Rasen
Der Rasen ist der pflegeintensivste Gartenbereich, denn er muss während der Saison wöchentlich gemäht werden. Hier finden Sie Infos zur Anlage und Pflege.
Der Traum fast jeden Gärtners ist ein sattgrüner Rasen, der sich gleich einem samtigen Teppich zwischen Wegen und Beeten ausbreitet. Wenn man von Anfang an eine dem Standort und der Nutzung entsprechende Rasensamen-Mischung wählt, kann dieser Wunsch ohne Weiteres Wirklichkeit werden, auch wenn man kein Greenkeeper ist. Vorausgesetzt natürlich, man hält die Pflege-Basics wie regelmäßigen Schnitt, gelegentliche Düngung und ausreichend Wassergaben ein. Manchen Gärtnern erscheint jedoch schon das als ein Zuviel an Pflegeaufwand.
Dabei ist es doch ein sinnliches Vergnügen, mit bloßen Füßen über das satte Grün zu laufen. Oder ganz spontan die Picknickdecke oder das Liegehandtuch auf dem weichen Grün auszubreiten. Ganz abgesehen davon, dass eine gepflasterte oder mit Kies oder Schotter bedeckte Gartenfläche nicht so lebendig wirkt.

Rasen anlegen
Damit Ihr Rasen dauerhaft schön bleibt, ist vor dem Anlegen des Rasens eine gute Bodenvorbereitung wichtig. Auf lockerer, durchlässiger, feinkrümeliger Erde im leicht sauren Bereich fühlen sich Rasengräser am wohlsten. Ein lehmiger, durchlässiger Sandboden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 ist ideal. Haben Sie in Ihrem Garten einen durch Baumaschinen verdichteten oder tonhaltigen Boden, sollte dieser unbedingt verbessert werden – ansonsten drohen Probleme durch Staunässe und Mooswachstum.

Rollrasen ist zwar teurer als Saatrasen, dafür aber auch sehr schnell voll belastbar
Der zweite wesentliche Standortfaktor ist die Belichtung: Rasengräser sind lichthungrig und gedeihen am besten in voller Sonne. Dort entfalten die Gräser ihre volle Fotosynthese-Leistung, so dass Unkräuter und Moose mit ihrem Wachstum nicht mithalten können. Wichtig ist hier natürlich, auf eine gute Bewässerung in heißen Sommern zu achten.
Saat- oder Rollrasen?
Beim Anlegen einer neuen Rasenfläche steht zuerst die Frage der gewünschten Methode im Raum. Zur Wahl stehen entweder die teure Variante mit schon gekeimtem und angewachsenem Rollrasen oder die preisgünstige, bei der man selbst Hand anlegt und für das Keimen und Anwachsen der Rasensamen Sorge trägt. Egal, für welche Methode Sie sich dabei entscheiden, hier kommt das Sprichwort "Wer billig kauft, kauft zweimal" zum Tragen. Achten Sie also auf Qualitätsprodukte und scheuen Sie nicht davor zurück, Fachleute nach dem richtigen Rasen für Ihre Gegebenheiten zu fragen.
Weitere Infos finden Sie in den folgenden Artikeln:
Rasen richtig pflegen
Wässern, Mähen und Düngen: Wer diesen Pflege-Dreiklang beherrscht, wird wenig Probleme mit seinem Rasen haben. Gerade im Sommer, wenn die Sonne unbarmherzig brennt, sind die nicht sehr tief wurzelnden Rasengräser von Trockenschäden bedroht. Je nach Wetterlage sollte dann ein bis zwei Mal pro Woche mit 10 bis 20 Litern pro Quadratmeter gründlich gewässert werden. Zum Saisonende im Herbst braucht er noch etwas Zuwendung, damit der Rasen winterfest wird.
Beim Rasenmähen gilt die Ein-Drittel-Regel: Soll der Rasen vier Zentimeter hoch sein, muss er spätestens bei sechs Zentimetern Halmlänge wieder gemäht werden. Achten Sie dabei darauf, dass die Klingen Ihres Rasenmähers stets scharf sind. Anderenfalls entsteht ein unsauberes Schnittbild mit ungleichmäßig abgemähten und ausgefransten Blättern.

