Ranunkeln
Ranunculus asiaticus
Die farbenfrohen Ranunkeln werden schon früh im Jahr angeboten. Hier lesen Sie, wie Sie die anmutigen Knollenpflanzen richtig pflanzen und pflegen.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Knolle
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 40 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 20 cm
- Blütenfarbe
-
- violett
- gelb
- orange
- rot
- rosa
- weiß
- mehrfarbig
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis Juni
- Blütenform
-
- gefüllt
- Schalenblüten
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- 3-5-lappig
- gezähnt
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Giftigkeit
-
- giftig
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Innenhof
- Topfgarten
Herkunft
Die Ranunkel (Ranunculus asiaticus) stammt aus dem Orient und kam im 16. Jahrhundert aus der Türkei nach England. Lange Zeit war die zur Gattung Hahnenfuß und Familie der Hahnenfußgewächse zählende Pflanze sehr beliebt und hatte einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Tulpe. Ende des 19. Jahrhunderts geriet sie etwas in Vergessenheit, doch inzwischen erfreut sie sich wegen ihrer satten Blütenfarben wieder großer Beliebtheit und es gibt sie in zahlreichen Sorten. Die meisten Ranunkeln werden als Frühlingsschmuck in Töpfe und Kästen gepflanzt und zieren so Balkon oder Terrasse. Auch wenn sie schon sehr zeitig angeboten werden, sollte man darauf achten, dass Ranunkeln keinen Frost abbekommen, denn allzu niedrige Temperaturen sind sie aus ihrer Heimat nicht gewohnt.
Ranunkeln zählen zwar zu den Giftpflanzen, haben aber auch als Heilpflanzen eine gewisse Bedeutung. In der richtigen Dosierung und Darreichungsform werden die Inhaltsstoffe der Pflanze gegen Rheuma, verschiedene Hauterkrankungen und Arthritis eingesetzt. Unkontrolliert eingenommen können alle Pflanzenteile Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Diese reichen von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Ohnmacht und Blutungen. Also Vorsicht, wenn Kinder und Haustiere im Garten unterwegs sind.

Auch als Zimmerpflanze kann die Ranunkel durchaus punkten
Wuchs und Blüte
Die leuchtenden Frühsommerblüher wachsen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten und können bei richtiger Pflege und Überwinterung mehrere Jahre für ein buntes Blütenmeer sorgen. Sie erreichen je nach Sorte eine Wuchshöhe von 20 bis 40 Zentimeter und eine Wuchsbreite von etwa 20 Zentimeter. Stängel und Belaubung sind sattgrün und flaumig. Die Blätter sind zumeist dreilappig und mit gezähnten Segmenten. Ab April zeigen sich die fast kugeligen Blütenköpfe mit einem Durchmesser von bis zu 50 Millimeter in Weiß, Gelb, Orange, Rosa oder Rot. Einige Sorten blühen auch zweifarbig, manchmal ziert ein farbiger Rand die zarten Blütenblätter. Die wilde Ranunkel blüht ungefüllt, doch dank intensiver Züchtung gibt es Sorten mit sehr dicht gefüllten Blüten. Besonders imposant sind die päonienblütigen Ranunkeln, die häufig als Prachtmischung angeboten werden.
Das Farbspektrum der Ranunkelblüten nimmt auch immer mehr zu, da die Züchter hier immer neue Kreationen hervorbringen, wie zum Beispiel Orange mit gelbgrüner Mitte oder Weiß mit pinkfarbenem Rand. Besonders ausdrucksstark sind Sorten in leuchtendem Gelb, dezentem Rosa oder mit zweifarbige Blüten. Leider gibt es keine Sortenbezeichnungen, denn Ranunkeln werden nur nach Farben sortiert angeboten. Kaufen Sie am besten blühende Pflanzen, dann können Sie ganz nach Ihrem Geschmack auswählen.

Die dicht gefüllten Ranunkelblüten passen hervorragend in den Bauerngarten
Standort und Substrat
Ranunkeln mit ihren leuchtenden Blüten sollten auf alle Fälle einen Platz im Beet oder auf der Terrasse bekommen. Sie bevorzugen einen halbschattigen, feuchten, aber nicht zu nassen Standort. Um Schäden durch Staunässe vorzubeugen, ist im Topf ein durchlässiges Substrat – vermengt mit Sand oder Kies – ideal. Auch im Beet ist bei eher lehmigem Boden eine Dränageschicht aus Kies oder Sand unter den Knollen sinnvoll. Wenn Sie die Pflanze vor direkter Mittagssonne schützen, verwelken die Blüten nicht so schnell.

