Safrankrokus
Crocus sativus
Das Luxus-Gewürz Safran besteht aus dem Stempel des Safrankrokus. Mit diesen Pflegetipps gelingt der Anbau im eigenen Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Zwiebel
- Knolle
- Wuchshöhe
- von 5 cm bis 10 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- violett
- Blütezeit (Monat)
-
- September bis November
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- röhrenförmig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- grasartig
- spitz
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Licht
-
- sonnig
- halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
-
- FR1
- ST1
- Verwendung
-
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Rasenflächen
- Unterpflanzung
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Safrankrokus, mit botanischem Namen Crocus sativus, ist das wohl berühmteste Mitglied der Gattung Krokus aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Er liefert den begehrten Safran, der als teuerstes Gewürz der Welt gehandelt wird. So bekannt der dreiteilige Stempel der Pflanze, so unbekannt ist ihre Herkunft. Man vermutet, dass der Safrankrokus aus einer Mutation von Crocus cartwrightianus, einer Krokus-Art aus dem östlichen Mittelmeerraum, entstanden ist.
Im großen Stil wird der Safrankrokus in Afghanistan und dem Iran angebaut, kleinere Anbaugebiete finden sich aber auch in Frankreich, Italien, Spanien und in Österreich. In den Gärten Mitteleuropas ist die wertvolle Knollenpflanze ebenfalls häufig anzutreffen – in diesem privaten Rahmen schätzt man sie aber mehr als farbenfrohe Herbstblüherin, denn als Gewürzlieferantin.
Wuchs
Trotz seiner im Vergleich recht großen Knolle von 15 bis 20 Zentimetern ist der Safrankrokus kleinwüchsig zu nennen. Er wird lediglich zwischen fünf und zehn Zentimeter hoch. Die Knollen selbst sind einjährig, bilden aber Jahr für Jahr Tochterknollen aus, ehe sie absterben, sodass man sich jährlich über "neue" Safrankrokusse im Garten freuen darf. Im Mai zieht die Pflanze ein, um dann im September wieder auszutreiben.

Die Knollen des Safrankrokus sind verhältnismäßig groß
Blätter
Die Blätter sind – typisch Krokus – grundständig, ganzrandig und sehr lang und schmal.
Blüten
Wie der beliebte Pracht-Herbst-Krokus (Crocus speciosus) wird auch der Safrankrokus zur Gruppe der herbstblühenden Krokusse gezählt. Seine Blüten öffnen sich, je nach Witterung und Zeitpunkt der Pflanzung, manchmal schon Ende September, meist jedoch Mitte/Ende Oktober. Sie sorgen bis in den November hinein für Farbe im Garten. Die röhrenförmigen, endständigen Einzelblüten sind intensiv gefärbt und von herrlichem Violett. Auf den Blütenblättern ist eine filigrane Maserung erkennbar: Die dunkleren Blattadern scheinen durch. Aus ihrer Mitte ragen die wertvollen dreigeteilten orangeroten Stempel heraus.
Früchte
Der Safran-Krokus ist unfruchtbar und bildet keine Früchte oder Samen aus.
Standort
Der Safrankrokus verträgt im Gegensatz zu den frühjahrsblühenden Krokussen auch lichtärmere Standorte und kann im Halbschatten gepflanzt werden. Es gilt jedoch: Je mehr Sonne er bekommt, umso mehr Blüten bildet er aus. Wer kann, setzt ihn also dennoch an ein sonniges Plätzchen im Garten.
Boden
Am besten entwickelt sich Crocus sativus in sandigen Lehmböden mit hohem Humus- und Nährstoffgehalt. Darin unterscheidet er sich wieder etwas von seinen Verwandten, den Frühjahrsblühern, die am liebsten in sandig-steinigen Böden wurzeln. Sehr schwere, verdichtete Böden müssen vor der Pflanzung aber unbedingt mit grobem Sand angereichert werden – Staunässe verträgt auch diese Krokus-Art nicht. Durchlässigkeit und eine ausreichende Drainage sind daher unerlässlich.
Pflanzung
Die Pflanzzeit für den Safrankrokus liegt zwischen Anfang August und Ende September. Im Idealfall bringen Sie die Knollen unmittelbar nach dem Kauf in die Erde – sie trocknen sehr schnell aus. Die Pflanztiefe ist etwas tiefer als gemeinhin üblich, erklärt sich aber durch die Größe der Knollen. Setzen Sie Crocus sativus also sieben bis zehn Zentimeter tief ein. Am schönsten kommt der Herbstblüher in kleinen bis größeren Gruppen von 15 bis 20 Pflanzen zur Geltung. Halten Sie dabei aber jeweils einen Pflanzabstand von gut zehn Zentimetern ein.

