Rucola, Salatrauke
Ob in Salaten, Suppen oder auf würzigen Fladen: Die Rucola oder Salatrauke ist mit ihrem nussigen, leicht scharfen Geschmack in aller Munde.
Herkunft
Die Rucola (Eruca sativa) kennt man in Deutschland auch unter dem Namen Salatrauke oder Senfrauke. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und wird einjährig kultiviert. Die Rucola stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und war bereits bei den Römern eine beliebte Salat- und Würzpflanze. Sie brachten die Rucola wahrscheinlich bereits im Altertum nach Deutschland, allerdings geriet das Gemüse hier mit dem Rückzug der Römer bald wieder in Vergessenheit. Erst mit der zunehmenden Popularität der italienischen Küche wurde Rucola auch von den Deutschen wiederentdeckt.
Vor allem die jungen Rucola-Blätter werden für Salate verwendet, da die älteren mit ihrer Schärfe eher zum Würzen geeignet sind. Für ihren charakteristischen nussig-scharfen Geschmack sind Senföl-Glykoside verantwortlich. Rucola ist reich an Folsäure, Vitamin B sowie den Mineralstoffen Kalium und Kalzium.
Aussehen und Wuchs
Rucola besitzt leicht behaarte, fiederspaltige Blätter, die etwas an Löwenzahn- und Radieschen-Blätter erinnern. Die einjährigen Pflanzen werden 10 bis 50 Zentimeter hoch. Sie keimen und wachsen recht zügig und sind in der Regel schon nach sechs Wochen erntereif.
Standort und Boden
Die Senfrauke bevorzugt humusreiche, sandige bis lehmige Böden in voller Sonne. Wichtig ist genügend Feuchtigkeit, da Rucola recht flach wurzelt. Sie ist hinsichtlich ihres Nährstoffbedarfs nicht so anspruchsvoll wie die meisten anderen Kohlgewächse.
Fruchtfolge und Mischkultur
Als Kreuzblütler sollte Rucola nicht auf Beete ausgesät werden, auf denen vorher Kohlgewächse gestanden haben. Wegen der kurzen Kulturzeit und des geringen Platzbedarfs ist die Rucola meist ein Lückenfüller und kann zum Beispiel in einzelnen Reihen zwischen Möhren, Zwiebeln und anderen langsam wachsenden Gemüsearten platziert werden.
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Aussaat
Im Freiland können Sie die Rucola ab April bis September nach Bedarf fortlaufend aussäen. Lockern Sie den Boden bei der Beetvorbereitung tiefgründig und harken Sie rund zwei Liter gesiebten reifen Kompost pro Quadratmeter flach in die Erde ein. Ausgesät wird die Senfrauke in Reihensaat in rund einen Zentimeter tiefe Saatrillen. Zwischen den Reihen sollten Sie mindestens 15, besser 20 Zentimeter Abstand lassen. Nach der Aussaat wird die Rille mit dem Rücken der Harke geschlossen, die Erde leicht angeklopft und jede Reihe gründlich angegossen. Wenn Sie bereits im April aussäen, sollten Sie die Aussaatfläche mit Vlies abdecken, da Rucola zum Keimen eine gewisse Bodenwärme braucht – für eine optimale Keimung sollte der Boden mindestens zehn Grad Celsius warm sein. Bei einer Temperatur um 20 Grad Celsius ist sechs Wochen später die erste Ernte möglich.
Man kann Rucola auch schon im März im Frühbeet oder Gewächshaus oder auf der Fensterbank in Töpfen aussäen – bei entsprechenden Temperaturen ist die Senfrauke dann schon nach vier Wochen erntereif.

Eine Aussaat auf der Fensterbank ist schon ab März möglich
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Rucola pflegen
Rucola benötigt vor allem ausreichend Wasser, da die Blätter bei anhaltender Trockenheit rasch zu scharf werden. Außerdem muss der Boden regelmäßig gehackt und unkrautfrei gehalten werden. Wenn Sie die Samen sehr dicht ausgesät haben, sollten Sie die Keimlinge auf etwa zwei bis drei Zentimeter Abstand vereinzein. Eine zusätzliche Düngung ist nicht erforderlich, da es sich bei der Salatrauke um einen Schwachzehrer handelt. Wenn man sie später im Jahr nach anderen Stark- oder Mittelzehrern anbaut, kann man vor der Aussaat auch auf eine Kompostgabe verzichten.
