Pflanzen

Quendel, Breitblättriger Thymian

Thymus pulegioides

Der Quendel sorgt für Blütenpracht und duftende Polster im Garten. Doch das Kraut macht nicht nur als Zierpflanze eine gute Figur. Es liefert milde Würze in der Küche und wird als Heilkraut verwendet. So pflanzen und pflegen Sie Thymus pulegioides.

Wuchstyp
  • Halbstrauch
  • Staude
Wuchshöhe
von 5 cm bis 25 cm
Wuchsbreite
von 30 cm bis 40 cm
Wuchseigenschaften
  • flachwüchsig
  • teppichbildend
  • buschig
Blütenfarbe
  • violett
  • rosa
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis September
Blütenform
  • Scheinquirle
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig
  • elliptisch
Blatteigenschaften
  • wintergrün
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • steinig bis sandig
Bodenfeuchte
  • trocken bis frisch
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis neutral
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Lebensbereiche
  • GR1
  • FR1
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Pflanzgefäße
  • Trockenmauern
  • Rabatten
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Mediterraner Garten
  • Kräutergarten
  • Steingarten
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze
Heilwirkung
Heilpflanze

Herkunft

Der Quendel, botanisch Thymus pulegioides genannt, gilt als wilder Thymian und ist in Europa heimisch. So wachsen die aromatisch duftenden Pflanzen bei uns auch in der Natur an sonnigen und eher trockenen Standorten. Sie sind zum Beispiel in Felsspalten, auf Magerwiesen und -weiden, an Böschungen und Wegrändern zu finden. Der Quendel ist auch unter den Namen Breitblättriger Thymian, Gemeiner oder Gewöhnlicher Thymian sowie Arznei-Thymian bekannt. Eine weitere Bezeichnung ist zudem Feld-Thymian, unter der häufig auch der Sand-Thymian (Thymus serpyllum) zu finden ist. Diese Art wird wiederum gerne auch einfach als Quendel bezeichnet. Beide Arten stammen aus Europa, sehen sich sehr ähnlich und wurden früher sogar einmal unter dem gleichen Arten-Namen geführt. Da bleiben Wirrungen nicht aus. Nicht zuletzt, da etwa 350 Arten der Gattung Thymus bekannt sind. Zusammengenommen gehören Sie alle der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) an.

Der Quendel lässt sich vielseitig einsetzen: Mit seiner dekorativen Blütenfülle lockt er im Sommer zahlreiche Bienen an und sorgt für duftende Polster im Garten und auf dem Balkon. Darüber hinaus findet er – wie auch der Echte Thymian – als Gewürz- und Heilpflanze Verwendung.

Wuchs

Der Quendel ist ein ausdauernder, buschiger und immergrüner Halbstrauch, der im unteren Bereich etwas verholzt. Seine vierkantigen Triebe wachsen leicht kriechend, streben dann aber nach oben und erreichen Höhen zwischen 5 und 25 Zentimetern. Er wird etwa 30 bis 40 Zentimeter breit. Mit der Zeit bildet Thymus pulegioides dichte Matten und lässt sich aufgrund seines niedrigen Wuchses sogar als duftender Teppich einsetzen.

Blätter

Die dunkelgrünen Blätter vom Quendel sind etwa ein Zentimeter lang und eiförmig bis elliptisch geformt. Sie sind auch ein Unterscheidungsmerkmal zum Echten Thymian, dessen Blätter unterseits leicht behaart und von graugrüner Farbe sowie eher lineal bis schmal-elliptisch sind.

Blüten

Wie andere Thymian-Arten auch, ist der Quendel im Sommer eine wahre Bienenweide – seine nektarreichen Blüten werden in großer Zahl von Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten besucht. Sie öffnen sich manchmal schon im Mai und blühen bis August/September. Die kleinen Lippenblüten stehen in kurzen Scheinquirlen an den Trieb-Enden und sind rosa bis purpurn gefärbt.

Wilder Breitblättriger Thymian (Thymus pulegioides)

Wilder Breitblättriger Thymian (Thymus pulegioides) bringt kleine rosa- bis pupurfarbene Blüten hervor, die fast kugelig an den vierkantig geformten Stängel-Enden sitzen

Früchte

Nach der Blütezeit entwickelt der Quendel unscheinbare, nussartige Früchte, die gerne durch Ameisen verbreitet werden.

Standort

Wie an seinem natürlichen Standort bevorzugt der Quendel auch im Garten einen sonnigen, warmen Platz, der am besten auch etwas geschützt liegt.

Boden

Der Halbstrauch wächst gerne auf magerer, steiniger Erde, die neutral bis alkalisch, eher trocken und gut durchlässig ist. Mit seinen Wurzeln kann der Quendel auch tiefer gelegene Wasservorräte erschließen. Haben Sie nur einen lehmigen Platz für die Pflanze, mischen Sie Sand unter das Substrat. Staunässe gilt es unbedingt zu vermeiden. Sie können Thymus pulegioides auch prima in Pflanztöpfen auf dem Balkon und der Terrasse kultivieren. Ein gut durchlässiges, sandiges Substrat ist auch dann das A und O.

Pflanzung

Das Frühjahr ist ein günstiger Zeitpunkt, um den Breitblättrigen Thymian zu pflanzen. In der Regel können Sie Topfware aber fast die ganze Gartensaison hindurch setzen. Rechnen Sie einen Abstand von etwa 30 Zentimetern zwischen den Pflanzen ein. Empfohlen werden 10 bis 15 Exemplare pro Quadratmeter.

