Pflanzen

Rauling

Trachystemon orientalis

Der Rauling (Trachystemon orientalis) ist eine Problemlöser-Staude für schattig-trockene Bereiche und verträgt sogar Wurzeldruck durch alte Gehölze.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 20 cm bis 40 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • Ausläufer
  • dicht
Blütenfarbe
  • blau
Blütezeit (Monat)
  • März bis April
Blütenform
  • Rispen
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • groß
  • herzförmig
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis neutral
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Lebensbereiche
  • G1
  • G2
  • G3
  • GR1
  • GR2
  • GR3
Verwendung
  • Bodendecker
  • Unterpflanzung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Waldgarten

Herkunft

Der Rauling aus der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) ist im östlichen Schwarzmeergebiet bis zum westlichen Kaukaus verbreitet. Westgrenze ist der Osten Bulgariens, die Ostgrenze liegt in Afghanistan und im Iran. Trachystemon orientalis – einziger Vertretung der Gattung – wächst dort vorwiegend im lichten Schatten von Laubbäumen bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit. In der Schweiz und England ist die Pflanze stellenweise eingebürgert. Der deutsche Name nimmt Bezug auf die rau behaarten Blätter.

Wuchs

Aus fleischigen Rhizomen treibt der sommergrüne Trachystemon orientalis im zeitigen Frühjahr aus. Die Staude erreicht zwischen 20 und 40 Zentimeter Höhe. Der ohrlöffelartige Austrieb erinnert an Funkien.

Blätter

Die grundständigen, sehr großen und herzförmigen Laubblätter von Trachystemon orientalis sind gestielt und erheben sich bis 50 Zentimeter über dem Boden. Sie bilden im Sommer einen dichten Teppich aus derben, dunkelgrünen Blättern.

Blüten

An bis zu 40 Zentimeter hohen und verzweigten Trieben entfalten sich schon Ende März – und damit vor dem Blattaustrieb – die Sternblüten in vielblütigen Rispen. Die Blütenfarbe ist ein sensationelles Borretschblau. Die Kronblätter drehen sich bei der spitz zulaufenden Blüte apart in Korkenziehern nach hinten. Die weißen Staubgefäße haben eine schwarze Spitze. Die Blütezeit der Pflanzen dauert bis April.

Rauling als Bodendecker vor Gehölzen

Mit seinen großen herzförmigen Blättern macht der Rauling auch als Bodendecker einiges her

Früchte

Es bilden sich nur auf besser mit Wasser versorgten Standorten dunkelbraune Klausenfrüchte.

Standort

Der Rauling bevorzugt einen Platz im lichten Schatten oder Schatten, in der prallen Sonne verbraunen die Blattränder. Wegen des frühen Austriebs kann die ansonsten winterharte Staude bei Spätfrost auf der Freifläche zurückfrieren. Selbst der Wurzeldruck alter Gehölze wird toleriert.

Boden

Trachystemon orientalis liebt einen nährstoffreichen, frischen bis feuchten Standort, etwa am Gehölzrand, im basischen Bereich. Die Pflanze bewährt sich aber auch auf wechselfeuchten und trockenen Böden, allerdings sind dann die Blätter etwas kleiner.

Trachystemon orientalis pflanzen

Der Rauling kann jederzeit von Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden. Zur Bodenbedeckung pflanzt man die Stauden in Gruppen, im Abstand von etwa 60 Zentimetern.

Pflege

Da sich die Rhizome der Pflanzen kaum ausbreiten, muss man sich um Eindämmung keine Sorgen machen. Bei Trockenstress hängt das Laub, bei längeren Trockenperioden gießt man besser. Dauerhaft verwelkte Stauden schneidet man bodentief ab, sie treiben dann wieder aus.

Teilen

Problemlos lassen sich die fleischigen Rhizome der Stauden teilen. An feuchten Standorten bilden sich auch Samen.

Viele Stauden sollten alle paar Jahre geteilt werden, damit sie vital und blühfreudig bleiben. In diesem Video zeigt Ihnen Gartenprofi Dieke van Dieken die richtige Technik und gibt Tipps zum optimalen Zeitpunkt
MSG/Kamera+Schnitt: CreativeUnit/Fabian Heckle

Verwendung im Garten

Trachystemon orientalis ist im Garten vor allem am Problemstandort "trockener Schatten" als Bodendecker gefragt. Dekorativ sieht er auch an einem besser mit Wasser versorgten Standort kombiniert mit Schaublatt, Frühlings-Gedenkemein oder Liriope aus. Giersch-Geschädigte aufgepasst: Selbst Aegopodium podagraria kann man mit dem Rauling Einhalt gebieten. In der Ursprungsregion verwendet man das Laub wie Weinblätter, die Blattstiele gekocht als Gemüse.

Sorten

‘Sundew’ treibt gelblich aus, auch die Blätter leuchten später in Gelbgrün. ‘Bamian’ wächst etwas flacher, die Blüten zeigen ein helleres Blau als die Art. Die aus Afghanistan stammende Sorte verträgt besonders viel Trockenheit!

Rauling vermehren

Das Rhizom lässt sich leicht teilen, Samen bilden die Stauden nur an feuchteren Standorten aus, diese machen aber keine Probleme.

Krankheiten und Schädlinge

Der Rauling ist robust, auch Schnecken lassen ihn links liegen.

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