Ernte und Verwertung
Nach vier bis sechs Wochen, wenn die Blätter etwa zehn Zentimeter lang sind, kann man Rucola ernten. Warten Sie mit der Ernte nicht zu lange, denn die jungen Blätter enthalten noch relativ wenig Senföl-Glycoside und schmecken daher am besten. Schneiden Sie die Blätter etwa drei Zentimeter über der Erde ab – so können Sie Rucola bis zu drei Mal beernten, weil genügend neue Blätter nachwachsen. Sobald die Pflanzen Blütenstände bilden, werden die Blätter in der Regel zu scharf, um sie als Salat zu verwenden. Man kann die älteren Blätter aber trocknen, zerkleinern und als Würze für Pizza und mediterrane Fleischgerichte verwenden.
Bereiten Sie die frisch geernteten Rucola-Blätter am besten gleich zu. Sollte dies einmal nicht möglich sein, können Sie den Rucola aufbewahren, indem Sie ihn zum Beispiel in ein feuchtes Tuch einschlagen und in den Kühlschrank legen. So halten sich die Blätter etwa zwei bis drei Tage. Wer aber so viele Blätter hat, dass diese Zeit zum Verbrauchen nicht ausreicht, der kann Rucola einfrieren und ihn dann zum Beispiel gut für Suppen verwenden.
Tipp: In warmen Speisen, besonders auf Fladenbrot oder Pizza, schmecken die Rucola-Blätter am besten, wenn man sie erst kurz vor dem Servieren dazugibt, denn bei längerem Erhitzen können sich die geschmacksgebenden ätherischen Öle verflüchtigen. Zudem kann Rucola zu Pesto verarbeitet werden.

Salatrauke schmeckt besonders gut mit Pinienkernen und Löwenzahnblüten
Sortentipps
Bei den Sorten der Salatrauke gibt es kaum Unterschiede. ‘Ruca’ ist besonders schnellwachsend und hat einen nussigen Geschmack wie Gartenkresse. ‘Skyrocket’ schießt – anders, als es der Name erwarten lässt – nicht so schnell wie die meisten anderen Züchtungen.
Rucola vermehren
Nach der Rosettenbildung geht die Senfrauke rasch in die Blüte und bildet Samen. Die Samen lassen sich für die Aussaat im nächsten Jahr einfach ernten: Lassen Sie einige Pflanzen zur Blüte kommen und schneiden Sie dann später die trockenen, braunen Samenstände ab. Man lässt sie nachtrocknen und drischt sie dann aus. Die trockenen Samen werden bis zur Aussaat im nächsten Jahr in einem Glas oder einer Papiertüte dunkel, kühl und trocken gelagert. Rucola versamt sich im Garten jedoch auch leicht selbst.
Krankheiten und Schädlinge
Rucola ist eine robuste Kulturpflanze. Im Gewächshaus kann es zu einem Befall mit Falschem Mehltau kommen. Zur Vorbeugung sollten Sie das Glashaus vor allem im Sommer regelmäßig lüften. Erdflöhe treten vor allem in niederschlagsarmen Jahren gehäuft auf und fressen kleine Löcher in die Blätter. Vermeiden Sie als Nachbarkulturen andere Kreuzblütler wie Kohlrabi, Kohl, Rettich oder Radieschen und wässern Sie die Pflanzen von Zeit zu Zeit kräftig. Einen relativ zuverlässigen Schutz vor den Schädlingen bietet ein Hochbeet.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Rucola?
Rucola ist die italienische Bezeichnung für die Echte Salatrauke oder Senfrauke, die zur Familie der Kreuzblütler gehört. Bei uns wird Rucola hauptsächlich als Salatpflanze angebaut und ist als frische Zutat besonders im Salat oder auf Pizza sehr beliebt, kann aber auch zu Pesto verarbeitet werden.
Wo wächst Rucola?
Ursprünglich stammt Rucola aus dem Mittelmeerraum. Schon die Römer verwendeten Rucola als Würz- und Heilpflanze. Bei uns bevorzugt Rucola einen humusreichen, sandig-lehmigen Boden und einen warmen, sonnigen bis halbschattigen Standort.
Wann kann man Rucola aussäen?
Rucola kann in Vorkultur bereits im März ausgesät werden – dies lohnt sich wegen der kurzen Kulturzeit in der Regel jedoch nicht. Von April bis September kann man die Salatrauke direkt ins Beet säen.
Kann man Rucola während der Blüte ernten?
Grundsätzlich kann man Rucola auch noch ernten, wenn die Pflanze bereits blüht. Allerdings sind ältere Blätter sehr scharf und bitter und eignen sich deshalb eher getrocknet zum Würzen. Will man die Blätter frisch verzehren, sollte man sie möglichst jung ernten. Übrigens sind auch die Blüten essbar.