Rasenschmiele, Waldschmiele
Deschampsia cespitosa
Die Rasenschmiele ist ein fedriges Ziergras, das dichte Horste bildet. So pflanzen und pflegen Sie die Gräser-Art richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Gras
- Wuchshöhe
- von 50 cm bis 120 cm
- Wuchsbreite
- von 40 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- überhängend
- horstbildend
- Selbstaussaat
- dicht
- Blütenfarbe
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- grün
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- Ähre
- Rispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- grasartig
- linealisch
- Fruchteigenschaften
-
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis nass
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
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- 5
- Lebensbereiche
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- GR2
- GR3
- FR2
- FR3
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Rosenbegleiter
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Naturgarten
- Präriegarten
- Waldgarten
Herkunft
Die Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa), auch Waldschmiele genannt, ist eine von etwa 40 Arten der Gattung Schmiele (Deschampsia) innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Heimisch ist das Süßgras in Nordamerika, Europa, Ostasien und Neuseeland, wo es an feuchten Standorten und in lichten Wäldern natürlich vorkommt. Auch in höheren, kühleren Berglagen ist das Ziergras anzutreffen. Der deutsche Name "Schmiele" weist auf das Wort "schmal" hin und nimmt auf die schlanken Halme des Grases Bezug.
Wild vorkommend wird das Gras auch abwertend als "Schneidegras" bezeichnet, da die Blätter scheidend rau sind und vom Vieh nicht gefressen werden.
Wuchs
Die Rasenschmiele bildet dichte, immergrüne sowie gleichmäßig halbkugelförmige Horste ohne Ausläufer. Sie wird zwischen 50 und – während der Blütezeit – 120 Zentimeter hoch. Die aufrecht wachsenden Halme sind glatt oder oberwärts rau. Im Alter bildet die Waldschmiele große, aber kompakt bleibende Grasbüschel.
Blätter
Die wechselständigen und bogig überhängenden Laubblätter sind in Blattscheiden und Blattspreiten unterteilt. Die Blattscheiden der Rasenschmiele sind glatt bis schwach rau. Die Blattspreiten sind dunkelgrün, etwa vier Millimeter breit, am Rand und auf der Oberseite rau.
Blüten
Die Rasenschmiele blüht früh, nämlich ab Juni. Bis August erscheinen zierliche, 10 bis 30 Zentimeter lange, breit eiförmige bis längliche Rispen, die fedrig, fast waagrecht abstehen und quirlig angeordnet sind. Die zweiblütigen Ährchen sind etwa fünf Millimeter lang und bilden einen gelbgrünen, feinen und transparent wirkenden Blütenschleier aus, der später gelblich bis beige erscheint. Viele Kultursorten erblühen auch von Anfang an gelbgrün.

Die feinen Blütenrispen erscheinen schon früh im Jahr, früher als die der meisten anderen Ziergräser
Standort
Die Rasenschmiele gedeiht problemlos an einem sonnigen bis halbschattigen Standort, wobei die Blüte an sonnigen Plätzen am üppigsten ausfällt.
Boden
Die Waldschmiele wächst auf humosen, nährstoffreichen, frischen bis feuchten Böden.
Pflanzung
Setzen Sie die Waldschmiele am besten im Frühjahr in ein Pflanzloch mit ähnlicher Größe wie die des Topfes und einen Abstand von 60 Zentimetern zu anderen Pflanzen. Gießen Sie das Ziergras nach dem Einpflanzen gut an.
Pflege
Bei länger währenden Trockenperioden sollten Sie das Gras ausreichend wässern. Ansonsten benötigt die Rasenschmiele keine weiteren Pflegemaßnahmen. Einzig im Frühjahr können Sie die Horste etwas zurückschneiden oder auslichten, sodass Platz für den neuen Blattaustrieb geschaffen wird.
Teilen
Sie können die Rasenschmiele durch Teilung des Wurzelballens im Frühjahr oder Herbst verjüngen. Stechen Sie mit einem Spaten einen Teil des Horstes ab und setzen Sie ihn an einer anderen Stelle im Garten neu ein.
Verwendung
Die langlebige und horstbildende Waldschmiele eignet sich dichtgepflanzt als Bodendecker oder Rasenbegrenzung, wo sie große Blütenwolken ausbildet. Auch an Teichrändern ist das Gras mit den zarten Blüten ein Hingucker. Die Rasenschmiele gilt ebenso als willkommener Pflanzpartner von Waldrandstauden wie Glockenblumen und wirkt dekorativ in Gehölznähe, wo die Blütenstände in der Sonne stehen und sich von einem dunklen Hintergrund absetzen können. Selbst im Winter, wenn die Blätter von Raureif oder Schnee überzogen sind, ist das Ziergras sehr attraktiv.

Im sonnigen Beet sind die transparenten Blütenschleier der Rasenschmiele eine schöne Ergänzung zu den etwas sparrigen Blüten der Blauraute
Sorten
Es gibt zahlreiche Sorten der Rasenschmiele. ‘Bronzeschleier’ bildet kupferbraune Ährchen und wird 60 bis 90 Zentimeter hoch. Diese Sorte blüht sogar bereits im Mai. ‘Goldgehänge’ zeichnet sich durch leicht überhängende Stängel und goldgelbe Ähren aus. ‘Goldschleier’ wird 60 Zentimeter hoch und erblüht grünlich-gelb, ‘Goldtau’ hat zarte Blüten und blüht gelb. ‘Northern Lights’ hat Blätter mit weißen Längsstreifen und wächst gedrungener als die rein grünen Sorten. ‘Tauträger’ ist eine Sorte mit langer Blütezeit, bis in den Herbst hinein.
Vermehrung
Die Vermehrung durch Teilung ist die einfachste Methode. Daneben können Sie das Gras auch durch Aussaat vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Es sind keine Krankheiten und Schädlinge bekannt.