Pflanzen

Riesen-Steppenkerze

Eremurus robustus

Die Riesen-Steppenkerze ist mit ihren auffälligen Blütenkerzen im Sommer der Star im Beet. Bei der Pflanzung und Pflege muss man aber ein paar Dinge beachten.

Wuchstyp
  • Staude
  • Knolle
Wuchshöhe
von 200 cm bis 250 cm
Wuchsbreite
von 50 cm bis 70 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • horstbildend
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis Juli
Blütenform
  • Kerzenartig
  • Trauben
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • lineal
  • schwertförmig
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis frisch
ph-Wert
  • neutral bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • malerischer Wuchs
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Lebensbereiche
  • FR1
  • FR2
  • B1
  • B2
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Rabatten
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Präriegarten
  • Steingarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Eremurus robustus, die Riesen-Steppenkerze, stammt aus Turkestan. 1871 führte sie der Gärtner und Botaniker Eduard Regel in Deutschland ein. Sein Sohn Alexander, der als Arzt in Turkestan tätig war, hatte sie dort entdeckt und seinem Vater zugeschickt. Die auch als Lilienschweif bekannte Steppenkerze gehört zu den Affodilgewächsen (Asphodelaceae).

Wuchs

Aus einer Blattrosette treiben standfeste Blütenstiele. Sie ragen zwei bis zweieinhalb Meter auf. Mit den Jahren bildet die Knollenpflanze immer größere Horste und somit mehr Blütenschäfte.

Blätter

Die schwertförmigen Blätter stehen am Grund dicht zusammen und breiten sich kreisförmig aus. Sie sind blaugrün und gekielt. Schon während der Blüte vergilben sie und ziehen bald darauf ein.

Blüten

Die Blütezeit von Eremurus robustus liegt im Juni und Juli und ist ein echtes Schauspiel: Die Blütentrauben am Ende des Schafts sind etwa 80 bis 100 Zentimeter lang. Sie setzen sich aus Hunderten kleiner Einzelblüten zusammen, die von unten nach oben aufblühen. Die Knospen sind rosafarben. Die geöffneten Blüten hellen bis zu fast reinem Weiß auf. Die Blütenblätter haben fast immer eine dunkle Mittelader. Der Grund der Blüten ist häufig zartbraun gepunktet. Da die gelben Staubgefäße weit aus den Blüten herausragen, schimmert Eremurus robustus in einem seltenen Pfirsichrosa. Zudem duften die kerzenartigen Blütentrauben süß nach Honig.

Blütenkerze der Riesen-Steppenkerze

Die markanten Blütenkerzen der Riesen-Steppenkerze verströmen einen leichten Honigduft

Früchte

Die Samenkapseln an den imposanten Samenständen sehen bis in den Herbst attraktiv aus, rauben der Pflanze aber Kraft (siehe Schnitt).

Standort

Wählen Sie einen warmen, vollsonnigen Standort für die Riesen-Steppenkerze. Während der Ruhezeit im Sommer ist Eremurus robustus absolut hitzeverträglich und braucht sommerliche Trockenheit sogar.

Boden

Die Steppenkerzenart liebt eine nährstoffreiche Erde und einen gut durchlässigen Boden. Kann Wasser nicht abziehen, faulen die fleischigen Wurzeln. Die größte Gefahr besteht in unseren nassen Wintern.

Pflanzung

Die Pflanzung ab der zweiten Augusthälfte bis Mitte Oktober ist fast schon eine Wissenschaft für sich und das Pflanzen der Steppenkerze braucht etwas Vorbereitung. Die seesternartigen Wurzelstöcke bestehen aus einem stark gestauchten Spross und dickfleischigen Speicherwurzeln, die sich jedes Jahr neu bilden. Die Wurzeln müssen flach ausgebreitet aufliegen und dürfen beim Pflanzen nicht abbrechen. Heben Sie das Pflanzloch deshalb tief und breit genug aus. Bei schweren Böden unterfüttert man mit einer circa 15 Zentimeter starken Kiesschicht als Drainage, bei leichteren Böden reichen fünf Zentimeter. Neben der Drainageschicht müssen Sie einberechnen, dass man die eingesetzte Knolle mit mindestens zehn Zentimeter Erde bedeckt. Der Wurzelspross mit den verdickten Austriebstellen, den sogenannten Nasen, sollte nach oben liegen, wie bei Zwiebelblumen, wo die Triebspitze nach oben zeigt. Denken Sie auch daran, dass die Knolle mit den fleischigen Wurzeln schnell austrocknet. Je kürzer sie im Handel lag und je schneller sie in die Erde kommt, umso sicherer wächst sie an.

