Pflanzen

Ranunkelstrauch

Kerria japonica

Der Ranunkelstrauch wird als robuster, verlässlicher Blütenstrauch geschätzt, der an allen Standorten gedeiht. Wir stellen den hübschen Frühjahrsblüher vor.

Wuchstyp
  • Kleinstrauch
Wuchshöhe
von 150 cm bis 200 cm
Wuchsbreite
von 150 cm bis 250 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • überhängend
  • Ausläufer
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • April bis Juni
  • September
Blütenform
  • Einzelblüte
  • gefüllt
  • Schalenblüten
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig
  • gesägt
  • gezähnt
  • zugespitzt
Licht
  • sonnig bis schattig
Bodenart
  • kiesig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant bis kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Rindenschmuck
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Verwendung
  • Blumensträuße
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Sichtschutz
  • Straßenbegrünung
  • Unterpflanzung
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Dachgarten
  • Parkanlage
  • Topfgarten
  • Waldgarten

Herkunft und Geschichte

Der Ranunkelstrauch (Kerria japonica), auch Japanische Kerrie oder Goldröschen genannt, ist die einzige Pflanzenart der Gattung Kerria und gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ursprünglich kommt der Blütenstrauch aus China, er wurde aber bereits 1834 nach Europa eingeführt. Der sommergrüne Ranunkelstrauch und seine Sorten sind bei uns beliebte Sträucher für den Frühlingsgarten, denn dann sind die hübschen Gehölze über und über mit kleinen, gelben Blüten besetzt.

Wuchs

Der Ranunkelstrauch ist ein buschiger, vieltriebiger Strauch. Er wird etwa einen bis zwei Meter hoch und hat überhängende Äste. Besonders auffällig sind neben den Blüten seine glänzendgrünen, rutenartigen Zweige, die mit einem dicken, weißen Mark gefüllt sind. Das genügsame Gehölz breitet sich über Wurzelausläufer aus und macht sich gut zwischen anderen Sträuchern. Die Rinde der Zweige ist fein gestreift und kahl.

Blätter

Seine glänzend grünen, wechselständigen Blätter treiben früh aus. Sie sind drei bis sechs Zentimeter lang, eiförmig bis elliptischen sowie doppelt gesägt.

Blüten

Von April bis Juni erscheinen goldgelbe Schalenblüten, die etwa drei Zentimeter Durchmesser haben. Sie sind bei der Art einfach, bei der häufig kultivierten Sorte ‘Pleniflora’ (großes Foto oben) dicht rosettenartig gefüllt. Dieser gefüllt blühende Sorte mit ihren ranunkelartigen Blüten hat der Strauch den deutschen Namen Ranunkelstrauch zu verdanken. Meist blüht der Strauch im Herbst noch ein zweites Mal.

Ranunkelstrauch-Sorte mit einfachen Blüten

Ranunkelstrauch-Sorte mit einfachen Blüten

Früchte

Das Gehölz hat unscheinbare, kahle, runzelige Steinfrüchte, die bräunlich-schwarz erscheinen. Sie reifen von Juni bis August.

Standort und Boden

Der Ranunkelstrauch stellt wenig Ansprüche an seinen Standort. Er wächst auf allen gut durchlässigen Bodenarten, von alkalisch bis leicht sauer, und bevorzugt einen frischen Boden. Allzu kalkhaltig sollte der Boden aber nicht sein. Der Strauch gedeiht in voller Sonne genauso wie im Schatten von Bäumen. Ist der Standort zu sonnig, kann es aber passieren, dass die Blüten etwas ausbleichen.

