Rosen richtig pflanzen
Rosen sollte man im Herbst pflanzen. Grund: Sie wachsen besser an und starten früher in die Saison. Hier sind die wichtigsten Pflanztipps.

Rosen sind anfällig für Bodenmüdigkeit – pflanzen Sie die Blütensträucher daher nach Möglichkeit an einen Platz, wo vorher keine Rosengewächse gestanden haben
Rosenfans sollten bereits im Herbst ihre Beete mit neuen Sorten ergänzen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen räumen die Baumschulen im Herbst ihre Rosenfelder und lagern die wurzelnackten Pflanzen bis zum Frühling in Kühlhäuser ein. Wenn Sie also jetzt wurzelnackte Ware bestellen, bekommen Sie die Rosen frisch vom Feld. Warten Sie dagegen bis zum Frühjahr, haben die Rosen bereits einige Monate wurzelnackt im Kühlhaus gelegen, was der Qualität der Pflanzware natürlich nicht förderlich ist.
Das zweite wichtige Argument für die Herbstpflanzung ist die Verfügbarkeit der Pflanzen. Gerade von den Neuzüchtungen gibt es in den ersten Jahren oft nur geringe Stückzahlen, die in der Regel bereits im Herbst ausverkauft sind. Zum Frühjahr hin wird auch die Auswahl an älteren, beliebten Rosensorten stetig kleiner.
Der dritte Vorteil liegt darin, dass die neu gesetzten Rosen bereits im Herbst einwurzeln und deshalb gegenüber den im Frühjahr gepflanzten Exemplaren schnell einen Wachstumsvorsprung haben. Frostschäden sind bei neu gepflanzten Rosen nicht zu erwarten, wenn man die Blütensträucher fachgerecht pflanzt. Wie das geht, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.

Vor dem Einpflanzen sollten die Rosen bewässert werden
Rosen vor dem Pflanzen gründlich wässern
Wurzelnackte Rosen werden vor dem Pflanzen für einige Stunden ins Wasser gelegt, damit sie sich vollsaugen können. Die Rose sollte mindestens bis zur Veredlungsstelle im Wasser stehen. Die Veredlungsstelle ist der verdickte Abschnitt oberhalb der Wurzel, an dem die Triebe austreten.
Grundsätzlich gilt: Je später Sie die Rosen pflanzen, desto länger sollten sie im Wasserbad stehen. Im Frühjahr am besten 24 Stunden, im Herbst reichen acht Stunden. Tipp: Auch Containerrosen (Rosen im Topf) wachsen besser an, wenn Sie den Topfballen vor dem Pflanzen so lange ins Wasser tauchen, bis er absinkt und keine Blasen mehr aufsteigen.

Faustregel: Pro Trieb sollten mindenstens fünf Knospen übrig bleiben
Pflanzschnitt für Wurzeln und Triebe
Nach dem Wässern werden die Triebe von wurzelnackten Rosen auf etwa 20 cm zurückgeschnitten, damit sich die Verdunstungsfläche reduziert. Faustregel: Pro Trieb sollten mindestens fünf Knospen übrigbleiben. Von den Wurzeln entfernen Sie beschädigte und abgestorbene Teile und kürzen die Enden ein wenig ein, um die Bildung neuer Wurzeln anzuregen. Die verbliebenen Feinwurzeln werden nicht entfernt.
Bei ballierten Rosen und Containerrosen werden die Wurzeln nicht geschnitten – es sei denn, es haben sich am Boden des Pflanzbehälters Drehwurzeln gebildet. Diese müssen komplett herausgeschnitten werden. Kranke, tote oder zu lange Triebe sollten Sie auch bei diesen Rosen entfernen.
Die richtige Pflanztiefe für Rosen

Die Veredeleungsstelle sollte fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen
Rosen haben lange, kräftige Wurzeln. Deshalb sollte das Pflanzloch einen Durchmesser von zirka 40 cm haben und so tief sein, dass die Wurzeln nicht umgeknickt werden. Bei der Wahl des Standorts müssen Sie sicherstellen, dass dort längere Zeit keine Rosen mehr gestanden haben - anderenfalls kann Bodenmüdigkeit auftreten und die Rosen wachsen nicht richtig.
Die Veredlungsstelle muss beim Pflanzen von Rosen etwa fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen, damit sie vor Spannungsrissen durch die Wintersonne geschützt ist. Mit einem Stab und einem Zollstock können Sie das überprüfen. Bevor Sie den Erdaushub wieder ins Pflanzloch füllen, sollten Sie ihn mit reifem Kompost oder einer Handvoll Hornspäne mischen. Nach dem Auffüllen des Pflanzlochs wird die Erde mit dem Fuß leicht verdichtet, um Hohlräume im Boden zu schließen.
Rosen kräftig angießen

Ein Gießrand srogt dafür, dass das Wasser direkt an der Pflanzstelle abfließen kann
Ist die Rose eingepflanzt und die Erde gut festgetreten, wird mit der umgebenden Erde ein Gießrand geformt. So versickert das Gießwasser direkt an der Pflanzstelle und kann nicht seitlich abfließen. Das Wasser sorgt für guten Bodenkontakt der Wurzeln. Achten Sie auch im nächsten Frühjahr darauf, dass die Rosen genug Feuchtigkeit haben und nicht austrocknen. Den Gießrand können Sie dann im Frühsommer wieder einebnen.
Rosen anhäufeln

Das Anhäufeln der Rosen ist ein sehr wichtiger letzter Schritt
Der letzte Arbeitsschritt beim Pflanzen von Rosen ist das Anhäufeln. Das ist sowohl im Herbst als auch bei der Frühjahrspflanzung sehr wichtig, sofern danach noch stärkere Fröste zu erwarten sind. Die Rose wird dazu zirka 15 Zentimeter hoch mit Erde angeschüttet. So ist sie vor Frost und Wind geschützt. Bei Herbstpflanzungen bleibt der Erdhügel bis zum Frühjahr stehen und wird dann entfernt. Pflanzen Sie die Rose im Frühjahr, reicht es, wenn Sie die Anhäufelung ein paar Wochen stehen lassen – so lange, bis die Rose deutlich ausgetrieben ist.
Praxis-Video: Winterschutz für Rosen
Rosen vertragen starken Frost nicht und müssen deshalb rechtzeitig geschützt werden. Wie genau das geht, zeigen wir Ihnen in unserem Video.