Riesen-Lebensbaum
Thuja plicata
Der Riesen-Lebensbaum ist als "schnelle Hecke" sehr gefragt. Wozu man ihn noch pflanzen kann und wie man ihn richtig pflegt, erfahren Sie hier.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 1500 cm bis 2500 cm
- Wuchsbreite
- von 300 cm bis 500 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kegelförmig
- aufrecht
- dicht
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- März
- Blütenform
-
- Zapfen
- Blüteneigenschaften
-
- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- schuppenförmig
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- duftend
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Zapfen
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- geschnittene Hecken
- Gruppenpflanzung
- Landschaftsgehölz
- Pflanzgefäße
- Sichtschutz
- Gartenstil
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- Dachgarten
- Formaler Garten
- Naturgarten
- Parkanlage
- Topfgarten
- Waldgarten
Herkunft
Sechs Lebensbaum-Arten gibt es, drei davon sind in Nordamerika, die anderen drei in Ostasien zuhause. Der Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata) ist im Westen Nordamerikas heimisch. In den regenfeuchten Gebirgswäldern der Küstenregion tritt er in imposanten Waldgesellschaften mit Sitka-Fichten, Küstentannen und Douglasien auf. "Rote Zeder" wird der Baum oft wegen seines rötlichen, duftenden Holzes genannt, auf Englisch "Western Red Cedar".
Wuchs
Thuja plicata entwickelt sich zu einem schmalen, immergrünen Baum-Individuum mit spitzer, kegelförmiger Krone, das im Freistand bis zum Boden hinunter beastet ist. Die Zweige sind mehr oder weniger abgeflacht. Die untersten Äste schlagen bei Bodenkontakt oft Wurzeln, sodass sich ein regelrechter Horst mit dem Mutterbaum in der Mitte bildet – "Schleppe" nennt man dieses Phänomen. Bis zu 60 Meter wird der Riesen-Lebensbaum in seiner Heimat hoch, bei einem Brustdurchmesser von bis zu sechs Metern. Bei uns zeigt der Riesen-Lebensbaum nur einen blassen Abglanz seiner Größe: Er wird nicht höher als 25 Meter, bei einer Breite von maximal drei Metern. Die Sorten bleiben oft noch sehr viel kleiner. In der Jugend ist Thuja plicata mit 30 Zentimetern Zuwachs relativ schnellwüchsig. Die Rinde ist rotbraun, später grau. Das Wurzelwerk ist eher flach ausgebildet, was besonders hohe Bäume windanfällig macht.
Blätter
Die Blätter des Riesen-Lebensbaums sehen aus wie kleine Schuppen, die kreuzweise gegenständig an den Zweig gedrückt sind. Sie glänzen oberseits grün, unten sieht man eine weiße Zeichnung. Auffällig ist der aromatische Duft. Das Laub ähnelt dem des Abendländischen Lebensbaums, es ist nur etwas platter. Das frische Grün bleibt den Winter über erhalten, nur manchmal kommt es zu kupferfarbenen Veränderungen.

Das Laub des Riesen-Lebensbaums ‘Gracilis Aurea’ spielt farblich mehr ins Goldgelbe hinein
Blüten
Die männlichen, leicht gelblichen Zapfen blühen im März. Sie stehen an den Zweigenden. Die weiblichen Blüten wachsen nur an kräftigeren Zweigen.
Früchte
Die weiblichen Blüten des Riesen-Lebensbaums entwickeln sich zu eiförmigen, etwas mehr als einen Zentimeter großen Zapfen, die im Sommer grün, später braun und ledrig sind. Vier bis sechs Schuppenpaare ordnen sich im Aufbau dachziegelartig aufeinander.
Standort
Der Riesen-Lebensbaum bevorzugt eine hohe Boden- und Luftfeuchtigkeit. Am liebsten steht er sonnig beziehungsweise absonnig. Er kommt im Garten zwar auch mit halbschattigen Standorten zurecht, allerdings verkahlt er dann eher. Der Riesen-Lebensbaum ist winterhart – eigentlich erstaunlich, denn aus seiner Heimat ist er kühle Sommer und relativ milde Winter gewöhnt. Auf Sommertrockenheit reagiert er allerdings mit Triebsterben, ebenso wenig mag er staunasse Böden. Alle Riesen-Lebensbäume sind stadtklimafest, reagieren aber empfindlich auf Salz.
Boden
Thuja plicata ist sehr tolerant, er gedeiht auf saurem bis alkalischem Boden. Tiefgründig sollte er jedoch sein, sonst entwickelt sich die Wurzel sehr flach.