Wichtig beim einpflanzen in einen Topf ist, dass eine Drainageschicht am Boden eingefügt wird. So besteht keine Gefahr von Staunässe, die die Knolle schädigen könnte
Pflanzung und Pflege
Pflanzzeit für die klauenartigen Wurzelknollen der Ranunkeln ist von März bis April. Bevor man sie fünf Zentimeter tief in feuchten, nährstoffreichen Boden setzt, legt man die Knollen für etwa drei bis vier Stunden ins Wasser. Damit Sie möglichst lang Freude an der schönen Blütenpracht der Ranunkeln in Topf oder Beet haben, sollte die Erde stets feucht gehalten werden. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, sonst vergilben die Blätter und die Knollen können faulen. Während der Blütezeit im April bis Juni sind Ranunkeln für regelmäßige Düngerzugaben im Gießwasser dankbar. Bei besonderen Zuchtformen mit sehr ausladenden Blüten ist eine regelmäßige Düngung sogar notwendig, damit der Nährstoffhaushalt der Pflanze gesichert ist.
Ein Schnitt der Ranunkeln ist meist nicht notwendig, da die oberirdischen Pflanzenteile zum Winter hin sowieso absterben. Allerdings gibt es ein paar Pflegetätigkeiten, die beispielsweise die Blütezeit verlängern:
- Sobald die großen Blüten beginnen zu verwelken sollten sie abgeschnitten werden. Dies gibt der Pflanze den Impuls, neue Blütenknospen zu bilden
- Wachsen Ranunkeln zu dicht, lohnt ein Ausdünnungsschnitt
- Abgestorbene Blätter - vor allem in Bodennähe - sollten Sie gleich entfernen. Damit wird das Pflanzenwachstum angeregt und einem Befall mit Blattpilzen vorgebeugt
Vermehrung
Im Laufe eines Jahres bildet die Mutterknolle der Ranunkel sogenannte Brutknollen aus. Diese lassen sich mit einem scharfen Messer abtrennen und sind dann schon fertige Ableger. Diese Brutknollen werden zumeist auch im Handel angeboten. Vor dem Einpflanzen werden sie ein paar Stunden gewässert. Im Wasserbad nehmen die vertrockneten Knollen sehr viel Wasser auf und ihre verschrumpelte Oberfläche wird glatt und prall. Bleiben sie selbst nach mehreren Stunden im Wasser schrumpelig, wurden sie wahrscheinlich zu lange gelagert und sind abgestorben. Die Miniknollen werden nach dem Wässern mit den Knollenspitzen nach unten etwa fünf Zentimeter tief eingepflanzt. Werden die Pflanzen im Herbst zum Überwintern aus dem Boden geholt, ausgeputzt und eingelagert, können große Knollen auch geteilt und im Frühjahr getrennt eingepflanzt werden.

Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung ist das Ziehen von Jungpflanzen aus Samen. Wenn Sie einzelne Blüten nach dem Verblühen gut abreifen lassen, können Sie die an Kümmel erinnernden Samen recht einfach einsammeln. Die Vermehrung durch Samen ist dann allerdings etwas aufwändiger, denn es gibt mehrere Punkte zu beachten:
- Nutzen Sie für die Aussaat eine abgedeckte Anzuchtschale oder ein Mini-Gewächshaus, um die Samen gut feucht zu halten
- Ranunkeln sind Lichtkeimer. Übersieben Sie deshalb die Samen nur mit einer dünnen Schicht Sand und drücken Sie sie nur leicht an
- Damit die Samen keimen, sollte die Temperatur konstant zwischen 10 und 15 Grad liegen. Bei größeren Abweichungen nach oben oder unten verzögert sich die Keimung
- Halten Sie die Erde immer leicht feucht, am besten mit einer Sprühflasche
Damit die notwendigen Temperaturen zum Keimen vorhanden sind, sollten die Samen im Herbst oder zeitigen Frühjahr ausgesät werden. Im Herbst sollten sie unbedingt im Aussaatgefäß gezogen werden, da die jungen Pflanzen überwintert werden müssen. Im Frühjahr kann man sie auch direkt im Beet aussäen.
Ranunkel als Schnittblume

