Physalis erfolgreich überwintern: So geht’s

Die Physalis, auch Andenbeere oder Kapstachelbeere genannt, ist eigentlich mehrjährig und kann mit etwas Pflege auch bei uns überwintert werden. So bringen Sie das Nachtschattengewächs gut durch die kalte Jahreszeit.

Physalis (Physalis peruviana)

Die südamerikanische Physalis (Physalis peruviana) ist trotz geringer Winterhärte mehrjährig

Die Physalis (Physalis peruviana) stammt ursprünglich aus Peru und Chile. Bei uns wird sie wegen ihrer geringen Winterhärte meist nur einjährig kultiviert und das, obwohl es sich bei ihr eigentlich um eine mehrjährige Pflanze handelt. Wer sich nicht jedes Jahr eine neue Physalis anschaffen will, muss sie angemessen überwintern – denn mit dem richtigen Winterquartier kann das Nachtschattengewächs auch bei uns mehrere Jahre alt werden.

Physalis überwintern: So geht’s
  1. Physalispflanzen im Oktober/November einräumen
  2. Kleinere, ausgepflanzte Exemplare in Töpfe umsetzen und wie Topfpflanzen überwintern
  3. Physalis vor der Überwinterung um zwei Drittel zurückschneiden
  4. Physalis hell zwischen 10 und 15 Grad Celsius überwintern
  5. Während der Überwinterung wenig, aber regelmäßig gießen, nicht düngen
  6. Ab März/April kann die Physalis wieder ins Freie
  7. Alternative: Im Herbst Stecklinge schneiden und die Physalis als Jungpflanzen überwintern

Physalis: Ein Name, verschiedene Arten

Mit der Bezeichnung "Physalis" meint man üblicherweise die Pflanzenart Physalis peruviana. Richtiger wären die Bezeichnungen "Kapstachelbeere" oder "Andenbeere". Die deutschen Artnamen weisen auf den Naturstandort in den Höhenlagen der Anden hin. Dieser Ursprung erklärt, warum die Pflanze an sich sehr gut mit Temperaturschwankungen zurechtkommt, auf Frost aber empfindlich reagiert. Zur Gattung Physalis gehören darüber hinaus auch die Ananaskirsche (Physalis pruinosa) und die Tomatillo (Physalis philadelphica). Alle drei Physalis-Arten lassen sich übrigens auf die hier beschriebene Art überwintern.

Ananaskirsche
Thema
Die Ananaskirsche ist nicht nur dekorativ, sondern auch vitaminreich und begeistert mit ihrem Geschmack nach Ananas. Sie ist auch als kleine Schwester der Andenbeere bekannt.
Tomatillo
Thema
Die aus Mexiko stammenden Tomatillos sehen originell aus und sind wegen ihres süßlich-sauren Geschmacks eine beliebte Zutat in der mexikanischen Küche. Hier lesen Sie alles zu Pflanzung und Pflege der außergewöhnlichen Pflanze.

Physalis pruinosa bildet etwas kleinere Früchte aus als die Kapstachelbeere. Die kleinen gelben Beeren, die von orangeroten Lampionhüllen umgeben sind, reifen früher als die von Physalis peruviana. Sie haben einen milden Geschmack, der an Ananas erinnert. Physalis philadelphica stammt aus Mexico und ist auch unter dem Namen "Mexikanische Hülsentomate" bekannt. Die Hüllblätter der Tomatillo sind grün und verbergen die je nach Sorte grünen, gelben oder violetten süß-sauren Beeren.

Physalis überwintern ist möglich

Auch in unseren Breiten kann man die Physalis mehrjährig kultivieren, wenn man bei der Überwinterung einige Punkte beachtet. Und der Aufwand lohnt sich, bildet die Kapstachelbeere doch Jahr für Jahr köstliche orange-gelbe Früchte aus. Sie zeichnen sich durch einen feinen, süß-säuerlichen Geschmack aus und sind ab August bis etwa Ende September erntereif. Das hängt davon ab, in welcher Lage die Pflanzen kultiviert werden und wie alt sie sind.