Der Riesen-Lebensbaum kann ganzjährig gepflanzt werden
Pflanzung
Die Pflanzung des Riesen-Lebensbaums kann jederzeit in einer frostfreien Periode erfolgen. Wichtig ist, dass nach dem Einpflanzen der Stammfuß mit einer Schicht Mulch abgedeckt wird, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Pflege
Als immergrüne Pflanze verdunstet Thuja plicata auch im Winter Wasser. Deshalb muss während längerer sonniger und trockener Zeiträume auch im Winter gegossen werden. Abgefallene Nadeln kann man als Mulch belassen. Die Streu ist – im Gegensatz zu der vieler anderer Nadelbäume – gut zersetzbar. Bei starkem Rückschnitt empfiehlt sich das Düngen der Thuja mit Kompost im Frühjahr.
Schnitt
Der Riesen-Lebensbaum verträgt Schnitte sehr gut. Nach einem Schnitt ins alte Holz treibt das Gehölz allerdings nicht mehr aus – also bitte nur grüne Äse beschneiden! Wer die passende Sorte für seine Hecke ausgewählt hat, muss den Riesen-Lebensbaum im Prinzip nur in der Höhe beschränken und leichte seitliche Korrekturen vornehmen. Aus der Form geratene Hecken sollte man mit Vorsicht wieder in Gestalt bringen. Achten Sie beim Heckenschnitt stets auf eine Trapezform, bei der die Hecke oben schmaler bleibt als unten. So kann der Schnee gut abgleiten. Geschnitten wird am besten im Juni und Juli, denn in der anschließenden zweiten Wachstumsphase verwachsen die Schnittstellen sehr gut.
Verwendung
Nur wenige Sorten von Thuja plicata werden bei uns kultiviert, sie werden vor allem als Heckenpflanzen eingesetzt. Einige kommen auch als Solitäre gut zur Geltung. Besonders kleine Sorten gedeihen auch im Kübel.
Sorten
‘Atrovirens’ wird gut zehn Meter hoch und halb so breit. Die Nadelfarbe ist intensiv dunkelgrün. Seit Jahren ist die kompakt wachsende, einstämmig aufgebaute Sorte als Heckenpflanze etabliert, entwickelt sich aber auch zu einem Baum mittlerer Größe. Die unteren Äste bewurzeln kaum.

Die Sorte ‘Whipcord’ des Riesen-Lebensbaums springt wegen ihrer fadenförmigen Blätter sofort ins Auge
Besonders für Pflanzschalen eignet sich die kleinwüchsige Sorte ‘Whipcord’. Sie wird nur 40 Zentimeter hoch und doppelt so breit. Die Blätter sind zu bis zu 30 Zentimeter langen „Fäden“ ausgebildet, weswegen die Sorte auch als „Faden-Riesenlebensbaum“ bekannt ist.
Bei der zur Pyramide aufgeformten Sorte ‘Aurescens’ leuchten die Spitzen des Austriebs goldgelb. Das Gehölz wird gern für hohe Hecken verwendet. Bei der säulenförmigen Sorte ‘Gelderland’ sind neue Triebe eher grüngelb gefärbt, die restlichen Wuchseigenschaften decken sich weitgehend mit ‘Ausrescens’. Eine Variante mit weißen Spitzen bietet die Sorte „Albospica“. Tipp: Alle bunten Sorten brauchen sonnige Standorte, da sonst die Farben verblassen. Auch stehen sie gern etwas geschützter.
‘Excelsa’ wächst locker mit fast waagerecht abstehenden Ästen, erst pyramiden-, dann kegelförmig zu einem mittelgroßen Baum heran. Bis zu 20 Meter erreicht sie, bei einer Breite von bis zu sechs Metern. Die Nadeln glänzen frischgrün.
Die dunkelgrün benadelte Sorte ‘Martin’ wächst schlank und fast einstämmig. Das Gehölz kann so sehr schmal gehalten werden.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt zum einen über Samen, zum anderen durch Stecklinge. Diese kann man auch selbst ziehen.
Krankheiten und Schädlinge
Schwächeparasiten lassen sich vermeiden, wenn der Riesen-Lebensbaum ausreichend mit Wasser versorgt ist und vor allem in der Jugend vor austrocknenden Winden geschützt wird. Für eine Braunfärbung kann es eine Reihe von Gründen geben, von Pflanzenkrankheiten über Schädlinge bis zu Streusalz oder Sonnenbrand.