Pfahlrohr
Arundo donax
Das Pfahlrohr ist ein wärmeliebender Gras-Gigant mit Sichtschutzfunktion – auch im Kübel. So pflanzen und pflegen Sie Arundo donax richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Rhizom
- Gras
- Wuchshöhe
- von 300 cm bis 400 cm
- Wuchsbreite
- von 200 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- überhängend
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- August bis Oktober
- Blütenform
-
- Blütenrispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- grasartig
- lanzettlich
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Sichtschutz
- Windschutz
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Präriegarten
- Wassergarten
Herkunft
Das Pfahlrohr gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae), viele kennen es auch unter den Namen Riesenschilf oder Spanisches Rohr. Arundo donax ist eines von drei immergrünen, ausdauernden Grasarten der Gattung Arundo, die vor allem in Wassergräben und an Flussufern in der nördlichen Hemisphäre wachsen. Seine Heimat soll ursprünglich in Vorderasien liegen. Vor allem in Südeuropa ist es weit verbreitet. In die USA gelangte das Pfahlrohr erst Anfang des 19. Jahrhunderts, auch in den Tropen und Subtropen ist es mittlerweile heimisch, dort ist es immergrün und wird vielfältig genutzt.
Wuchs
Arundo donax ist ein horstbildendes Gras mit kräftigen, straff nach oben wachsenden Trieben, das in Mitteleuropa wintergrün ist. Der Gräser-Riese wird gut und gerne vier Meter hoch. Die aufrechten, etwa drei Zentimeter dicken Halme entspringen aus einem dicht unter der Erde verlaufenden, knollenartig verdickten Rhizom, das anders als viele Bambusarten aber nicht zum Wuchern neigt. Vorsichtshalber kann man aber eine ein Meter tiefe Rhizomsperre einbringen, um Pflanzpartnern den Wuchsraum zu sichern, denn das Pfahlrohr ist sehr wüchsig.
Blätter
Die bis zu 60 Zentimeter langen, graugrünen Blätter sind flach und linear geformt, ihre Breite variiert zwischen einem und etwas über drei Zentimetern, das Blatt endet in einer Spitze. Die Ränder fühlen sich etwas rau an. Die Blätter stehen wechselständig an dicken Sprossen, die an Schilf oder Bambus erinnern. Die Blattscheiden liegen eng am Halm an und überlappen sich zum Teil. Bei jedem Windhauch raschelt das Laub leise und bewegt sich im Wind.

Mit seinen straff nach oben wachsenden Trieben ist das Pfahlrohr der perfekte Sichtschutz
Blüten
In Mitteleuropa kommt es selten zur Blütenbildung. Fedrige, bis zu 70 Zentimeter lange Blütenrispen stehen dann endständig an den Trieben, sie erscheinen erst im Herbst.
Standort
Das Pfahlrohr wächst am besten in voller Sonne, geschützt vor starken Winden.
Boden
An den Boden stellt das Pfahlrohr keine besonderen Ansprüche. Feucht oder wenigstens frisch sollte er sein, optimal sind nährstoffreiche und tiefgründige Böden, denn die Rhizome haben einen großen Platzbedarf. Staunässe wird toleriert.
Pflanzung
Das Pfahlrohr ist vor allem etwas für große Gärten. Dort pflanzt man das Gras beispielsweise am Wasserrand, und zwar am besten mit Rhizomsperre, damit die Teichfolie nicht von den Wurzeln durchstoßen wird. Räumen Sie dem Riesengras ausreichend Platz ein – ein Abstand von einem Meter zu den Pflanzpartnern ist Pflicht! Für die Kübelkultur sind nur Gefäße mit einem Volumen von 30 Litern aufwärts sinnvoll. Tragen Sie am besten Handschuhe bei der Pflanzung, denn an den Kanten des Laubs kann man sich leicht verletzen.
Pflege
Vor allem in der Anwachsphase sollte das Pfahlrohr gut mit Wasser versorgt werden. Arundo donax verträgt lediglich Temperaturen bis etwa -15 Grad Celsius, die panaschierten Sorten sind noch empfindlicher. Wo es im Freiland wächst, sollte man es deshalb im Spätherbst zum Überwintern gut schützen, etwa durch eine dicke Mulch- oder Laubschicht. Zusätzlich kann man die Blattschöpfe zusammenbinden, um das Herz des Grases vor Feuchtigkeit zu schützen. Vor allem in rauen Lagen sollte man bunte Sortenvertreter im Kübel halten und an einem frostfreien Platz überwintern. Grundsätzlich sollte man die steifen Stängel im Frühjahr etwa 20 Zentimeter über dem Boden abschneiden.
Verwendung
Am Teichrand ist das Pfahlrohr, einzeln oder in Gruppen gepflanzt, eine dekorative Ergänzung, daneben auch in Verbindung mit Wasser-Features wie Schwimmbecken oder Schwimmteichen. Der Kultur im Freiland werden durch die relativ geringe Frosttoleranz des Pfahlrohrs Grenzen gesetzt, allerdings bieten die Halme auch den Winter über einen attraktiven Sichtschutz. Wo die Winterhärte nicht zu groß ist, kann man das Pfahlrohr beispielsweise auf Freiflächen im Präriegarten integrieren oder als Hintergrundpflanzung beziehungsweise Grundstücksbegrenzung einsetzen. Ein guter Pflanzpartner ist beispielsweise der Purpurdost (Eupatorium). Die Topfkultur ist nur in sehr großen und tiefen Gefäßen möglich, sonst kümmern die Wurzeln.
Arundo donax gewinnt wachsende Bedeutung als nachwachsender Rohstoff, das Gras wird beispielsweise für Schilfmatten oder Korbwaren genutzt. Auf den Kanaren wird es aus Viehfutter und als Windschutz verwendet. Die Rhizome setzt man gern als Erosionshemmer an passenden Standorten ein. Lange Tradition hat die Verwendung der Stängel als Mundstück für viele Blasinstrumente wie Oboe oder Klarinette.

Arundo donax ‘Golden Chain’ ist eine Pfahlrohr-Sorte, deren Laub auffällig gelb-grün panaschiert ist
Sorten
Deutlich frostempfindlicher und auch etwas gedrungener als die Art ist die Sorte ‘Variegata’, das Weißbunte Pfahlrohr. Seine Blätter haben markante cremeweiße Streifen. Diese Sorte ist auch unter der Bezeichnung ‘Versicolor’ im Handel. ‘Peppermint Stick’ hat ebenfalls weißbunte Blätter, allerdings mit einem höheren Grünanteil. Diese Sorte bleibt ebenfalls kleiner als die Art.
Vermehrung
Die Samen von Arundo donax kann man im Frühling in Töpfen aussäen. Alternativ teilt man zu Frühjahrsbeginn den Wurzelstock. Sprossstecklinge kann man von Frühling bis Sommer bewurzeln, das Substrat sollte dabei stetig feucht gehalten werden. Zuchtsorten kann man nur durch Teilung vegetativ vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Das Pfahlrohr ist außerordentlich robust, Schädlinge treten praktisch nie auf.