Bei Floristen ist die Ranunkel wegen ihrer herrlich nostalgischen Anmutung auch als Schnittblume sehr beliebt
Einen glänzenden Auftritt feiern Ranunkeln auch in der Vase. Als Solisten oder kombiniert mit anderen Frühlingsblumen bringen sie fröhliche Farbtupfer in die Wohnung. In Blumenläden sind sie schon im zeitigen Frühjahr zu kaufen. Sie können die Blüten aber auch später in Ihrem Garten schneiden. Die Blütenblätter sollten in der Mitte noch fest geschlossen sein. Dann sind die Blüten besonders frisch und Sie haben 10 bis 14 Tage lang Ihre Freude an den strahlenden Ranunkeln.
Krankheiten und Schädlinge
Da Ranunkeln einen feuchten Boden bevorzugen, kommt es häufig vor, dass sie von Mehltau befallen werden. In diesem Fall müssen betroffene Pflanzen umgehend entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Wird der Befall erst erkannt, wenn schon mehrere Pflanzen im Beet befallen sind, können Fungizide zur Mehltaubehandlung noch helfen. Schlagen sie nicht an, hilft leider nur eine komplette Entfernung der Pflanzen. Ein weiteres Problem ist, dass die Ranunkel weit oben auf dem Speiseplan der Schnecken steht. Hier helfen Schneckenzaun oder Schneckenkorn. Auch Blattläuse treten häufig an den Blütenknospen der Pflanze auf. Natürliche Mittel wie Brennnesselsud können hier Abhilfe schaffen.

Natürliche Schädlingsbekämpfer wie Marienkäfer sind eine gute Hilfe, wenn Blattläuse den Ranunkeln zu schaffen machen
Da Ranunkeln einen feuchten Boden bevorzugen, kommt es häufig vor, dass sie von Mehltau befallen werden. In diesem Fall müssen betroffene Pflanzen umgehend entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Wird der Befall erst erkannt, wenn schon mehrere Pflanzen im Beet befallen sind, können Fungizide zur Mehltaubehandlung noch helfen. Schlagen sie nicht an, hilft leider nur eine komplette Entfernung der Pflanzen. Ein weiteres Problem ist, dass die Ranunkel weit oben auf dem Speiseplan der Schnecken steht. Hier helfen Schneckenzaun oder Schneckenkorn. Auch Blattläuse treten häufig an den Blütenknospen der Pflanze auf. Natürliche Mittel wie Brennnesselsud können hier Abhilfe schaffen.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Ranunkeln?
Die Ranunkel ist eine Knollenpflanze, die zu den Hahnenfußgewächsen zählt.
Wie sehen Ranunkeln aus?
Ranunkeln sind 20 bis 40 Zentimeter hohe Frühsommerblüher. Ihre kugeligen Blütenköpfe erscheinen ab April und leuchten je nach Sorte in Rot, Rosa, Orange, Gelb oder Weiß. Es gibt aber auch zweifarbige Sorten. Die Blätter sind flaumig und grün.
Woher stammen Ranunkeln ursprünglich?
Ursprünglich stammen Ranunkeln aus dem Orient. Im 16. Jahrhundert gelangte der Frühsommerblüher aus der Türkei nach England.
Wann kann man Ranunkeln pflanzen?
Ranunkeln pflanzt man am besten zwischen März und April.
Wie lange blühen Ranunkeln?
Ranunkeln blühen für gewöhnlich zwischen April und Juni. Die Blütezeit dauert meist ein bis zwei Monate.
Wie oft blühen Ranunkeln?
Um die Bildung neuer Blüten anzuregen, sollte man Ranunkeln regelmäßig ausputzen. So kann man die Blütezeit insgesamt verlängern.
Ab wann sind Ranunkeln erhältlich?
Ranunkeln sind von Januar bis Mai im Handel erhältlich.
Wie viel Wasser brauchen Ranunkeln?
Damit Ranunkeln gut gedeihen, sollte die Erde stets feucht sein.
Wie viel Frost vertragen Ranunkeln?
Ranunkeln sind nicht frosthart. Auch wenn sie bereits früh im Jahr angeboten werden, sollte man darauf achten, dass die orientalischen Schönheiten keinen Frost abbekommen.
Wie lange halten Ranunkeln in der Vase?
Wurden die Schnittblumen frisch angeschnitten, halten sie etwa 10 bis 14 Tage in der Vase.