Pflanzen

Rosenwurz

Rhodiola rosea

Rosenwurz (Rhodiola rosea) ist eine traditionelle Heilpflanze aus dem arktischen Raum. Hier lesen Sie, wie Sie die Staude richtig pflanzen und pflegen.

Wuchstyp
  • Staude
  • Sukkulente
Wuchshöhe
von 5 cm bis 30 cm
Wuchsbreite
von 15 cm bis 20 cm
Wuchseigenschaften
  • flachwüchsig
  • horstbildend
Blütenfarbe
  • gelb
  • rosa
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juli
Blütenform
  • Blütenköpfchen
  • Trugdolden
Blüteneigenschaften
  • zweihäusig
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • eiförmig
  • ganzrandig
  • gezähnt
  • schmal lanzettlich
  • zugespitzt
Blatteigenschaften
  • immergrün
Fruchtfarbe
  • rot
Fruchtform
  • Balgfrucht
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • steinig bis sandig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • neutral bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusarm
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Blattschmuck
  • Heilpflanze
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 1
Lebensbereiche
  • ST1
  • FS
Verwendung
  • Böschungen
  • Einfassungen
  • Gruppenpflanzung
  • Trockenmauern
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Steingarten
  • Topfgarten

Herkunft

Die Rosenwurz (Rhodiola rosea) ist eine sukkulente Staude aus der Gattung Rhodiola und gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Die äußerst robuste und winterharte Staude ist in den arktischen Gebieten der Nordhalbkugel beheimatet. Dort wächst sie hauptsächlich auf Silikatgestein. Man findet sie aber auch auf Feuchtwiesen, Moorböden oder trockenen sandigen Böden. Der Name "Rosenwurz" ist etwas irreführend, denn mit der Rose ist die Rosenwurz überhaupt nicht verwandt. Während seiner Reise durch Lappland entdeckte Carl von Linné die Pflanze auf dem Vallevare bei Kvikkjokk und taufte das Dickblattgewächs auf den Namen "Rhodiola rosea", da der Wurzelstock einen rosenartigen Geruch verströmt, wenn man ihn abschneidet.

Seit Jahrhunderten gilt die Rosenwurz vor allem im Baltikum, in Skandinavien und Russland als traditionelles Heilmittel gegen Stress und Konzentrationsstörungen. In Sibirien wird das Dickblattgewächs deshalb auch als "Goldene Wurzel" bezeichnet. 1975 wurde der Extrakt offiziell als Arzneimittel zugelassen und hat seither einen festen Platz in der Naturheilkunde.

Wuchs

Die horstbildende Staude wächst sehr ausdauernd und erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 30 Zentimeter und eine Wuchsbreite von bis zu 20 Zentimeter. Rosenwurz besitzt dicke, verzweigte Rhizome, die nach Rosen duften, wenn man sie trocknet, und kräftige aufrechte Blütenstängel.

Rosenwurz im Gebirge

Rhodiola rosea ist äußerst winterhart und in vielen nördlichen Gebirgsregionen beheimatet

Blätter

Die graugrünen, fleischigen Blätter sind wechselständig angeordnet. Sie sind breit eiförmig bis schmal verkehrt lanzettlich geformt und etwa vier Zentimeter lang. Der Rand kann ganzrandig oder gezähnt sein.

Blüten

Im Frühsommer entwickelt die Rosenwurz dichte, endständige Trugdolden, die aussehen wie kleine Halbkugeln. An diesen Halbkugeln befinden sich etwa 30 bis 70 rosafarbene Blütenknospen, die sich von Mai bis Juli zu sechs Millimeter breiten, leuchtend gelbgrünen Blüten öffnen. Die Blüten sind radiärsymmetrisch angeordnet. Übrigens sind die Blüten der Rosenwurz zweihäusig und getrenntgeschlechtlich. Das bedeutet, dass es sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen gibt. Die Kronenblätter der weiblichen Blüten sind zuerst gelb, verfärben sich aber beim Verblühen rot-orange. Die männlichen Blüten sind dagegen purpurfarben.

Weibliche Blüte der Rosenwurz

Die weiblichen Blüten der Rosenwurz sind im Gegensatz zu den männlichen gelb gefärbt

Früchte

Nach der Blüte bildet die Rosenwurz etwa vier bis sechs Millimeter kleine, fleischige und behaarte Balgfrüchte aus. Sobald die Frucht eine rote bis hellrote Farbe angenommen hat, ist sie reif und öffnet sich von oben aus, um ihre Samen zu verstreuen.

Standort

Da die Staude normalerweise in alpinen Höhenlagen vorkommt, bevorzugt Rhodiola rosea einen Standort in der prallen Sonne.

