Rosmarin-Seidelbast
Daphne cneorum
Der Rosmarin-Seidelbast sorgt im Frühjahr für Farbe im Steingarten. Wie Sie ihn am besten pflanzen und pflegen, lesen Sie hier.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Zwergstrauch
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 40 cm
- Wuchsbreite
- von 60 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- polsterbildend
- Blütenfarbe
-
- rot
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Mai
- Blütenform
-
- Dolden
- endständig
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- ganzrandig
- lanzettlich
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
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- giftig
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- steinig bis kiesig
- Bodenfeuchte
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- mäßig trocken
- ph-Wert
-
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
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- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Vogelschutz
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Unterpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Heidegarten
- Naturgarten
- Steingarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum) liebt steinige, kalkhaltige Hänge und ist in den Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas beheimatet. In Deutschland tritt er nur vereinzelt in der Pfalz, im Südschwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und in den Alpen auf. Von den kleinwüchsigen Seidelbast-Vertretern ist er wahrscheinlich der bekannteste und wie alle Seidelbaste in sämtlichen Teilen stark giftig. "Heideröschen" oder "Flaum-Steinröslein" sind weitere Namen. Die natürlichen Bestände sind stark gefährdet und stehen unter striktem Naturschutz.
Wuchs
20 bis 40 Zentimeter erreicht der mattenbildende, immergrüne Zwergstrauch, und zwar bei sehr gemächlichem Wachstum von circa fünf Zentimetern pro Jahr. Seine Polster bestehen aus dicht an dicht stehenden oder am Boden liegenden verholzenden Trieben. Im Alter ist der Rosmarin-Seidelbast oft breiter als hoch. Die Triebe sind anfangs flaumig behaart. Mit seinen tief reichenden Wurzeln erschließt sich Daphne cneorum auch tief liegende Wasserreserven.
Blätter
Die lanzettförmigen Blätter sitzen wechselständig an den Trieben. Sie sind dunkelgrün und glänzend, auf der Unterseite schimmern sie bläulich. Das Laub fasst sich ledrig an.
Blüten

Der Rosmarin-Seidelbast ist eine wertvolle Bienenweide und lockt zur Blütezeit viele Insekten an
Zwischen April und Mai öffnen sich die Knospen des Rosmarin-Seidelbasts zu rosa- bis karminroten, vierzipfelige Blüten, die zu endständigen Dolden zusammengefasst sind. Verpassen Sie nicht ihren betörenden nelkenartigen Duft!
Früchte
Die etwa ein Zentimeter dicken runden Beeren sind gelb- bis rotbraun gefärbt und schon in geringen Mengen giftig. Vögel schnabulieren sie aber gern.
Standort
Der Rosmarin-Seidelbast möchte an sonnendurchfluteten Hängen wachsen, allenfalls wird leichter Schatten toleriert. Konkurrierende Gehölze werden nur schwer ertragen.
Boden
Zwischen sauer und basisch – bezüglich des pH-Werts ist das Gehölz tolerant, bevorzugt wird jedoch ein leicht saurer Wert. Wie für alle Daphne-Vertreter muss das Substrat durchlässig und locker sein, auf Nährstoffe legt Daphne cneorum keinen besonderen Wert. Außerdem sollte der Boden mindestens mäßig trocken sein.
Pflanzung
Einmal sesshaft geworden, lässt sich der Rosmarin-Seidelbast ungern verpflanzen – das bekommt den fleischigen, verzweigten Wurzeln nicht. Wählen Sie den Standort also mit Bedacht und heben Sie ein Pflanzloch aus, das dem doppelten Umfang des Wurzelballens entspricht. Achten Sie auch beim Einsetzen auf die empfindlichen Wurzeln und gießen Sie das Gehölz abschließend durchdringend an.
Pflege
Gießen ist nur bei Trockenheit notwendig, und zwar sommers wie winters, denn Daphne cneorum transpiriert auch bei Kälte über die immergrünen Blätter. Hilfreich ist auch ein Sonnenschutz aus Tannenreisig. Bei der Düngung, vor allem mit Stickstoffdünger, sollte man sich zurückhalten.
Schnitt
Ein Schnitt ist nur in seltenen Fällen angebracht, zum Beispiel, um überalterten Sträuchern durch einen Verjüngungsschnitt wieder neuen Schwung zu geben.
Verwendung
Egal ob in Einzelstellung oder in kleinen Gruppen – die Polster des Rosmarin-Seidelbasts sind hübsche Farbtupfer. Allerdings ist die Kultur der Gebirgspflanze in Tieflagen nicht immer von Erfolg gekrönt. Kombinieren Sie Daphne cneorum mit Polsterstauden oder kleinen Zwiebelblumen, am besten im Alpinum, im Stein-, Heide- oder Vorgarten beziehungsweise im Kübel auf Balkon oder Terrasse.
Sorten

Die Sorte ‘Variegata’ des Rosmarin-Seidelbasts hat leuchtend weiße Blüten, die einen schönen Kontrast zu dem grünen Laub bilden
‘Eximia’ entwickelt sich höher als die Art. Die Blüten dieser Sorte strahlen in tiefem Rosa und erscheinen sehr zahlreich. Daphne cneorum ‘Major’ wird in Höhe und Breite etwas wuchtiger als die Art. Das schmale Laub von ‘Variegata’ zeichnet sich durch einen aparten weißen Rand aus. ‘Ruby Glow’ blüht karminrot.
Vermehrung
Am erfolgversprechendsten ist die Vermehrung durch Absenker. Dazu befestigt man einen vorjährigen Trieb so, dass er ständigen Bodenkontakt hat. Eine leichte Rindenverletzung soll die Wurzelbildung fördern, ebenso kann ein Wurzelhormon helfen. Für Stecklinge kann man im Juli oder August geschnittene, ausgereifte Triebe verwenden, die man in Gefäße steckt. Erfahrungsgemäß bewurzeln sich Seitenzweige von verblühten Trieben am besten. Ausgesäte Samen überliegen meist, sodass eine Aussaat oft nicht das gewünschte Ergebnis bringt.
Krankheiten und Schädlinge
An unpassenden Standorten kann es eventuell zu Schwächekrankheiten kommen.