner bewährt haben sich Spinat, Mangold, Tomaten und Radieschen. Zu Kopfsalat hingegen sollte Abstand eingehalten werden, da dieser sich nicht als Pflanzpartner eignet.
Sorten
Bei der Blatt-Petersilie unterscheidet man Sorten mit gekrausten und glatten Blättern. Glatte Petersilie gilt als besonders aromatisch und vitaminreich.

Glatte Petersilie ist besonders aromatisch und wird vor allem in südlichen Ländern geschätzt
Glatte Blatt-Petersilie:
‘Laura’: glattblättrige Schnittpetersilie mit kompaktem Wuchs und intensivem Aroma. Sie wächst kräftig und aufrecht
‘Einfache Schnitt’: glattblättrige, sehr aromatische Petersilien-Sorte
‘Gigante d’Italia’: großblättrige und ertragreiche Sorte, die ideal zum Trocknen geeignet ist
Krause Blatt-Petersilie:
‘Mooskrause’: eine altbewährte Sorte mit mittel- bis dunkelgrünen, stark gekrausten Blättern und langen Stielen. Sie ist sehr krankheitsresistent
‘Gärtnerstolz’: alte, robuste Sorte mit mäßig intensivem Aroma
‘Lisette’: zart gekrauste Blätter, die sich gut zum Garnieren und für den Salat eignen
‘Sperlings Smaragd’: dicht gefüllte, ertragreiche und winterharte Sorte
‘Grüne Perle’: dicht gekrauste, dunkelgrüne Sorte, gut für die Spätaussaat geeignet
Krankheiten und Schädlinge
Glatte Blatt-Petersilie gilt als krankheitsanfälliger als die gekrauste. Fadenwürmer, sogenannte Nematoden, machen sich in einer roten Laubfärbung ab Juni bemerkbar. Zudem kann die Septoria-Blattfleckenkrankheit auftreten. Bei einem Befall mit der Pilzkrankheit bilden sich an den Blättern braune Flecken, auf denen schwarze Sporen sitzen. Als Gegenmaßnahme können die Samen mit heißem Wasser behandelt werden. Im Herbst kommt es gelegentlich zu einem Befall mit Falschem Mehltau. Um dem vorzubeugen, sollten Sie einen ausreichenden Pflanzabstand und einen regelmäßigen Fruchtwechsel einhalten.
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Häufig gestellte Fragen
Wie oft muss man Petersilie gießen?
Wie viele andere Küchenkräuter auch, braucht die Petersilie viel Feuchtigkeit. Gießen Sie die Pflanze so, dass die Erde immer gleichmäßig feucht ist, aber keine Staunässe entsteht.
Welche Erde eignet sich für Petersilie?
Petersilie bevorzugt ein humusreiches und durchlässiges Substrat. Im Garten sollte der Boden tiefgründig sein. Um das Kräuterbeet auf die neue Saison vorzubereiten, ist es vorteilhaft, den Boden bereits im Herbst mit einem organischen Dünger oder Kompost anzureichern.
Wann kann man Petersilie aussäen?
Petersilie kann man entweder ab Januar auf der Fensterbank vorziehen oder von Mitte März bis Ende Juli direkt ins Beet säen.
Wie muss man Petersilie ernten?
Petersilie sollte auf jeden Fall vor der Blüte geerntet werden – danach schmeckt sie meist nicht mehr. Für die Ernte benutzt man am besten ein scharfes Küchenmesser oder eine Schere, mit deren Hilfe man die Blätter samt Stängel abschneidet.