Boden

Der Boden sollte gut durchlässig, kalkfrei und nur mäßig nährstoffreich sein.

Pflanzung

Rosenwurz wird am besten im Frühjahr gepflanzt. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen beträgt etwa 25 Zentimeter. Damit die Staude auch richtig zur Geltung kommt, sollten Sie etwa 16 Stück pro Quadratmeter einplanen. Vor der Pflanzung sollten Sie den Boden gut lockern, damit sich die lange Pfahlwurzel der Rosenwurz ungehindert ausbreiten kann. Große Steine oder Ähnliches werden dabei entfernt. Um schwere Böden durchlässiger zu machen, können Sie etwas Kies unter die Erde mischen.

Pflege

Rosenwurz ist eine relativ unkomplizierte Staude, die keinerlei Pflege benötigt. Im Sommer sollte sie ab und zu gegossen werden, wenn der Boden auszutrocknen droht. Regelmäßige Düngegaben sind in der Regel nicht notwendig. Allerdings empfiehlt es sich im Frühjahr ein wenig reifen Kompost in den Boden einzuarbeiten.

Verwendung

Rhodiola rosea eignet sich hervorragend für Stein- oder Alpengärten. Die Staude kommt aber auch im Vordergrund von Rabatten gut zur Geltung.

Rosenwurz als Heilpflanze

Rosenwurz ist ein natürliches Adaptogen. Bereits die Wikinger wussten um die heilende Wirkung der Rosenwurz und verwendeten die Wurzel, um ihre Abwehrkräfte zu stärken und so Erkältungen vorzubeugen. Die knollenförmige Wurzel enthält unter anderem Flavonoide, denen zahlreiche therapeutische Wirkungen nachgewiesen wurden. Ähnlich wie die Taigawurzel und Ginseng, ebenfalls adaptogene Pflanzen, gilt die Rosenwurz als "Anti-Stress-Mittel" und ist mittlerweile in jeglicher Form erhältlich: Ob als Tee, Tropfen, Pulver oder Tabletten – der Markt mit der duftenden Wurzel boomt.

Rosenwurztee

Rosenwurztee stärkt Körper und Geist

Kur mit Rosenwurztee

Rosenwurztee gilt als äußerst angenehm. Um einen Tee selber herzustellen brauchen Sie etwa fünf Gramm der Wurzel. Diese wird sehr fein geschnitten und danach mit einem Mörser zerkleinert. Gießen Sie die zerkleinerte Wurzel mit etwa 350 Milliliter Wasser in einem Topf auf und lassen Sie den Tee knapp 30 Minuten bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel köcheln. Danach werden die Pflanzreste abgegossen und der Tee noch heiß serviert.

Um eine dreimonatige Kur zu machen, brauchen Sie 450 Gramm Rosenwurz. Trinken Sie täglich zwei Tassen. Da Rosenwurz anregend wirkt, empfehlen wir je eine Tasse vor dem Frühstück und dem Mittagessen auf nüchternem Magen zu trinken. Um eine gute Wirkung zu erzielen, sollten Sie den Rosenwurztee bereits einige Zeit vor erwarteten Stresssituationen einnehmen, jedoch nicht länger als vier Monate am Stück. Danach sollten Sie knapp sechs Monate pausieren, bevor sie den Tee erneut anwenden.

Sorten

Um die Bestände in der Natur zu schützen und gleichzeitig der hohen Nachfrage nachzukommen, hat die Forschungsanstalt Agroscope Changings-Wädenswil ACW bereits 2011 die weltweit erste Sorte für den kommerziellen Anbau gezüchtet. Die Sorte heißt ‘Mattmark und wurde aus einer Rosenwurz aus dem Saas-Tal im Kanton Wallis gezüchtet. ‘Mattmark’ zeichnet sich durch ein schnelles Wachstum und einen hohen Wirkstoffgehalt aus.

Vermehrung

Rosenwurz kann nach Belieben entweder durch eine Teilung, Aussaat oder Stecklinge vermehrt werden. Die Staude kann von Frühling bis Frühsommer geteilt werden. Für eine Vermehrung durch Aussaat sollten Sie die Samen im Frühjahr in eine Anzuchtschale säen und in einen kalten Kasten, wie zum Beispiel ein Frühbeet, stellen. Die Aussaat im Herbst kann direkt im Beet erfolgen. Rosenwurz lässt sich aber auch ganz unkompliziert durch Blattstecklinge vermehren.

Krankheiten und Schädlinge

Rosenwurz ist Krankheiten und den meisten Schädlingen gegenüber äußerst resistent. Rhodiola ist lediglich Blattläusen gegenüber anfällig.

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