Die 5 größten Fehler bei der Rosenpflege
Nur wenn Rosen richtig gepflegt werden, entwickeln sie sich zu gesunden und üppig blühenden Schönheiten im Garten. Wir gehen den häufigsten Fehlern auf den Grund.
Ein Garten ohne Rosen? Für viele unvorstellbar! Um in den Genuss zahlreicher Rosenblüten zu kommen, gibt es bei der Standortwahl und Pflege der edlen Gehölze allerdings einige Punkte zu beachten. Wenn Sie die folgenden Fehler vermeiden, bleiben Ihre Beetrosen, Strauchrosen, Edelrosen oder Kletterrosen gesund und vital.
Fehler 1: Rosen gar nicht oder falsch schneiden
Besonders schnell passieren Fehler beim Rosenschnitt. Man sollte das Schneiden der Rosen aber auch nicht vernachlässigen, denn die Vitalität und Blühfreudigkeit der Gehölze nimmt sonst ab. Der optimale Schnittzeitpunkt liegt meist im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen. Um Pflanzenkrankheiten den Nährboden zu entziehen, werden zunächst alle abgestorbenen, kranken und beschädigten Triebe entfernt. Wie stark der weitere Rückschnitt erfolgt, hängt von der Rosenklasse ab.
Als Faustregel gilt: Öfterblühende Beet- und Edelrosen lassen sich auf etwa ein Drittel ihrer Höhe zurückschneiden, öfterblühende Strauchrosen auf etwa zwei Drittel. Bei öfterblühenden Kletterrosen kürzt man rund die Hälfte der Seitentriebe ein. Achtung: Schnittmaßnahmen an einmalblühenden Rosen nimmt man – wenn überhaupt nötig – erst nach der Blüte in den Sommermonaten vor.
Fehler 2: Falscher Standort
Kaum eine Rose fühlt sich an einem schattigen Platz wohl: Die meisten Sorten lieben einen sonnigen und geschützten, aber dennoch windumwehten Standort im Garten. Hohe Temperaturen werden durch den Luftzug abgemildert und die Blätter können nach einem Regenschauer schnell wieder abtrocknen. Mindestens fünf bis sechs Stunden Sonne am Tag sollten es schon sein. Meinen Sie es aber auch nicht zu gut: Direkt vor einer hellen Südwand verbrennen die Blätter leicht. Auch was den Boden betrifft, haben Rosen ihre Ansprüche. In einem schweren Lehm- oder Tonboden kann es leicht zu schädlicher Staunässe kommen. Die Wurzeln mögen es lieber luftig: Um den Boden durchlässiger zu machen, arbeitet man etwas Sand ein. Ein sehr leichter Boden wird mit Lehm oder Humus verbessert. Beachten Sie auch, dass es bei Rosen zu Bodenmüdigkeit kommen kann: Pflanzen Sie eine Rose daher möglichst an einen Platz, wo vorher keine Rosengewächse gestanden haben.

Rosen bevorzugen einen sonnigen Standort und humusreichen, lockeren Boden
Fehler 3: Falsches und zu häufiges Gießen
Rosen gehören zu den Tiefwurzlern, die sich Wasser in tiefen Bodenschichten erschließen können. Direkt nach der Pflanzung und bei lang anhaltender Trockenheit sind aber auch sie auf zusätzliche Wassergaben angewiesen. Gießen Sie Ihre Rosen am besten gleich morgens und nicht in der prallen Mittagssonne, damit keine Verbrennungen entstehen. Unbedingt vermeiden sollten Sie das Benetzen der Blätter mit Wasser: Dies fördert die Ausbreitung von Pilzkrankheiten wie Sternrußtau oder Mehltau. Die Devise lautet: Lieber ein- bis zweimal pro Woche ausgiebig wässern, als jeden Tag kleine Mengen Wasser zu verabreichen.

Feuchtigkeit ist ein guter Nährboden für Pilzkrankheiten. Rosen werden daher immer nur von unten gegossen
Fehler 4: Falsche oder nicht ausreichende Düngung
Nicht zu unterschätzen ist der Nährstoffbedarf von Rosen: Die Blütengehölze zählen zu den Starkzehrern und bevorzugen einen neutralen bis schwach sauren Boden. Die erste Düngung der Rosen erfolgt gleich im Frühjahr nach dem Hauptschnitt. Liebhaber versorgen ihre Rosen mit gut abgelagertem oder pelletiertem Rinderdung – aber auch organische Rosendünger können Sie im Wurzelbereich verteilen und flach in die Erde einarbeiten. Hat eine Bodenanalyse ergeben, dass der Boden genügend Phosphor und Kalium enthält, reicht auch Hornmehl aus.
Nach dem Sommerschnitt werden öfterblühende Rosen ein weiteres Mal gedüngt – am besten mit mineralischem Dünger wie Blaukorn, der seine Wirkung schnell entfaltet. Doch Vorsicht: Die Dosierung sollte dann bei maximal 25 Gramm pro Quadratmeter liegen. Die letzte Stickstoffdüngung erfolgt bis Anfang Juli: Ansonsten reifen die Triebe bis zum Winter nicht mehr aus und sind anfällig für Frostschäden.
Fehler 5: Winterschutz vernachlässigen
Leider sind nicht alle Rosensorten vollkommen winterhart – besonders die Veredelungsstelle ist sehr frostempfindlich. Fehlt ein Winterschutz für die Rosen, können die Gehölze nicht nur durch die Kälte, sondern auch durch austrocknende Winde und die Wintersonne geschädigt werden. Im Herbst, wenn sich die ersten Bodenfröste ankündigen, sollte man daher aktiv werden: Häufeln Sie die Triebbasis mit Erde an und decken Sie – soweit möglich – herausragende Triebe zeltartig mit Nadelreisig ab. Bei Stammrosen hüllt man die gesamte Krone mit Vlies oder Jutegewebe ein.
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Was ist der Unterschied zwischen Kletterrose und Rambler? Welche Kletterrosen eignen sich auch für Töpfe? Und wie pflegt man sie richtig? Diese und mehr Fragen beantworten Karina Dinser-Nennstiel und Silke Eberhard in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen". Reinhören lohnt sich!