Bei der Pflanzung des Safrankrokus spielen Pflanztiefe und Pflanzabstand eine wichtige Rolle
Pflege
Pflegeansprüche stellt der Safrankrokus kaum. Sehr förderlich ist es aber, ihn beim Austrieb mit frischen Nährstoffen zu unterstützen. Bringen Sie dazu im zeitigen Herbst etwas organischen Dünger oder Kompost an der Pflanzstelle aus.
Wissen sollte man allerdings, dass man die Blätter, die nach der Blüte langsam zu welken beginnen, nicht sofort abschneiden sollte. Noch finden sich darin Nährstoff- und Wasserreserven, die der Pflanze zugutekommen. Warten Sie ab, bis sie vollständig verwelkt sind, ehe Sie sie entfernen. Erfahrungsgemäß bleibt der Safrankrokus so deutlich vitaler und langlebiger.
Teilen
Crocus sativus muss nicht geteilt werden. Da die alte Knolle jährlich abstirbt und die Pflanze in der nächsten Saison aus einer Tochterknollen austreibt, ist diese Maßnahme überflüssig.
Winterschutz
Der Safrankrokus ist wintergrün. Bei sehr kalten Temperaturen ist es daher ratsam, die Pflanze mit einem leichten Winterschutz, zum Beispiel in Form von Reisig, abzudecken.
Verwendung
Besonders schöne Effekte lassen sich erzielen, wenn man den Safrankrokus in Gruppen pflanzt. Ideale Begleiter sind natürlich andere herbstblühende Krokusse wie der bereits erwähnte Herbst-Pracht-Krokus oder der Ring-Herbst-Krokus (Crocus kotschyanus). Auf diese Weise lassen sich bunte Farbfelder kreieren. Wer möchte, kann den Safrankrokus auch im Topf kultivieren und so für saisonale Hingucker auf Balkon und Terrasse sorgen. Wegen seiner späten Blütezeit ist Crocus sativus obendrein von ökologischem Wert: Er versorgt Insekten bis in den späten Herbst hinein mit Nahrung.

Safran färbt und würzt Gerichte auf einzigartige Weise
Um an die begehrten Safranfäden zu kommen, zupft man die Stempel mit der Pinzette heraus oder nimmt eine Schere zu Hilfe. Anschließend müssen sie fermentiert und getrocknet werden, um ihr intensives Aroma auszubilden. Das gelingt zum Beispiel mit einem Dörrgerät. Zur Lagerung gibt man den getrockneten Safran dann in ein luftdicht verschließbares Schraub- oder Einmachglas.
Vermehrung
Crocus sativus besitzt einen dreifachen Chromosomensatz, weswegen er keine Samen ausbildet. Man kann ihn aber vegetativ vermehren, indem man die Tochterzwiebeln abtrennt und andernorts wieder einpflanzt.
Krankheiten und Schädlinge
Mit Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen hat der Safrankrokus kaum Probleme. Der häufigste Grund, warum er eingeht, ist tatsächlich ein zu nasser Stand. Staunässe führt sehr schnell zu Wurzelfäule, einer Pilzinfektion. Befallene Pflanzen können nur noch entsorgt werden – nicht auf dem Komposthaufen, sondern im Hausmüll. Die Erreger sind lange haltbar und überdauern auch in der Erde an der Pflanzstelle. Dort verursachen sie noch Jahre später Ärger. Vermeiden Sie es daher, dort zu früh neue Knollen- oder Zwiebelblumen zu setzen. In Gärten mit Wühlmäusen ist es ratsam, die Knollen in spezielle Pflanzkörbe aus Draht zu setzen. Für die Nager stellen sie echte Leckerbissen dar.