Rosmarin schneiden: So bleibt der Strauch kompakt

Rosmarin ist ein beliebtes Küchenkraut und wird im Grunde ständig bei der Ernte geschnitten. Dieser Schnitt reicht aber nicht aus, um die Pflanze auf lange Sicht gesund und dicht im Wuchs zu halten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Rosmarin richtig schneiden.

Damit Rosmarin schön kompakt und wuchsfreudig bleibt, muss man ihn regelmäßig schneiden. Wie der Rückschnitt des Halbstrauchs gelingt, zeigt Ihnen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Dieke van Dieken in diesem Video.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig

Obwohl Sie Ihren Rosmarin natürlich regelmäßig schneiden, um an die leckeren nadelförmigen Blätter zu kommen, braucht das Küchenkraut einen zusätzlichen Schnitt – nur so bleibt der Rosmarin kompakt und bildet kräftige neue Triebe. Egal, ob bei der Ernte des Rosmarins oder beim Rückschnitt: Das richtige Werkzeug macht den Unterschied. Verwenden Sie in jedem Fall eine saubere, scharfe Gartenschere, damit die Schnittstellen nicht ausfransen.

Warum muss man Rosmarin schneiden?

Rosmarin (früher Rosmarinus officinalis, heute Salvia rosmarinus) zählt zu den sogenannten Halbsträuchern (Hemiphanerophyten). Das bedeutet, dass die mehrjährige Pflanze mit den Jahren an der Triebbasis immer mehr verholzt, während sich die krautigen Zweige jede Saison erneuern und danach im Winter häufig absterben. Wenn Sie Ihren Rosmarin nicht schneiden, nehmen die verholzten Teile immer mehr zu und die Pflanze wird immer "hochbeiniger": Der Rosmarin verkahlt von unten und die neuen Austriebe werden von Jahr zu Jahr kürzer – dadurch fällt natürlich auch die Ernte immer geringer aus.

Rosmarin zurückschneiden

Verwenden Sie zum Schneiden von Rosmarin stets sauberes Werkzeug

Wichtig: Dem Rosmarin bekommt es bei der Ernte besser, wenn Sie ganze Zweige schneiden und nicht einzelne "Nadeln" abknipsen. Achten Sie für einen schöneren Wuchs auch darauf, die Pflanze nicht einseitig zu schneiden, sondern auf allen Seiten gleichmäßig Zweige zu entfernen. Wenn Sie ab und an Zweige aus dem Inneren der Krone herausschneiden, lichten Sie den Rosmarin gleichzeitig etwas aus.

Rosmarin schneiden – ist das wirklich nötig?

Einen Teil des Rosmarinschnitts erledigt sich ganz automatisch bei der Ernte, wo regelmäßig mit der Küchenschere kleine Zweige aus dem Würzkraut geschnitten werden. Doch für ein gesundes Wachstum braucht der Rosmarin im Frühjahr noch einen zusätzlichen Schnitt. Bekommt er ihn nicht, beginnt die Pflanze zu verholzen und wird schnell sparrig und unansehnlich.

Wann sollte man Rosmarin schneiden?

Der beste Zeitpunkt, um Rosmarin zu schneiden, ist im Frühling nach der Blüte. Wenn Sie Ihren Rosmarin im Kübel kultivieren und/oder im Freien halten, sollten Sie mit dem Schnitt warten, bis auch die letzten Fröste überstanden sind – sonst erfriert bei Spätfrösten leicht der frische Austrieb, der durch den Schnitt angeregt wurde.

Schneiden Sie die Triebe aus dem Vorjahr bis dicht über die verholzten Partien zurück. Lichten Sie den buschig wachsenden Rosmarinus in diesem Zug auch etwas aus: Zu eng stehende Zweige behindern sich gegenseitig in ihrem Wachstum, bekommen zu wenig Licht und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mit Schädlingen oder Pflanzenkrankheiten. Kränkliche, welke oder schwache Zweige werden ebenfalls entfernt. Paradoxerweise neigen die Zweige des Rosmarins bei zu viel Wasser zum Vertrocknen. Entfernen Sie diese Stängel und erneuern Sie gegebenenfalls auch das Substrat. Ideal ist eine Kräutererde mit hohem mineralischem Anteil. Achten Sie dabei auf Durchlässigkeit und fügen Sie für eine bessere Drainage zum Beispiel eine Schicht aus Sand unten in das Pflanzgefäß ein.

Die abgeschnittenen Zweige vom Rosmarin müssen Sie natürlich nicht entsorgen. Hängen Sie sie einfach an einem luftigen, trockenen und warmen Platz zum Trocknen des Rosmarins auf. Sobald der Rosmarin komplett durchgetrocknet ist, zupfen Sie die Nadeln ab und verwahren sie bis zur Verwendung in der Küche in einem dunklen Schraubglas. So haben Sie auch im Winter, wenn Rosmarinus officinalis nicht beerntet wird, noch einen schönen Vorrat des mediterranen Würzkrauts.

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