Rose von Jericho
Anastatica hierochuntica
Das Verhalten der Rose von Jericho ist für viele ein echtes Wunder. So müssen Sie die Pflanze pflegen, damit sie immer wieder erblüht.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- einjährig
- Wuchshöhe
- von 5 cm bis 10 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kugelförmig
- bizarr
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis April
- Blütenform
-
- klein
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- spatelförmig
- Fruchtform
-
- Schote
- Fruchteigenschaften
-
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig
- Bodenfeuchte
-
- trocken
- Wasser
- Zier- oder Nutzwert
-
- malerischer Wuchs
- Verwendung
-
- Innenraumbegrünung
Herkunft
Wer die Rose von Jericho (Anastatica hierochuntica) im Wohnraum hat, hält sich keine wirkliche Zimmerpflanze. Die auch als Jerichorose oder Jerusalemrose bekannte Kuriosität, ist ein Knäuel aus vertrockneten Zweigen und einer Wurzel, die man in einer Wasserschale gewissermaßen zum Leben erwecken kann. Die eingerollte Rosette öffnet sich. Denselben "Auferstehungseffekt" findet man bei der Unechten Rose von Jericho (Selaginella lepidophylla), mit der Anastatica hierochuntica oft verwechselt wird.
Das vermeintliche Wunder hat die bereits in der Bibel erwähnte Wüstenpflanze zum Kultobjekt von Pilgern gemacht. Dahinter steckt ein physikalischer Effekt. Die Zellen saugen sich voll, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen. Durch den Quelleffekt öffnet sich die Rosette. Es findet aber keine Neubelebung statt, etwa wie bei Moosen, die Trockenzeiten wie tot überstehen, ihr Wachstum einstellen und wieder aufnehmen, sobald sie mit Wasser in Berührung kommen. Die Wüstenrose bleibt leblos. Am Naturstandort des Kreuzblütlers (Brassicaceae) ist das sinnvoll. Die Heimat der Echten Rose von Jericho liegt in einem Wüstengürtel von Israel bis Jordanien und einigen Wüstengebieten Nordafrikas, vornehmlich in Marokko. Der Wind treibt das kugelartige Gebilde oft kilometerweit über den Sand- und Steppenboden. In der eingerollten Rosette ist der Samen geschützt. Fällt langersehnter Regen, öffnet sich der Steppenläufer. Abgefallene Samen keimen an Ort und Stelle.
Wuchs
Die Kultur der einjährigen Pflanze gelingt nur in den Wüstengebieten der Heimat. Die Pflanze keimt sehr schnell, wird aber nur maximal zehn Zentimeter groß. Von der Basis an verzweigen sich die Ästchen. Die Rose von Jericho verholzt von der Basis. Sobald die Blätter abfallen, vertrocknen die Zweige und die Rose von Jericho rollt sich zu einer Kugel ein. Der Wind entwurzelt sie und treibt die Samenkugel vor sich her.

In diesem Zustand – auf den ersten Blick nur ein Knäuel vertrockneter Zweige – wird die Rose von Jericho im Handel angeboten
Blätter
Kleine grüne Blätter findet man nur bei den jungen Pflanzen. Wer die exotische Deko-Pflanze in Händen hält, hat es nur noch mit den vertrockneten Zweigen zu tun.
Blüten
Am Naturstandort zeigt Anastatica hierochuntica im Frühling kleine weiße Blüten.
Standort
Da die Wüstenpflanze nur am Naturstandort wächst, geht es hier um den richtigen Lagerplatz der getrockneten Rose von Jericho. Man hebt sie am besten an einem trockenen und warmen Platz bei 18 bis 25 Grad Celsius auf.
Substrat
In diesem Fall ist Wasser das Element, in dem die Rose von Jericho "aufblüht". Legen Sie die trockene Kugel mit der Wurzel in Wasser. Dafür eignet sich jedes Gefäß, in dem die Rosette auch in geöffnetem Zustand mit den unteren Zweigen auf dem Wasser liegt. Sie muss ganz von Wasser umgeben sein. Sie können beobachten, wie sich überhängende Zweige beispielsweise in einem Teller wieder zusammenziehen, wenn sie auf dem trockenen Rand liegen. In kaltem Wasser braucht Anastatica hierochuntica mehrere Stunden, bis sie sich vollständig entfaltet hat. In heißem Wasser nur ein paar Minuten. Aber Achtung: Der "Zeitraffereffekt" schadet der Pflanze. Als Kompromiss verwendet man meist lauwarmes Wasser. Sie können auch etwas Feuchtigkeit von oben sprühen oder sie kurz mal untertauchen, damit sich die Kugel schneller öffnet.

So sieht die Rose von Jericho aus, wenn sich die Kugel aus Zweigen komplett entfaltet hat
Gießen
Gießen bedeutet im Fall der Rose von Jericho das Einweichen in Wasser für den Auferstehungseffekt. Länger als sieben Tage sollte man die Rosette allerdings nicht ins Wasser stellen, sonst beginnt sie zu schimmeln. Hat man die "erblühte" Rose von Jericho wieder aus dem Wasser gefischt, muss man sie sorgfältig an einem warmen, luftigen Ort trocknen. Bis sie vollständig abgetrocknet ist, dauert es mindestens zwei Wochen. Danach können Sie den Effekt wiederholen. Und das viele Male – manche behaupten sogar ewig. Logischer erscheint die Vermutung, dass der Mechanismus nachlässt, wenn alle Samen abgefallen sind. Probieren Sie es aus.
Düngen, Umtopfen und Schneiden
Die üblichen Pflegeschritte entfallen bei der Wüstenpflanze.
Sonstige Pflege
Von Pflege kann man bei der trockenen Pflanze nicht sprechen. Wohl aber sollten Sie darauf achten, die Rosette nach dem "Erblühen" und vor dem nächsten "Auferstehungseffekt" ausreichend zu trocknen.
Vermehrung
Experimentierfreudige Zimmergartenfreunde versuchen immer wieder, Anastatica hierochuntica über Samen zu vermehren. Bei jedem Öffnen verliert sie einige Samen. Als idealer Zeitpunkt wird die Aussaat im März in sandiger Erde angegeben. Bei entsprechender Feuchtigkeit und einer Temperatur um die 18 Grad Celsius sollen sie keimen.
Krankheiten und Schädlinge
Schimmel zeigt sich an Exemplaren, die zu lange im Wasser stehen oder nicht richtig abtrocknen.