Roteiche
Quercus rubra
Mit ihrer guten Widerstandsfähigkeit und dem anspruchslosen Charakter ist die Roteiche bei uns ein beliebter Garten- und Stadtbaum. So pflanzen und pflegen Sie den Großbaum richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Großbaum
- Wuchshöhe
- von 2000 cm bis 2500 cm
- Wuchsbreite
- von 1200 cm bis 1800 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- grün
- gelb
- Blütezeit (Monat)
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- Mai
- Blütenform
-
- Kätzchen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- gelappt
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- grün
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
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- alkalisch bis schwach alkalisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Straßenbegrünung
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
Herkunft
Die Roteiche (Quercus rubra) stammt aus Nordamerika. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts ist sie auch in Mitteleuropa verbreitet. Sie gehört zur Gattung der Eichen (Quercus) innerhalb der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Sie heißt auch "Amerikanische Spitzeiche" und ist der Staatsbaum des US-Bundesstaates New Jersey.
Wuchs
Die frostharte Roteiche ist ein starkwüchsiger, großer Baum mit einem geraden Stamm, welcher bis zum Wipfel durchgängig ist. Sie entwickelt eine rundliche Krone und ausladende, kräftige Seitenäste. Die Roteiche wird bis zu 25 Meter hoch, ihre Krone bis zu 18 Meter breit. Sie erreicht ein Alter von bis zu 400 Jahren. In jungen Jahren wächst die Eiche flott, später verlangsamt sich der Wuchs. Die Borke einer ausgewachsenen Roteiche ist dunkelgrau bis fast schwarz. Sie ist zunächst glatt, später schuppig gefurcht. Das jugendliche Pfahlwurzelsystem entwickelt sich später zur Herzwurzel.

Mit den Jahren entwickelt sich die Roteiche zu einem mächtigen Großbaum
Blätter
Die sommergrünen Blätter der Roteiche sitzen an bis zu fünf Zentimeter langen Stielen wechselständig am Zweig. Sie sind etwa 20 Zentimeter lang und gelappt. Die einzelnen Lappen haben tiefe Buchten, ihre Enden sind spitz. Anfangs hat die Roteiche gelbes Laub, im Sommer färbt es sich grün und im Herbst trägt der Baum rote Blätter.
Blüten
Die Roteiche blüht gleichzeitig mit dem Blattaustrieb im Mai. Die männlichen Blüten sind gelb-grün und hängen herab. Die unscheinbaren weiblichen Blüten sitzen einzeln oder zu zweit am Zweig. Eine erste Blüte ist an Roteichenbäumen im Alter von etwa 25 Jahren zu erwarten.

Die Kätzchenblüten der Roteiche hängen lang vom Zweig herab
Früchte
Die gattungstypischen Eicheln sind etwa zwei Zentimeter breit und lang und reifen immer erst im zweiten Jahr. Sie sitzen einzeln in einem flachen, gestielten Becher.
Standort
Die Roteiche ist eine Lichtbaumart, sie braucht also einen hellen und warmen Standort. Pflanzen Sie sie weit genug entfernt von befestigten Flächen, da die Roteiche dazu neigt, bei verdichteten Böden mit ihren Wurzeln die Beläge anzuheben.
Boden
An den Boden stellt die Roteiche keine besonderen Ansprüche, denn sie ist sehr anpassungsfähig. Frische bis feuchte, sandig-lehmige und basenreiche Böden sind der Roteiche aber am liebsten. Doch auch sandige Standorte werden toleriert, solange sie feucht genug sind.
Pflanzung
Pflanzen Sie Ihre Roteiche am besten im Herbst. Achten Sie auf ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen, Hauswänden und befestigten Flächen. Lockern Sie die Erde im Pflanzloch, das mindestens so tief sein muss, wie die Pfahlwurzel lang ist. Achten Sie beim Einsetzen darauf, dass die Wurzel nicht umgeknickt wird. Eine Beigabe von Laubkompost zum Pflanzsubstrat fördert das Anwachsen. Gießen Sie die Roteiche nach der Pflanzung gut an.
Die Roteiche beeindruckt durch ihre tolle Herbstfärbung
Pflege
Die Roteiche ist unempfindlich gegen Hitze und übersteht auch sommerliche Trockenperioden gut. Tipp: Lassen Sie das Laub unter der Eiche nicht liegen, wenn Sie eine Unterpflanzung gewählt haben, die keinen sauren Boden mag, denn das Eichenlaub säuert die Erde an, was vielen Pflanzen nicht bekommt. Ist der Boden unter dem Baum frei, düngt er sich mit dem herabfallenden Laub selbst.
Schnitt
Roteichen sollten abgesehen von Auslichtungsschnitten und dem Entfernen von Totholz im Herbst nicht beschnitten werden.
Verwendung
Aufgrund ihrer Toleranz gegenüber Rauch und Abgasen ist die Roteiche als Stadtbaum geeignet. Hier wird sie besonders für Alleen und Parkanlagen genutzt. Als Hausbaum ist die Roteiche eher etwas für große Gärten. In der Forstwirtschaft besiedelt sie einen Flächenanteil von etwa 0,5 Prozent.
Sorten
Die Roteichensorte ‘Aurea’ trägt goldgelbe Blätter, welche erst spät im Jahr grünlich werden.

Die Sorte ‘Aurea’ hat zunächst leuchtend goldgelbe Blätter, die schon von weitem sichtbar sind
Vermehrung
Roteichen lassen sich aus Eicheln ziehen, dieser Prozess ist aber langwierig. Legen Sie dazu gesammelte Eicheln über Nacht in Wasser. Setzen Sie die Eicheln dann in kleine, tiefe Töpfe mit Anzuchterde und halten Sie sie gleichmäßig feucht. Aus Eicheln vorgezogene Bäumchen werden am besten im folgenden Frühjahr ausgepflanzt. Gehen Sie dabei behutsam vor und achten Sie darauf, die dünne Pfahlwurzel nicht zu verletzen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Roteiche ist weniger krankheits- und schädlingsanfällig als die heimische Stieleiche. Auf sehr kalkhaltigen und trockenen Böden neigt die Roteiche zu Wurzelfäule. Gegen Mehltau ist sie unempfindlich.