Purpursonnenhut
Echinacea purpurea
Purpursonnenhut (Echinacea purpurea) ist eine hübsche Staude für sonnige Beete und ein Insektenmagnet zugleich. So pflanzen und pflegen Sie die Staude richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 100 cm
- Wuchsbreite
- von 40 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- orange
- rot
- weiß
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis September
- Blütenform
-
- Blütenkörbchen
- Zungenblüten
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- ungefüllt
- leicht gefüllt
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- gezähnt
- Fruchtfarbe
-
- weiß
- Fruchtform
-
- Spaltfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- lange haftend
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
-
- FR1
- FR2
- B1
- B2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Präriegarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Purpursonnenhut (Echinacea purpurea), auch Roter Scheinsonnenhut oder Igelkopf genannt, ist eine sehr beliebte Gartenstaude aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), die ursprünglich aus den Prärien Nordamerikas stammt. Schon bei den Indianern galt die Wildstaude als antiseptische Heilpflanze und wird heute in vielen Erkältungspräparaten eingesetzt.
1696 wurde die Staude das erste Mal in England von dem Botaniker Leonard Plukenet (1642–1706) als "Chrysanthenum americanum" beschrieben, da er Ähnlichkeiten mit der Garten-Chrysantheme entdeckte. Carl von Linné gab der Art 1753 den Namen Rudbeckia purpurea, womit sie der Gattung Rudbeckia zugeordnet wurde. Erst 1794 erhielt die Gattung ihren bis heute gültigen Namen Echinacea durch Conrad Moench (1744–1805). Inzwischen werden Rudbeckia und Echinacea zwei verschiedenen botanischen Gattungen zugeordnet. Mit dem Gelben Sonnenhut (Rudbeckia) sind die Purpursonnenhüte – seit einigen Jahren – offiziell nicht mehr eng verwandt, obwohl die Pflanzen sich auf den ersten Blick sehr ähneln. Allerdings wird der Verwandtschaftsgrad der beiden Stauden unter Botanikern nach wie vor heiß diskutiert. Vergleicht man die beiden Stauden genauer miteinander, lassen sich aber deutliche Unterschiede feststellen.

Der farbenprächtige Sonnenhut ist in allen Varianten eine der beliebtesten Sommerstauden
Ihren deutschen Namen hat die Staude der Form des Blütenbodens, die einem spitzen Hut gleicht, zu verdanken. Die Bezeichnung "Igelkopf" weist auf die stachelige Textur der Blütenköpfe hin. Der botanische Name Echinacea ist vom griechischen Wort "echinos" abgeleitet, das ebenfalls "Igel" heißt. In Deutschland taucht der Purpursonnenhut erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf. Mittlerweile gibt es zahlreiche farbenprächtige Züchtungen von Echinacea purpurea.
Wuchs
Der Purpursonnenhut bildet aufrechte Horste. Aus einer kräftigen Pfahlwurzel mit zahlreichen senkrecht wachsenden Nebenwurzeln treiben aufrechte und mit Borsten behaarte Stängel. Die Staude wird zwischen 80 und 100 Zentimeter hoch.
Im Winter erfrieren die oberirdischen Pflanzenteile, im Frühling jedoch treibt Echinacea purpurea zuverlässig neu aus.

Den Namen "Igelkopf" verdankt Echinacea purpurea ihren stacheligen Blütenkörbchen
Blätter
Die Grundblätter sind eiförmig, gezähnt, rau behaart, dunkelgrün und bis 15 Zentimeter lang. Die Stängelblätter sind etwas kleiner.
Blüten
Von Juli bis September zeigen sich bis zu zwölf Zentimeter breite, margeritenähnliche Blütenkörbchen mit purpur-rosafarbenen Strahlenblüten und hochgewölbter, braunroter Mitte, dem sogenannten Korb. Es gibt inzwischen aber auch Sorten mit weißen, gelben und orangeroten Blüten. Die Blüten ziehen Schmetterlinge und Bienen magisch an.

Inzwischen gibt es Echinacea purpurea nicht mehr nur in Rosa und Weiß, die Farbpalette reicht von Gelb über Orange bis hin zu Tomatenrot (im Bild: ‘Tomato Soup’)
Früchte
Echinacea purpurea bildet grau-weiße, bis zu fünf Millimeter lange Spaltfrüchte, sogenannte Achänen, aus.
Standort
Die prächtige Staude benötigt als Standort einen sonnigen Platz. In Frage kommen zwar auch halbschattige Plätze, aber an solchen setzt Echinacea purpurea weniger Blüten an.
Boden
Der Purpursonnenhut gedeiht am besten auf nährstoffreichen, durchlässigen und nicht zu schweren Böden.
Pflanzung
Die Pflanze ist relativ kurzlebig, deshalb sollte man sie gleich nach der Blüte auf eine Handbreit überm Boden zurückschneiden und alle paar Jahre teilen.
Pflege
Wenn die Staude einmal Fuß gefasst hat, ist sie relativ pflegeleicht. Es gilt, verwelkte Blüten regelmäßig zu entfernen. Das Schneiden des Sonnenhuts direkt nach der Blüte verlängert die Lebenszeit. Eine Kompostgabe im Frühjahr und gelegentliche Gaben von Brennnesseljauche kommen dem Gedeihen ebenfalls zu Gute.
Teilen
Mit den Jahren lässt die Blühfreude von Echinacea purpurea nach und sie treibt nicht mehr so kräftig aus. Dann hilft eine Verjüngungskur durch Teilung: Graben Sie den Wurzelstock aus, teilen Sie ihn und pflanzen Sie die Teilstücke neu ein. Dies sollten Sie alle vier bis fünf Jahre am besten im Frühjahr tun.
Verwendung