Quendel pflegen

Wie seine Verwandten ist auch der Quendel eine pflegeleichte Pflanze – vor allem wenn er sich an seinem Standort wohlfühlt. Da er trockene Böden mag, muss man nur selten gießen – bei Topfpflanzen sollte man eher zwischendurch zur Gießkanne greifen. Sie können ihn gelegentlich mit etwas Kompost verwöhnen, separates Düngen ist nicht nötig. Für einen vitalen Wuchs knipsen Sie nach der Blütezeit die Triebspitzen mit dem Verblühten aus, sofern Sie die Pflanze nicht sowieso beernten.

Teilen

Sie können den Quendel etwa alle zwei bis drei Jahre teilen, um ihn zu verjüngen. Graben Sie den Halbstrauch dafür aus, teilen Sie den Wurzelballen in Stücke und pflanzen Sie diese an geeigneter Stelle wieder ein.

Winterschutz

Der Quendel ist in unseren Breiten völlig frosthart. Ein spezieller Winterschutz ist nicht unbedingt nötig. Da er aber auch im Winter nicht gerne nass steht, sorgen Sie vor allem bei Kübelpflanzen für entsprechenden Schutz. Am besten rücken Sie sie näher an die Hauswand.

Verwendung

Der Quendel bietet mit seinen duftenden Blättern und seiner Blütenfülle vielseitige Möglichkeiten: Aufgrund seiner Standortansprüche eignet er sich als Zierpflanze wunderbar für den Steingarten und für Steinmauern. Die duftenden Polster bereichern naturnahe und mediterrane Gärten sowie Bauerngärten. Sie säumen Beete und Wege und begrünen Dächer sowie Kübel auf Balkon und Terrasse. Niedrige Gräser sind im Beet zum Beispiel eine hübsche Kombi. Mit Thymus pulegioides können Sie Flächen bedecken und sich einen richtigen Duftteppich im Garten anlegen.

Die Pflanze ist auch ein idealer Kandidat für den Kräutergarten. Immerhin lässt sich das aromatische Kraut ebenso wie der Echte Thymian ernten und als Würzkraut in der Küche verwenden. Im Vergleich zu diesem gilt der Geschmack vom Quendel allerdings als milder. Wer also eine leichte Würze schätzt, kann den Breitblättrigen Thymian überall dort einsetzen, wo ein mildes Aroma gewünscht ist. Er passt beispielsweise gut zu Fleisch, Fisch, Kartoffeln und Ofengemüse, in Dips und Suppen sowie zu diversen mediterranen Gerichten. Sie können diesen Thymian auch trocknen, um ihn als Gewürz auf Vorrat im Schrank zu haben. Zum Würzen erntet man die Triebe meist kurz vor der Blüte, für einen Tee auch mit Blüten.

Heilwirkung

Wie auch der Echte Thymian dient der Quendel als Heilpflanze – der Name Arznei-Thymian lässt dies bereits vermuten. Seit Hunderten von Jahren macht man sich seine positive Wirkung auf den Körper zunutze. So galt er auch bei der Heiligen und Gelehrten Hildegard von Bingen als wirksames Mittel unter anderem bei Hautkrankheiten und Erkältungsbeschwerden. Thymus pulegioides enthält neben Flavonoiden und Saponinen auch ätherisches Öl, in dem unter anderem Carvacrol und Thymol stecken. Verglichen mit dem Echten Thymian gilt sein Gehalt als etwas geringer. Trotzdem: Dem ätherischen Öl wird eine antiseptische, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung zugeschrieben.

Als Tee getrunken, kann das Kraut Atemwegserkrankungen lindern, festsitzenden Husten lösen und auch bei Magen-Darm-Problemen helfen. Bei einer Erkältung bietet sich zudem ein Bad mit Quendel als Zusatz an. Seine Inhaltsstoffe mildern auch Entzündungen im Mund-und-Rachen-Bereich und wirken positiv bei Menstruationsbeschwerden. Der Quendel wird auch genutzt, um das ätherische Öl mittels Wasserdampfdestillation zu gewinnen, welches sich ebenfalls heilwirksam einsetzen lässt. Achtung: Reines ätherisches Öl sollte nicht innerlich verwendet werden und kann Hautreizungen sowie allergische Reaktionen verursachen. Schwangere sollten darauf verzichten

Sorten von Thymus pulegioides

‘Aureus’ ist eine leicht zitronig duftende Sorte des wilden Thymians. Ihre Blätter sind gelb-grün und sie wird etwa 10 bis 15 Zentimeter hoch. Bei uns eher selten ist die kompakte Sorte ‘Archers Gold’ mit gelbem Laub und zitronigem Duft. Unter dem Namen Thymus pulegioides ‘Foxley’ ist zudem eine Sorte mit weiß-grünen Blättern und rosa bis pink gefärbten Blüten erhältlich.

Vermehrung

Vermehren können Sie den Quendel durch Teilung. Die Aussaat in sandige Anzuchterde erfolgt im Frühjahr, etwa ab April. Die Samen darf man dabei nur leicht mit Erde bedecken. Alternativ können Sie im Frühsommer Stecklinge schneiden.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie Kräuter ganz einfach durch Stecklinge vermehren können.
Credits: MSG/ Alexandra Tistounet / Alexander Buggisch

Krankheiten und Schädlinge

Grundsätzlich gilt Quendel als robuste Pflanze, die eher selten von Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten befallen wird.

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