Saatmohn
Papaver dubium
Orangerote Blüten und dekorative Samenkapseln: Der Saatmohn wird gerne mit dem Klatschmohn verwechselt. Doch an ein paar Merkmalen lassen sich die beiden Arten unterscheiden!
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- einjährig
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- orange
- rot
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juli
- Blütenform
-
- endständig
- Schalenblüten
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- fiederblättrig
- fiederschnittig
- gesägt
- Fruchtfarbe
-
- grün
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Lebensbereiche
-
- FR1
- FR2
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumenwiesen
- Verwilderung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Naturgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Saatmohn, botanisch Papaver dubium, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Zur Blütezeit ist die Pflanze vom Klatschmohn (Papaver rhoeas) kaum zu unterscheiden, zumal beide Arten an denselben Standorten wachsen: an Wegrändern, auf Schuttflächen, in Blumenwiesen und in oder am Rand von Getreidefeldern. Den Saatmohn findet man besonders häufig in Gesellschaft von Roggen. Durch den Ackerbau, genauer gesagt durch das mit Unkrautsamen "verunreinigte" Saatgut, gelangte das eigentlich aus Nordafrika und Südeuropa stammende, wärmeliebende Gewächs vor mehreren Jahrhunderten auch nach Mittel- und Nordeuropa. Es gibt mehrere Unterarten des Saatmohns, die an den unterschiedlichen Naturstandorten auftauchen. In Mitteleuropa etwa ist Papaver dubium subsp. dubium am weitesten verbreitet.
Wuchs
Die einjährigen Pflanzen bilden verzweigte und behaarte Stängel, die 30 bis 80 Zentimeter hoch werden. Alle Pflanzenteile enthalten den für Mohngewächse typischen weißen bis gelblichen, giftigen Milchsaft.
Blätter
Die ebenfalls behaarten Blätter des Saatmohns sitzen ungestielt und gegenständig an den Stängeln. Das grundständige Laub ist mehrfach fiederlappig geformt, das obere zweifach fiederschnittig. Die Blattränder sind gesägt beziehungsweise gekerbt.
Blüten
Die auffallenden Blüten bestehen aus zwei Kelchblättern, die sofort nach dem Öffnen der Knospen abfallen, sowie vier leuchtend orangerot gefärbten, papierartigen Kronblättern. Mitunter tauchen auch ein paar rosafarbene oder weiße Exemplare auf. Die Kronblätter der Blüte werden gut einen bis über drei Zentimeter lang. Auf der Innenseite können sie an der Basis schwarz gefleckt sein. Um die sternförmige Narbe gruppieren sich reichlich Staubblätter. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli.
Früchte
Neben den Blüten sind die Früchte das markanteste Merkmal der Mohn-Arten. Es werden 13 bis 27 Millimeter lange, keulenförmige und kahle Porenkapseln gebildet, mit hervortretenden Längslinien und sechs bis acht Narbenstrahlen. Anders als die Blüten unterscheiden sich die Kapseln von Saat- und Klatschmohn deutlich. Erstere sind lang und schmal, letztere gedrungen und rundlich. Die feinen schwarzen Samen werden vor allem durch den Wind oder Tiere verbreitet.

Die Frucht des Saatmohns (Papaver dubium) ist wie bei allen Mohn-Arten eine Kapsel. Sie besitzt eine längliche Form
Standort
Der Saatmohn liebt volle Sonne und viel Wärme.
Boden
Papaver dubium ist recht anspruchslos und fühlt sich auf trockenen wie frischen Böden wohl, solange sie durchlässig sind. Im Gegensatz zum sehr ähnlichen Klatschmohn bevorzugt Saatmohn kalkfreie Böden.
Aussaat
Saatmohn wird am besten im März und April direkt ins Beet gesät. Theoretisch lässt er sich zwar auch vorziehen, dann aber in separate, nicht zu flache Töpfe, da er Pfahlwurzeln bildet und sich sonst schlecht verpflanzen lässt. Bereiten Sie das Beet gründlich vor, sodass der Boden schön feinkrümelig ist, denn die Samen sind sehr klein. Da Mohn zu den Lichtkeimern gehört, wird das Saatgut nach dem Ausbringen – ideal ist ein Abstand von 15 bis 20 Zentimetern – nur leicht angedrückt und nicht mit Erde abgedeckt. Danach vorsichtig angießen und bis zur Keimung gleichmäßig feucht halten. Wenn sich Saatmohn im Garten wohlfühlt, sät er sich gerne selbst aus.
Pflege
Papaver dubium ist äußerst pflegeleicht. Ist keine Selbstaussaat erwünscht, sollte Verblühtes regelmäßig entfernt werden. So wird gleichzeitig die Bildung neuer Knospen angeregt und die Blütezeit verlängert.
Verwendung im Garten
Im Garten macht sich Papaver dubium wunderbar in Blumenwiesen oder als auffällig blühender, schnell präsenter Lückenfüller im Staudenbeet. Je großflächiger der Saatmohn ausgesät wird und zum Blühen kommt, desto schöner! Kombinieren lässt sich der Mohn in naturnahen Pflanzungen zum Beispiel mit anderen Arten, die sich gerne am Ackerrand ansiedeln wie Kornrade (Agrostemma githago), Kornblume (Centaurea cyanus), Kamille (Matricaria chamomilla) oder kurzlebigen Gräsern.
Vermehrung
Die Vermehrung ist allein durch Aussaat möglich, entweder aus Samen, die von eigenen Pflanzen gesammelt wurden, oder aus gekauftem Saatgut.
Krankheiten und Schädlinge
Die Pflanzen sind im Grunde sehr robust und gesund. Am falschen Standort wird der Mohn jedoch kümmern, bei zu viel Nässe oft von Mehltau befallen.