In Weiß bezaubert die Echinacea schon lange die Gartenwelt – in den vergangenen Jahren sind immer neue Farben hinzugekommen
Echinacea purpurea wirkt sehr schön in sonnigen Rabatten, zum Beispiel in Kombination mit Astern, Goldruten, Ziergräsern oder Rudbeckien. Auch in naturnah angelegten Freiflächen kommt die nektarreiche Staude, die zahlreiche Schmetterlinge und Bienen anlockt, sehr gut zur Geltung. Die langen Blütenstiele sind eindrucksvolle Schnittblumen.
Echinacea purpurea als Heilpflanze
Der Purpursonnenhut fand bereits bei den Ureinwohnern Nordamerikas als antiseptisches Mittel gegen Entzündungen Verwendung. Seit einigen Jahren ist die Staude auch bei uns wegen ihrer Wirkung als Naturheilmittel bekannt: Die in den oberirdischen Pflanzenteilen enthaltenen Substanzen, zum Beispiel Alkamide, ätherische Öle und Kaffeesäurederivate, wirken sich positiv auf das Immunsystem aus. Außerdem wirken die Inhaltsstoffe unterstützend bei Atemwegs- oder Harnwegs-Infekten. Äußerlich werden Echinacea-Präparate, die meist in Tabletten- oder flüssiger Form in der Apotheke erhältlich sind, bei schlecht heilenden Wunden, Schuppenflechte oder Herpes eingesetzt.
Sorten

Die Sorte ‘Milkshake’ trägt halbgefüllte grünlich-weiße Blüten und hat in der Staudensichtung ausgezeichnete Bewertungen bekommen
Man sollte dem Purpursonnenhut, der klassischerweise in Karminrot blüht, mittlerweile wieder einen neuen Namen geben, denn seinem alten wird er nicht mehr gerecht: In Weiß gibt es ihn schon länger, und die neuen Sorten aus den USA tragen sogar schwefelgelbe bis leuchtend rote Blüten.
Bei Gartenfreunden in Amerika stehen inzwischen aber auch neue Kreuzungen aus Echinacea paradoxa und Echinacea purpurea mit klangvollen Namen wie ‘Sunrise’, ‘Sunset’ oder ‘Harvest Moon’ hoch im Kurs. Sie sind winterhart, blühfreudig und zeigen sensationelle neue Farbtöne von hellem Gelb bis zu leuchtendem Rot.
Die Sorte ‘Sunset’ beispielsweise trägt strahlend lachsorange Blütenblätter rund um eine kupferfarbene Mitte. Bei dieser Sorte entrollen sich nicht alle Blütenblätter. So bekommt die Blüte ein sternförmiges Aussehen.

‘Harvest Moon’ präsentiert Blüten in leuchtendem Gelborange, die zudem leicht duften
Ebenfalls leuchtend in Orangerot zeigt sich die pomponartig gefüllte Echinacea ‘Hot Papaya’. Die Blüten zeigen sich schon im Juni und verströmen sogar einen leichten Duft. Die Sorte ‘Tiki Torch’ strahlt mit ihren großen Blüten wie eine Fackel in purem Orange. Leuchtend tomatenrot präsentiert sich die Sorte ‘Tomato Soup’, die in der Staudensichtung mit zwei von drei Sternen bewertet wurde.
Ein ungewohnter Anblick unter den Purpursonnenhüten ist ‘Green Envy’. Die weißgrünen Blütenblätter verändern ihre Farbe vom Zentrum bis in die Spitzen über rosa zu einem zarten Rotton. Durch diesen Farbverlauf und ihren stabilen Stängel ist sie besonders geeignet als Schnittblume. Die Sorte ‘Sunrise’ zeigt bis zu zwölf Zentimeter große Blüten in zartem Hellgelb mit grüner Kuppel. Auch sie duftet. ‘Green Jewel’ entblättert ihre kelchförmigen hellgrünen Blütenblätter um eine dunkelgrüne Mitte. Ganz billig sind die Schönheiten leider nicht, denn die Züchter haben alle Neuheiten ihres Sortiments schützen lassen. Die Gärtnereien müssen deshalb für die Vermehrung recht hohe Lizenzgebühren zahlen, die sie an die Endkunden weitergeben.

Bei Echinacea purpurea ‘Green Envy’ präsentieren sich die Blüten mit einem tollen Farbverlauf von Grün nach Rosarot
Vermehrung
Grundsätzlich ist bei der Art eine Aussaat durch Samen möglich. Die Sorten von Echinacea purpurea vermehren Sie am besten durch Teilung im Frühling.
Krankheiten und Schädlinge
Grundsätzlich ist Echinacea purpurea robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen.