Pflanzen

Riesensegge

Carex pendula

Die Riesensegge ist das perfekte Gras für alle, die auffällige Ziergräser lieben. Wenn Sie diese Tipps zur Pflanzung und Pflege beachten, gedeiht Carex pendula auch in Ihrem Garten.

Wuchstyp
  • Gras
Wuchshöhe
von 50 cm bis 120 cm
Wuchsbreite
von 70 cm bis 80 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • überhängend
  • horstbildend
  • buschig
Blütenfarbe
  • grün
  • braun
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis Juli
Blütenform
  • Ähre
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • breit
  • linealisch
  • zugespitzt
Blatteigenschaften
  • immergrün
Fruchtfarbe
  • braun
Fruchtform
  • Nussfrucht
Fruchteigenschaften
  • Selbstaussaat
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach sauer bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
  • malerischer Wuchs
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Verwendung
  • Bodendecker
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Teichbepflanzung
  • Unterpflanzung
Gartenstil
  • Innenhof
  • Naturgarten
  • Waldgarten
  • Wassergarten

Herkunft

Das auffälligste Merkmal der Riesensegge findet sich im botanischen Namen Carex pendula: Die Blütenähren des Sauergrases hängen dekorativ über – sie pendeln herab. Deshalb spricht man auch von der Hängesegge oder Pendelsegge. Als besonders große Art kennt man sie zudem als Große Segge. Sie gehört zu den Sauergrasgewächsen (Cyperaceae). Ihr Naturstandort liegt vor allem in Eschen- und Erlenwäldern. Die in ganz Europa wildwachsende Art kommt häufig in Quellfluren und in Gräben vor, also überall dort, wo der Boden feucht ist.

Wuchs

Die Riesensegge bildet große, bis 60 Zentimeter hohe Blatthorste, aus denen die Blütenhalme aufsteigen. Sie stehen bis zu einem Meter über dem Blattschopf und hängen bogenförmig über. Das Sauergras kann man leicht von Süßgräsern unterscheiden: Der markige Grashalm ist im Querschnitt dreieckig. Bei schattenliebenden Süßgräsern wie Wald-Marbel (Luzula sylvatica) ist er rund.

Blätter

Die dunkelgrünen, parallelnervigen Blätter sind mit bis zu zwei Zentimetern relativ breit und an der Unterseite stark gekielt. Dadurch bilden sie in der Mitte eine regelrechte Rinne. Oberseits glänzen sie dunkelgrün, unterseits sind sie matt und bereift. Carex pendula bleibt rund ums Jahr ansehnlich, weil das Laub immergrün ist. Vorsicht beim Anfassen: Die bis zu zwei Zentimeter breiten Blätter sind am Rand schneidend scharf.

Blüten

Die attraktiven Blütenähren sind das, was die hängenden Kätzchen an Haselsträuchern sind. Sie können bis zu zehn Zentimeter lang werden und hängen senkrecht herab. An jedem Blütenstand finden sich oben ein bis zwei männliche Blüten und vier bis sieben weibliche Ährchen, die zum Teil lang gestielt sind. Die Blüten selbst sind von Spelzen umgeben und erscheinen erst grün, dann bräunlich. Die Blüte von Carex pendula beginnt im Juni und geht bis Juli.

Blühende Riesensegge

Von Juni bis Juli präsentiert die Riesensegge ihre auffälligen Blüten, denen sie auch ihren Namen verdankt

Früchte

Aus den Blütenwalzen bilden sich die braunen Fruchtstände. Die trottelartigen Gehänge bleiben noch lange attraktiv.

Standort

Carex pendula ist ein klassisches Schattengras, das nicht sonnig stehen will. Trotzdem versamt sich die Riesensegge bisweilen in Ritzen am Rand von sonnenexponierten Wegen und hält dort stand. Das zeigt zum einen die Anpassungsfähigkeit der robusten Art. Zum anderen finden die Wurzeln unter den Steinen die nötige Kühle. Spätestens im Winter werden solche Plätze für die schattenliebende Segge aber zum Verhängnis: Wintersonne bei gefrorenem Boden führt bei der immergrünen Art zu großen Schäden an den Blättern. Auch kalte Winde mag die Hängesegge nicht.

Boden

In der Natur besiedelt die Riesensegge feuchte, nicht zu kalkige, humose Böden. Entsprechend wohl fühlt sie sich auch im Garten. Steht sie trocken, verfärben sich die Blätter der eigentlich dunkelgrünen Art gelb.

Pflanzung

Hält man das frisch gekaufte Ziergras im kleinen Siebener-Topf in der Hand, unterschätzt man die endgültige Größe leicht, zumal Carex pendula langsam wächst. Lassen Sie sich nicht täuschen und setzen Sie die Große Segge mit einem Pflanzabstand von 80 Zentimetern ein. Auch als Bodendecker rechnet man pro Quadratmeter nicht mehr als zwei bis drei Pflanzen.

Pflege

Die Große Segge ist sehr genügsam. Eventuell entfernt man im Frühjahr unschön gewordenes Laub. Die Samenstände sind der große Reiz an Carex pendula. Sie können aber auch zum Problem werden, denn die Riesensegge samt sich stark aus. Will man die unkontrollierte Ausbreitung verhindern, muss man sie rechtzeitig, am besten schon im Abblühen entfernen. Bei den immergrünen Blattschöpfen reicht es häufig, unschön gewordenes Laub herauszunehmen. Soll der Horst neu durchtreiben, ist ein radikaler Rückschnitt, eine Handbreit über dem Boden, im zeitigen Frühjahr möglich.

Teilen

Carex pendula kann mit den Jahren von der Mitte her verkahlen. Dann gräbt man den Horst in der Wachstumsphase, am besten im Frühjahr, aus und teilt ihn mit dem Spaten. Meist kann man die gesunden Randstücke gut abnehmen und an anderer Stelle wieder einpflanzen.

Verwendung

Riesensegge am Teichufer

Am Wasserrand macht die Riesensegge eine gute Figur, vollsonnig sollte der Standort aber nicht sein

Für Problembereiche im Schatten ist die robuste Carex pendula oft die Lösung. Als Bodendecker bildet sie eine alternative Form von Grasteppich. Man kann sie mit Farnen und anderen Schattenstauden kombinieren oder Gehölzgruppen damit unterpflanzen. Da die Blattschöpfe massive Horste bilden, mit denen man Akzente setzt, bietet sich die Hängende Segge auch für Innenhofsituationen an. Das pflegeleichte Gras schafft an schattig, feuchten Stellen aber nicht nur spannende Kontraste zu Architektur. Ein Klassiker ist die Verwendung am Gartenteich, wo sich die attraktiven Blütenhalme im Wasser spiegeln.

Sorten

In England soll es eine gelblaubige Variante namens ‘Moonraker’ geben.

Vermehrung

Die Riesensegge sorgt durch Selbstaussaat für reichlich Nachkommen. Neben dem Aussäen vermehrt man sie durch Teilung.

Krankheiten und Schädlinge

Carex pendula hat selten mit Krankheiten zu tun und hat keine Probleme mit Schädlingen.

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