Rhododendron-Pflege: Die 5 häufigsten Fehler

Bei der Pflege von Rhododendron ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Wenn Sie diese Fehler vermeiden, steht einer üppigen Blütenfülle nichts im Weg.

Eigentlich muss man einen Rhododendron nicht schneiden. Gerät der Strauch aber etwas aus der Form, können kleine Pflegeschnitte nicht schaden. MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Dieke van Dieken zeigt Ihnen in diesem Video, wie man es richtig macht.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig

Der Rhododendron zählt zu den schönsten Blütensträuchern im Garten, hat aber auch einige Ansprüche, was den Standort und die Pflege betrifft. Am besten gedeihen die ursprünglichen Waldbewohner in durchlässigen, humosen Böden im Halbschatten. Doch auch wenn der Standort gut gewählt ist: Bei falscher Pflege kann es mitunter passieren, dass ein Rhododendron nicht mehr blüht. Wir verraten Ihnen die häufigsten Pflegefehler – und wie man sie vermeidet.

Fehler 1: Rhododendron falsch düngen

Damit ein Rhododendron sein schönes dunkelgrünes Laub und viele Blütenknospen ausbildet, sind regelmäßige Nährstoffgaben unerlässlich. Zum Düngen von Rhododendren ist jedoch nicht jedes Produkt geeignet: Enthält der Dünger Kalk, sollten Sie ihn besser nicht verwenden, denn auf diesen Nährstoff reagieren die Sträucher sehr empfindlich – zuweilen zeigen Rhododendren dann gelbe Blätter.

Wählen Sie besser einen speziellen, möglichst organischen Rhododendrondünger, der genau auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt ist. Der ideale Düngezeitpunkt ist im März oder April: Streuen Sie dann den Spezialdünger und/oder Hornspäne im Wurzelbereich auf der Erde aus. Auch Kaffeesatz ist als organischer Dünger sehr zu empfehlen: Dieser wirkt bodenversauernd und reichert die Erde rund um die Pflanzen mit Humus an.

Blühender Rhododendron
Ziergärten
Der Rhododendron reagiert auf hohen Kalkgehalt im Boden sehr empfindlich und verträgt deshalb auch nicht jeden Dünger. Hier lesen Sie, wann, wie und womit man die Blütensträucher düngen sollte.

Fehler 2: Rhododendron im Frühjahr schneiden

Ein älterer Rhododendron, der von unten her verkahlt, lässt sich durch einen Rückschnitt wieder in Form bringen. Schneiden Sie Ihren Rhododendron aber nicht voreilig: Nur wenn der Blütenstrauch auch wirklich fest im Garten eingewurzelt ist, verträgt er einen kräftigen Verjüngungsschnitt. Zudem sollte der Zeitpunkt des Schnitts gut gewählt sein. Wird er im Frühjahr vorgenommen, geht er zulasten der Blüten, denn Rhododendren bilden ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr. Wenn überhaupt nötig, empfiehlt sich daher ein Schnitt direkt nach dem Welken der Blüten. So können Sie auch der Ausbreitung der Rhododendronzikade entgegenwirken: Bei ihrer Eiablage im Spätsommer übertragen die Weibchen gerne einen Pilz auf die Pflanzen, der zu schwarzen, abgestorbenen Blütenknospen führt.

Fehler 3: Rhododendron nicht mulchen

Rhododendron mulchen

Regelmäßiges Mulchen schützt den Boden vor Austrocknung und starken Temperaturschwankungen

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Pflege von Rhododendren ist das Mulchen. An ihrem Naturstandort im Wald ist durch den regelmäßigen Laubfall immer eine natürliche Bodenabdeckung vorhanden. Auch bei uns im Garten lieben es die Blütensträucher, wenn eine Schicht Herbstlaub oder Rindenkompost auf dem Boden aufgetragen wird: Die Mulchschicht hält die Feuchtigkeit im Boden, unterdrückt Unkraut und reichert das Substrat mit Humus an. Wird die Pflegemaßnahme vergessen, kann der Boden mit der Zeit zu humusarm werden. Da sich das Mulchmaterial nach ein bis zwei Jahren zersetzt, sollte es jährlich erneuert werden. Zum Düngen wird die Mulchschicht nur kurz abgetragen, um sie dann wieder aufzubringen beziehungsweise zu erneuern.

Fehler 4: Braune Knospen im Winter nicht entfernen

Die Blütenknospen Ihres Rhododendrons färben sich im Laufe des Winters bräunlich bis schwarz? Dann leidet die Pflanze vermutlich unter dem Pilz Pycnostysanus azaleae, der häufig durch die Rhododendronzikade übertragen wird. Die infizierten Knospen trocknen ein und sterben ab, bleiben aber an den Zweigen sitzen. Werden die betroffenen Knospen nicht rechtzeitig entfernt, kann sich die Pilzkrankheit weiter ausbreiten. Behalten Sie Ihre Rhododendren im Garten daher stets im Blick: Falls braune oder schwarze Blütenknospen an den Pflanzen auftreten, sollten Sie diese rechtzeitig ausbrechen und im Hausmüll entsorgen.

Fehler 5: Rhododendron mit Leitungswasser gießen

Fehler beim Gießen eines Rhododendrons können ebenfalls unliebsame Folgen haben. Als Flachwurzler sind die immergrünen Sträucher auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte angewiesen. Vor allem im ersten Jahr nach der Pflanzung eines Rhododendrons und bei anhaltender Trockenheit sind regelmäßige Wassergaben wichtig. Über die großen Blätter verdunstet die Pflanze einiges an Feuchtigkeit. Zum Gießen von Rhododendren sollte man aber kein Leitungswasser verwenden – dieses enthält zu viel Kalk für die empfindlichen Gehölze. Durch das wiederholte Wässern mit kalkhaltigem Wasser steigt der pH-Wert im Boden, was zu Chlorosen führen kann, erkennbar an einer Gelbfärbung der Blätter. Idealerweise verwendet man daher zum Gießen von Rhododendren Regenwasser. Steht dieses nicht zur Verfügung, muss das Gießwasser unbedingt länger abstehen oder entkalkt werden.

Bildnachweis

Rhododendron Blüte

iStock/nemoris

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