Andenbeere

Die Andenbeere wird auch bei uns als Naschfrucht immer beliebter

Wer seine Physalis mehrjährig anbauen möchte, sollte sich schon vorab überlegen, wo er sie pflanzt. Vom Standort im Garten hängt auch die Art der Überwinterung ab. Die Physalis liebt sonnige, geschützte Plätze im Garten. Am besten gedeiht sie bei uns im milden Weinbauklima. Aber auch dort kann sie den Winter nicht im Freien verbringen, da sie bei einsetzendem Frost schnell erfrieren würde. Wenn Sie Ihre Physalis nicht jeden Herbst ausgraben möchten, um sie frostfrei zu überwintern, empfiehlt sich die Pflanzung im Gewächshaus oder im Kübel. Tipp: Im Kübel bildet die Physalis mehr Früchte aus als unter Glas.

Schritt für Schritt: So überwintern Sie Physalis richtig

Kleinere im Garten ausgepflanzte Exemplare der Physalis können Sie im Herbst kurzerhand in Töpfe umsetzen und genauso wie die Topfpflanzen überwintern. Im Winterquartier können sogar noch nicht voll ausgereifte Früchte nachreifen. Der richtige Zeitpunkt, um die Physalis für den Winter einzuräumen, ist zwischen Oktober und November – also vor dem ersten Frost. Man erkennt den Beginn der Winterruhe leicht daran, dass die Physalis die ersten Blätter fallen lässt. Die Physalis überwintert mit Laub, wird aber vor dem Einräumen um etwa zwei Drittel zurückgeschnitten. Für die Überwinterung eignet sich ein heller Ort bei etwa 10 bis 15 Grad Celsius, zum Beispiel ein Wintergarten oder ein beheizbares Gewächshaus.

Von einer Überwinterung der Pflanzen in Wohnräumen sollten Sie, alleine schon wegen der Temperaturen, absehen. Hier droht unter anderem Schädlingsbefall mit Blattläusen und der Weißen Fliege. Überlassen Sie die Pflanzen den Winter über nicht vollständig sich selbst. Ein wenig Pflege ist nötig, um Physalis erfolgreich zu überwintern. Achten Sie darauf, dass die Pflanze im Winterquartier nicht komplett austrocknet und gießen Sie sie auch weiterhin mäßig. Prüfen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall. Düngen ist im Winterquartier nicht nötig.

Kapstachelbeere

Kapstachelbeeren sind mehrjährig, Frost vertragen sie allerdings nicht

Ab Februar/März kann die Pflanze dann langsam wieder an mehr Licht und höhere Temperaturen gewöhnt werden. Ins Freie sollten Sie die Kapstachelbeere stellen, sobald es keine Nachfröste mehr gibt. Platzieren Sie Ihre Physalis aber nicht direkt in der pralle Sonne, da sie sich ansonsten schnell einen Sonnenbrand einfängt. Eine Schattierung in den ersten Tagen schafft hier Abhilfe. Überwinterte Physalis-Pflanzen haben manchmal einen Wachstumsvorsprung und kommen daher im kommenden Jahr etwas früher zur Blüte.

Wie überwintert man eine Physalis als Steckling?

Alternativ können Sie von der Physalis auch Stecklinge schneiden und diese als Jungpflanzen überwintern. Dazu schneiden Sie am besten Anfang November zehn Zentimeter lange Kopf- und Triebstecklinge mit fünf bis sieben Blättern ab. Setzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde, gießen Sie sie vorsichtig an und stellen Sie sie warm. Die Stecklinge bewurzeln in Erdtöpfen bei etwa 18 bis 20 Grad Celsius nach drei Wochen. Anschließend können Sie den Physalis-Nachwuchs in einem kühlen Raum überwintern. Ab Mai, sobald keine Fröste mehr drohen, können die Jungpflanzen ins Freie umziehen.

Praxis-Video: So säen Sie Andenbeeren richtig aus

In diesem Video zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Andenbeeren erfolgreich aussäen können.
Credits: CreativeUnit/David Hugle

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