Gerade im Sommer braucht der Rasen viel Wasser, ansonsten drohen Trockenschäden
Intensiv wachsende Pflanzen wie Rasengräser, die auch in kurzen Abständen geschnitten werden, brauchen viel Energie. Deshalb ist für einen schönen Rasen die Nährstoffversorgung im Sinne von Düngemitteln zu empfehlen. Schwächelt der Rasen, kommen schnell Unkräuter wie Löwenzahn durch, die sich dann nur wieder schwer entfernen lassen. Um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten und eine Überdüngung zu vermeiden, sollten Sie außerdem alle drei Jahre eine Bodenanalyse vornehmen lassen.
Weiterführende Infos rund um die Rasenpflege finden Sie hier:
Rasenpflege-Kalender
Unser Jahresplan für die Rasenpflege zeigt Ihnen, wann welche Maßnahmen anstehen – so präsentiert sich Ihr grüner Teppich immer von seiner schönsten Seite. Geben Sie einfach Ihre E-Mail-Adresse an und laden Sie den Pflegeplan als PDF-Dokument herunter.
Tipps gegen Moos und Unkraut
Gegen aufkommendes Moos und Rasenfilz hilft das Vertikutieren im Frühjahr. Dadurch kommt mehr Sauerstoff an die Gräserwurzeln und das Wachstum des Rasens wird angeregt und die Bildung einer dichten Grasnarbe gefördert. Zeigt sich Unkraut im Rasenbild, kann das auf Fehler bei der Rasenpflege zurückgehen: Die häufigsten Gründe sind qualitativ schlechtes Saatgut, zu seltenes Mähen oder Nährstoffmangel. Wenn zu große Lücken im grünen Teppich entstehen, nutzen Rasenunkräuter wie Ehrenpreis und Weißklee die Gunst der Stunde und schließen die Lücken. Auch die Gemeine Schafgarbe breitet sich dort gerne mal aus. Doch während sie im Beet eine gute Figur macht, sollte man Schafgarbe im Rasen bekämpfen.
Rasen renovieren
Haben sich schon Unkräuter und Moose eingeschlichen, heißt das allerdings nicht, dass Sie gleich die ganze Fläche umgraben und neu ansäen oder zur Chemiekeule greifen müssen. Mit dem Vertikutierer, neuem Saatgut und etwas Fingerspitzengefühl bekommen Sie wieder eine schöne und sattgrüne Rasenfläche. Genaue Informationen zum Renovieren des Rasens finden Sie in unserem Artikel zum Thema Rasenerneuerung.

Durch das Vertikutieren wird das Wachstum der Rasengräser gefördert
Mit Rasen gestalten
Architektonisch gestaltete Gärten, die sich durch Klarheit in der Struktur und eine zurückhaltende Pflanzenauswahl auszeichnen, gewinnen mit einem Rasenstück unaufgeregte Lebendigkeit. Das ebenmäßige Grün kann bauliche Elemente gezielt betonen oder hervorheben. In Gärten, in denen es vielfältiger zugeht, übernimmt der Rasen hingegen eine ausgleichende Funktion. Mit einem Rasenstück als Abstandhalter können zum Beispiel benachbarte Beete in ganz unterschiedlichen Farbharmonien angelegt werden.

Rasenflächen lassen sich mit etwas Fantasie durchaus kreativ gestalten
Das monochrome Grün bietet den passenden Gegensatz, um die Schönheit und Lebendigkeit bunter Stauden und Sommerblumen noch mehr in den Vordergrund zu rücken. Für zierende Gartenelemente wie Skulpturen, Brunnen oder Wasserspiele wird der Rasen zur Bühne, auf der sie ihre Wirkung noch schöner zur Schau stellen können. Dass sich Rasen und Natürlichkeit nicht ausschließen müssen, zeigt die Kombination mit Blumenwiesen. Wie wäre es, einen regelmäßig gemähten Rasenweg durch ein Stück Blumenwiese zu legen oder umgekehrt ein wildes Fleckchen Blumensamen inmitten des Rasengrüns auszusäen?
Rasen ist formbar
Rasenflächen lassen sich problemlos modellieren und können dadurch jede gewünschte Form annehmen. Sie begrünen sogar ungünstig geschnittene Grundstücke oder Hanglagen. Mit akkurat ausgemessenen Rechtecken oder Kreisen setzt man einfache, aber sehr wirkungsvolle Akzente, während geschwungene Rasenkanten jeder beliebigen Linie folgen können und die Fläche anmutig in die Gestaltung einbinden. Achten Sie auf saubere Rasenkanten, das hebt die Ästhetik und verzeiht auch mal einen ausgefallenen Mäh-Termin. Gestalterisch erste Wahl sind mit der Rasenkante eben abschließende Steine oder Klinker, Einfassungen aus Metall oder mit dem Kantenstecher begradigte Ränder.
Mähen Sie gerne Ihren Rasen? Und wie ist Ihre Einstellung zu Mährobotern? Nachfolgende Infografik verrät ein paar interessante Fakten zum Thema "Rasen in Deutschland".

Infografik mit interessanten Fakten zum Thema "Rasen in Deutschland" (für eine Großansicht klicken Sie bitte hier)