Sauerampfer
Rumex acetosa
Sauerampfer ist ein Wildgemüse, das mit seinem säuerlichen und leicht bitteren Geschmack Salate und Suppen verfeinert. So können Sie Sauerampfer ganz leicht selbst im eigenen Garten anbauen.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- Staude
- Wuchshöhe
- von 50 cm bis 100 cm
- Wuchsbreite
- von 25 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- buschig
- Blütenfarbe
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- rot
- rosa
- Blütezeit (Monat)
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- Mai bis Juni
- Blütenform
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- rispige Ähren
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- lanzettlich
- pfeilförmig
- Licht
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- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
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- lehmig
- Bodenfeuchte
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- mäßig trocken bis frisch
- Kalkverträglichkeit
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- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
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- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
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- schwach giftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Gartenstil
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- Gemüsegarten
- Kräutergarten
Herkunft
Der Gewöhnliche Sauerampfer (Rumex acetosa), eine Ampfer-Art aus der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae), ist eine heimische Wildstaude, die in der Natur vorwiegend auf frischen und feuchten sauren Standorten wächst. Sie gehört im Frühjahr zum ersten Grün im Garten. Sauerampfer-Blätter schmecken charakteristisch säuerlich und enthalten neben Oxalsäure auch Vitamin C und Eisen.
Aussehen und Wuchs
Der aus der Wildpflanze gezüchtete mehrjährige Garten-Sauerampfer besitzt eine verästelte Pfahlwurzel. Auf dünnen Stängeln sitzen pfeilförmige, glatte und sattgrüne Blätter, die zwischen 20 bis 30 Zentimeter lang werden. Sie bilden dichte Büschel über dem Boden. Auf hohen, rötlichen Stielen erscheinen von Mai bis Juli recht unscheinbare rosafarbene Blütenrispen.

Die dunkelroten Blütenrispen des Sauerampfers sind ab Mai auf Wiesen und Feldern zu sehen
Standort und Boden
Sauerampfer gedeiht gut an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Im Halbschatten bleiben die Blätter zwar länger zart, enthalten aber gleichzeitig mehr Oxalsäure, die für den säuerlich-bitteren Geschmack verantwortlich ist. Der Boden sollte humos und feucht sein.
Fruchtfolge und Mischkultur
Sauerampfer ist mehrjährig und wird daher in der Regel nicht in eine klassische Mischkultur eingebunden. Nach drei bis vier Jahren sollten Sie die Pflanzen neu aussäen oder teilen und dabei das Beet wechseln.
Aussaat
Sie können Sauerampfer entweder im März/April oder im August in knapp ein Zentimeter tiefen Rillen mit einem Abstand von etwa 25 Zentimeter direkt ins Freiland säen und die Jungpflanzen dann auf einen Abstand von etwa zehn Zentimetern vereinzeln. Oder aber Sie ziehen das Wildgemüse einfach in kleinen Töpfen auf der Fensterbank vor und setzen die Jungpflanzen ab März ins Kräuterbeet.

Sauerampfer ist eine erfrischende Zugabe für Salate, Kräuterquark und Suppen. Im Kräutergarten nicht neben Estragon aussäen
Pflege
Halten Sie das Wildgemüse immer gut feucht und schneiden Sie den Sauerampfer zum Ernten der Blätter etwa drei Mal im Jahr zurück. Wenn Sie dabei die inneren Blätter stehen lassen, sind die Erträge höher. Teilen Sie die Stauden alle vier Jahre im Herbst oder Frühjahr, um sie zu verjüngen. Eine Gabe verdünnter Pflanzenjauche fördert den Neuaustrieb. Da Sauerampfer dazu neigt, sich unkontrolliert zu verbreiten, können Sie die Pflanzen im heimischen Garten auch in Kübeln halten. Diese brauchen neben einer guten Wasserversorgung jedoch einen großen Untersetzer, damit die Erde immer schön feucht ist.
Ernte und Verwertung
Sie können die Blätter des Sauerampfers fortlaufend ernten, sobald die Pflanzen etwa fünf Blätter mit einer Länge von sieben bis zehn Zentimetern gebildet haben. In den vollen Ertrag kommen die Stauden nach etwa zwei Jahren. Wichtig ist, dass Sie die Blätter einzeln abschneiden oder -zupfen. Verwenden Sie die zarten Blätter des vitaminreichen Wildgemüses am besten frisch – in Suppen, Salaten oder Grünen Smoothies. Daneben ist Sauerampfer ein Bestandteil der berühmten Frankfurter Grünen Soße.

Sauerampfer ist neben Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle und Schnittlauch Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße
Sortentipps
Die Gartenformen des Sauerampfers werden in der Regel nicht unter besonderen Sortennamen angeboten. Eine Ausnahme ist ‘Großblättriger von Belleville’ – wie der Name schon verrät eine Selektion mit besonders großen, zarten Blättern.
Vermehrung
Sauerampfer lässt sich durch Aussaat und Teilung recht einfach vermehren. Man sticht die Tochterpflanzen ab und setzt sie an anderer Stelle wieder ein oder teilt und verpflanzt gleich den gesamten Horst.
Krankheiten und Schädlinge
In der Regel handelt es sich beim Sauerampfer um eine gesunde Pflanze. Zuweilen treten Blattfleckenkrankheiten auf, die sich an rundlichen und graubraunen, später schwarzbraunen Flecken zeigen. Befallene Pflanzen sollten Sie entfernen und einen Standortwechsel vornehmen. Der Ampfer-Blattkäfer verursacht einen typischen Lochfraß. Man kann ihn entweder regelmäßig absammeln oder Präparate mit Neem zur Bekämpfung einzusetzen.