Rhododendron richtig pflanzen
Einen Rhododendron pflanzen Sie am besten zwischen Ende April und Anfang Mai. Wir zeigen, wie Sie dabei am besten vorgehen und geben Tipps zu Standort, Boden und weiterer Pflege.
Wer einen Rhododendron pflanzen möchte, sollte sich bereits im Vorfeld über den richtigen Standort im Garten, die Bodenverhältnisse an der Pflanzstelle und die Pflege in der Folgezeit informieren. Denn: Damit ein Rhododendron seine volle Blütenpracht entwickeln kann, ist es wichtig, ihm von Anfang an Bedingungen zu schaffen, die denen an seinem Naturstandort ähneln. Die Elternarten der heutigen Rhododendronsorten wachsen in lichten Laubwäldern auf humusreichen, kalkarmen und gleichmäßig feuchten Böden mit einem hohen Anteil halb zersetzter Blätter und anderer Pflanzenreste. Das sieht man auch dem Wurzelwerk des Rhododendrons an: Es ist sehr flach und dicht und besitzt einen so hohen Feinwurzelanteil, dass man beim Umpflanzen oft sogar auf ein Ballentuch verzichten kann. Der hohe Anteil an Feinwurzeln ist optimal, um aus den gut durchlüfteten Böden am Naturstandort die nötigen Nährstoffe aufzunehmen.
- Rhododendron zwischen Ende April und Anfang Mai pflanzen.
- Der optimale Standort ist zur Mittagszeit leicht schattig.
- Der ideale Boden ist locker und humusreich.
- Das Pflanzloch ist 50 Zentimeter tief und 150 Zentimeter breit.
- Der Wurzelballen sollte ein paar Zentimeter aus dem Boden ragen.
Was ist der richtige Standort für den Rhododendron?
Um einen Rhododendron erfolgreich zu pflanzen, muss man die Standortbedingungen seiner heimatlichen Wälder so gut wie möglich simulieren. Der ideale Standort ist demnach leicht beschattet, sodass der Rhododendron während der Mittagszeit nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Zu schattig darf der Platz für Ihren Rhododendron allerdings nicht sein, denn sonst setzt er weniger Blüten an. Rhododendron-Experten empfehlen die Waldkiefer (Pinus sylvestris) als optimalen Schattenbaum fürs Rhododendron-Beet. Sie wirft mit ihren dünnen langen Nadeln einen lichten Schatten und besitzt tiefe, wenig verzweigte Wurzeln, die den feinen Rhododendronwurzeln keine Konkurrenz machen.

Rhododendren fangen oft klein an und wachsen am richtigen Standort zu ausladenden Gehölzen heran. Ein halbschattiger Platz mit leicht feuchtem Boden ist ideal für Rhododendren
Keine Regel ohne Ausnahme: Die flach und breit wachsenden Yakushimanum-Hybriden wachsen im Gegensatz zu den meisten anderen Rhododendronsorten auch an sonnigen Standorten. Ihr frischer Austrieb besitzt einen mehlartigen Überzug, der die Pflanzen vor zu starker Sonneneinstrahlung schützt.
Wie bereitet man den Boden vor?
Der Boden, in den Sie Ihren Rhododendron pflanzen, muss wie am Naturstandort sehr locker und humusreich sein. Auf schweren Lehmböden versagt die Pflanze, weil sich ihre Wurzeln nicht ausbreiten können. Sie müssen daher bei ungünstigen Bodenverhältnissen einen Bodenaustausch vornehmen. Heben Sie dazu pro Pflanze ein 50 Zentimeter tiefes Loch aus, das einen Durchmesser von mindestens 150 Zentimetern haben sollte. Der lehmige Aushub wird anschließend durch eine Mischung aus gleichen Teilen Rindenkompost, Sand und – falls vorhanden – gut abgelagertem Kuhmist ersetzt. Zur Vermeidung von Staunässe sollten Sie außerdem auf die Sohle des Pflanzlochs eine etwa zehn Zentimeter starke Schicht groben Bausand auftragen. Auf sandigen Böden reicht es in der Regel aus, wenn Sie vor dem Pflanzen reichlich Rindenkompost und ebenfalls Rinderdung in den Boden einarbeiten. Alternativ können Sie zur Bodenverbesserung natürlich auch herkömmliche Rhododendronerde verwenden.
Wie pflanzt man einen Rhododendron richtig ein?

Da Rhododendren Flachwurzler sind, sollten Sie den Wurzelballen nicht zu tief einpflanzen
Rhododendren werden in der Regel im Topf oder mit nacktem Wurzelballen geliefert. Heben Sie am vorbereiteten Standort ein entsprechend großes Pflanzloch aus, setzen Sie den Rhododendron mit dem Wurzelballen hinein und drücken Sie die Erde mit dem Fuß vorsichtig an. Die Oberseite des Wurzelballens sollte nicht mit Erde bedeckt sein: Wird ein Rhododendron zu tief gepflanzt, stirbt das empfindliche Wurzelwerk ab und die Pflanze geht ein. Lassen Sie den Wurzelballen deshalb zur Sicherheit lieber ein bis zwei Zentimeter aus dem Boden herausragen.
Wie pflegt man einen Rhododendron?
Nach dem Pflanzen wird ein Rhododendron gut angegossen und mit einer oder zwei Handvoll Hornspäne gedüngt. Streuen Sie die Hornspäne großzügig im Wurzelbereich aus. Zum Schluss erhält die Pflanze noch eine etwa fünf Zentimeter hohe Mulchschicht aus Rindenmulch oder -kompost. Sie schützt – wie die Laubschicht am Naturstandort – den Boden vor Austrocknung und starken Temperaturschwankungen.
Ausdauernder Inkarho–Rhododendron
Bei ungünstigen Bodenverhältnissen sollten Sie den etwas teureren Inkarho–Rhododendron pflanzen. Dabei handelt es sich um eine normale Rhododendron-Sorte, die aber auf eine spezielle, relativ kalktolerante Veredlungsunterlage gepfropft wurde. Gezüchtet wurde die Veredlungsunterlage von der „Interessengemeinschaft Kalktoleranter Rhododendron.“ Versuche haben belegt, dass diese Pflanze auch auf lehmigeren, nicht kalkfreien Böden ein ausreichendes Wurzelwachstum zeigt. Dennoch muss man auch solche Böden gründlich lockern und mit viel Humus anreichern.