Riesen-Steppenkerze pflanzen

Beim Pflanzen der Riesen-Steppenkerze ist etwas Vorsicht geboten, denn die dickfleischigen Speicherwurzeln dürfen nicht abbrechen

Pflege

Mit dem Austrieb im Frühjahr gibt man einen kaliumbetonten Volldünger. Im Herbst ist eine Schicht Kompost förderlich. Ausreichende Feuchtigkeit braucht die Riesen-Steppenkerze nur zum Saisonstart. Sollte das Frühjahr sehr trocken starten, gießen Sie die Knollenpflanze in dieser Zeit.

Schnitt

Wollen Sie keinen Samen ernten, sollten Sie die verblühten Schäfte unten abscheiden, damit die Kraft zurück in die Knolle geht und nicht in die Ausbildung der Samen.

Teilen

Normalerweise muss man die Riesen-Steppenkerze nicht teilen. Je länger sie ungestört steht, umso schöner wird Eremurus robustus und treibt von Jahr zu Jahr mehr Blütenstiele.

Winterschutz

Im ersten Jahr nach der Pflanzung empfiehlt sich ein Winterschutz aus trockenem Laub und Tannenzweigen. Später reicht eine leichte Fichtenreisig-Abdeckung als Nässeschutz über die Wintermonate. Entfernen Sie die Schutzschicht zeitig im Frühjahr. Bleibt die Riesen-Steppenkerze zu lange unter dem wärmenden Material, treibt sie zu früh aus und ist frostgefährdet. Für Spätfröste sollte man das Reisig aber weiter parat halten und bei Bedarf über die frisch ausgetriebenen Blattrosetten legen.

Verwendung

Die Riesen-Steppenkerze eignet sich für Beete, die man nicht stark wässert und naturnahe Freiflächen mit Felssteppencharakter. In einer Kiesbeetpflanzung erfüllen die Blütenkerzen eine Leuchtturmfunktion beispielsweise in einem Meer von Blauraute (Perovskia atriplicifolia) und Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana ssp. niciciana). In einer Rabatte mit Pfingstrosen (Paeonia lactiflora) präsentiert sich die Riesen-Steppenkerze als prachtvolle Schmuckstaude. Denken Sie bei der Pflanzplanung daran, dass im Beet für den Rest der Saison ein leerer Fleck bleibt. Die entstehenden Lücken kann man zwar nicht überpflanzen, aber sehr gut mit Schleierpflanzen kaschieren. Schleierkraut (Gypsophila paniculata) oder Katzenminze (Nepeta x faassenii) legen ihre duftigen Blütentriebe über die Stelle, ohne die Knollen im Untergrund zu bedrängen.

Riesen-Steppenkerzen und Pfingstrose

Die großen Blütenkerzen der Riesen-Steppenkerze bilden einen tollen Kontrast zu Pflanzen mit anderen Blütenformen

Vermehrung

Eremurus robustus zieht man aus Samen. Man gewinnt sie aus dem unteren Teil des Blütenstandes und sät gleich nach der Samenreife aus. Allerdings ist die drei bis vierjährige Anzucht bis zu einer ersten Blüte langwierig. Auch bei der Teilung von starken Exemplaren in den Monaten August und September brauchen die Teilstücke lange, bis sie sich wieder etablieren. Jedes Teilstück muss ein paar Wurzeln haben. Die Schnittwunde kann man mit Kohle desinfizieren.

Krankheiten und Schädlinge

Eremurus robustus ist – wie der Name sagt – robust und weitestgehend frei von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.

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