Pflanzung und Pflege

Da der Ranunkelstrauch starke Ausläufer bildet und sich schnell ausbreitet, gilt es, bei der Standortwahl auf genügend Platz zu achten. Zudem kann vor allem in kleinen Gärten eine Wurzelsperre ratsam sein. Pflanzen Sie den Strauch im Frühjahr. Wenn Sie eine Schnitthecke anlegen wollen, setzen Sie den Ranunkelstrauch in einem Abstand von einem halben Meter zum nächsten Gehölz, ansonsten genügt ein Meter Abstand. Vor der Pflanzung sollten Sie den Wurzelballen ins Wasser stellen und nach dem Einsetzen gut angießen.

Generell ist der Ranunkelstrauch wenig pflegeintensiv und benötigt kaum Düngung. Im Gegenteil: Wird der Ranunkelstrauch zu stark mit Stickstoff gedüngt, kann es zu einem Ausfall der Blüte kommen. Als Flachwurzler benötigt er jedoch bei anhaltender Trockenheit eine ausreichende Bewässerung.

Schnitt

Für eine in Form gehaltene Schnitthecke eignet sich der Ranunkelstrauch nur bedingt, da er stets rutenförmige und waagerechte Seitentriebe ausbildet, die bogig nach unten hängen. Steht er frei, genügt ein regelmäßiges Auslichten am besten direkt nach der Blüte. Um den Strauch zu verjüngen, werden alte Äste direkt am Boden abgeschnitten.

Ranunkelstrauch als Sichtschutz

Das Gehölz breitet sich schnell aus und bildet so einen guten Sichtschutz

Verwendung im Garten

Der Ranunkelstrauch ist das ganze Jahr über eine Zierde. Im Frühjahr besticht er durch seine Blüten, im Sommer durch hellgrünes Laub, das sich zum Herbst hin gelb färbt. Im Winter bilden seine grünen Triebe einen schönen Blickfang, die in Kombination mit den roten Zweigen des Hartriegels (Cornus) besonders hübsch aussehen. Der dickichtartig wachsende Strauch eignet sich sowohl zur Einzelstellung, als auch für kleinere, freiwachsende Blütenhecken. Eine besonders schöne Kombination ergibt sich beispielsweise mit dem violett blühenden Silberblatt (Lunaria annua). Beide blühen über mehrere Wochen gemeinsam im Garten.

Sorten

Zwar gibt es in der Gattung der Ranunkelsträucher nur eine einzige Art, dafür aber einige Sorten. Generell unterscheidet man bei diesen zwischen solchen mit einfachen und solchen mit gefüllten Blüten. Zu den Ranunkelsträuchern mit einfachen Blüten zählen neben der Art die Sorten ‘Simplex’ und ‘Golden Guinea’, wobei letztere die größten Blüten hat. Eine beliebte Zuchtform mit leuchtend goldgelben, gefüllten Blüten mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern ist die Sorte ‘Pleniflora’. Sie wächst nicht nur etwas aufrechter als die einfachblühenden Sorten, sie ist zudem wüchsiger und wird auch ein kleines bisschen höher. ‘Picta‘, früher auch unter dem Sortennamen ‘Variegata’ im Handel ist eine seltenere Zuchtform mit grün-weiß panaschierten Blättern, die eher niedrig und in die Breite wächst.

Vermehrung

Da das Gehölz zahlreiche Ausläufer bildet, vermehrt es sich größtenteils schon gut von allein. Im Frühjahr kann man ihn durch bewurzelte Ausläufer der Mutterpflanze vermehren. Diese werden einfach vorsichtig ausgegraben und an anderer Stelle im Garten wieder eingepflanzt. Zudem gelingt eine Vermehrung über Stecklinge, die von Juni bis September genommen werden können. Dabei verwendet man vor allem die Triebspitzen und schneidet sogenannte Kopfstecklinge, die etwa zehn Zentimeter lang sein sollten. Eine seitliche Verwundung ist überflüssig. Bewurzelte Stecklinge sollten im Kalthaus überwintern, bevor sie im Frühjahr ins Freiland gesetzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge sind bei dem robusten und pflegeleichten Ranunkelstrauch nicht bekannt.

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