Pflanzen

Sauerdorn, Gewöhnliche Berberitze

Berberis vulgaris

Sauerdorn oder Berberis vulgaris ist eine perfekte Heckenpflanze und bildet bei richtiger Pflege attraktive Blüten und Beeren aus.

Wuchstyp
  • Strauch
Wuchshöhe
von 200 cm bis 300 cm
Wuchsbreite
von 200 cm bis 300 cm
Wuchseigenschaften
  • buschig
  • Dornen oder Stacheln
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Mai
Blütenform
  • Einzelblüte
  • Schalenblüten
  • Trauben
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • elliptisch
  • gezähnt
  • länglich
  • spatelförmig
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • rot
Fruchtform
  • Beere
Fruchteigenschaften
  • essbar
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis mäßig feucht
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • malerischer Wuchs
  • Heilpflanze
  • Nektar- oder Pollenpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 4
Verwendung
  • geschnittene Hecken
  • freiwachsende Hecken
  • Landschaftsgehölz
  • Sichtschutz
Gartenstil
  • Naturgarten
  • Parkanlage
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Sauerdorn (Berberis vulgaris), der auch als Gewöhnliche Berberitze bekannt ist, ist in Europa heimisch, nur in Großbritannien, Skandinavien, der Türkei und in Kaukasien wächst er nicht. Berberis vulgaris gehört zur Familie der Sauerdorngewächse (Berberidaceae).

Aussehen und Wuchs

Der Sauerdorn ist ein aufrechter, breitbuschiger Strauch, der eine Höhe von zwei bis drei Metern erreicht. Er ist sommergrün und etwas sparrig. Die Zweige sind gefurcht und anfangs behaart, später verkahlen sie. Die Färbung ist graubraun. Berberis vulgaris besitzt Dornen, die etwa ein bis zwei Zentimeter lang werden und meist dreiteilig sind. Die Blätter sind länglich elliptisch bis spatelförmig und haben an jeder Seite 10 bis 20 feine Zähne. Sie werden drei bis sechs Zentimeter lang und sind schwach netznervig. An der Oberseite ist das Laub dunkelgrün gefärbt, die Unterseite ist etwas heller. Im Herbst nehmen die Blätter des Sauerdorns eine intensive gelbe bis rote Färbung an. Die Blütenstände sind gelbe, etwa einen Zentimeter lange Trauben, die aus vier bis sechs Einzelblüten bestehen. Die schalenförmigen Einzelblüten selbst sind lediglich sieben bis neun Millimeter groß. Blütezeit ist im Mai. Die Früchte, die sich danach bilden, sind eiförmig, scharlachrot und gut einen Zentimeter lang. Sie sind essbar, schmecken jedoch sauer. Der Verzehr ist nur bei vollreifen Früchten ab September empfehlenswert.

Sauerdorn mit gelben Blütentrauben

Im Mai schmückt sich der Sauerdorn mit gelben Blütentrauben

Standort und Boden

Der Sauerdorn ist ein Flachwurzler und sehr robust. Er stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort, hervorragend gedeiht er in der vollen Sonne, wo der Ertrag an Früchten am höchsten ist, aber auch halbschattige Standorte sind gut geeignet. Sogar im Stadtklima fühlt er sich wohl, da er gegenüber Abgasen und Feinstaub unempfindlich ist. Als Substrat werden kalkhaltige, magere, nicht zu humusarme Böden bevorzugt.

Pflanzung

Bei der Pflanzung von Berberis vulgaris sollten auf einen Meter Länge zwei bis maximal drei Pflänzchen gesetzt werden, damit jeder Strauch ausreichend Platz zum Entfalten hat. Aufgrund der großen Wuchsfreude des Sauerdorns – der Jahreszuwachs beträgt gut einen halben Meter – schließen sich die Lücken dazwischen rasch. Da er meistens im Topf angeboten wird und winterhart ist, kann der Sauerdorn das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden.

Pflegetipps

Wenn die Pflanze gut angewachsen ist, benötigt sie für gewöhnlich weder Dünger, noch muss sie zusätzlich gegossen werden. Ist die Erde, in die der Sauerdorn gepflanzt werden soll, humusarmer Sand- oder Lehmboden, sollte sie beim Pflanzen mit Laubkompost angereichert werden. Eine Schicht Rindenmulch auf dem Wurzelballen hilft dabei, den Boden gleichmäßig feucht zu halten und Unkraut zu unterdrücken.

Schneiden

Dornen des Sauerdorns

Bei Pflegemaßnahmen wie einem Schnitt ist beim Sauerdorn Vorsicht geboten: Er hat spitze Dornen

Da die Gewöhnliche Berberitze einen äußerst ausladenden Wuchs hat, sollte sie unbedingt regelmäßig geschnitten werden – am besten mit einer Heckenschere. Empfehlenswert ist es außerdem, bei dieser Tätigkeit Handschuhe und lange Kleidung zu tragen, um Hände und Arme vor den spitzen Dornen zu schützen. Um bereits von Beginn an das Verzweigen der Äste zu fördern, können Sie direkt nach dem Kauf die Triebe um etwa ein Drittel einkürzen.

Überwintern

Berberis vulgaris ist winterhart und benötigt keinen besonderen Schutz vor der Witterung.

Verwendung

Der Sauerdorn ist eine ideale Heckenpflanze, da er gut schnittverträglich ist, sehr dicht wächst und obendrein äußerst widerstandsfähig und robust ist. Allerdings sollte in Gärten, in denen Kinder spielen, aufgrund der Dornen besser ein anderer Strauch als Hecke gepflanzt werden. Die gelben Blüten locken zahlreiche Bienen und Schmetterlinge in den Naturgarten. Vögeln dient der Strauch als beliebter Nistplatz, da die Dornen sie vor Katzen und anderen Fressfeinden schützen. Sie bedienen sich auch gerne an den roten, sauren Beeren von Berberis vulgaris. Diese können außerdem vielseitig in der Küche verwendet werden, beispielsweise für Konfitüren oder Kompott. Im orientalischen Raum nutzt man die Früchte in getrockneter Form als Gewürz für Reisgerichte, Fisch oder Fleisch. Sie haben einen sehr hohen Vitamingehalt und wurden im alten Ägypten als Heilmittel gegen Fieber und Durchfall eingesetzt. Seine Unempfindlichkeit gegenüber städtischem Klima prädestiniert den Sauerdorn zudem für das öffentliche Grün: Er wird gerne entlang von Wegen und Straßen, aber auch in Parkanlagen gepflanzt.

Früchte der Berberitze

Die Früchte der Berberitze schmecken Menschen und Vögeln gleichermaßen

Wichtige Arten und Sorten

Die Sorte ‘Atropurpurea’ unterscheidet sich von der Art durch ihre Blätter, die tief weinrot gefärbt sind. ‘Asperma’ ist eine kernlose Sorte, die beispielsweise in Frankreich häufig angebaut wird, um die Früchte zu Konfitüre zu verarbeiten.

Vermehrung

Der Sauerdorn bildet gelegentlich nestartige Ausläufer, die sich in einer Entfernung von bis zu eineinhalb Meter rund um den Strauch herum finden lassen. Diese werden entweder entfernt, um die Pflanze nicht zu breit werden zu lassen, oder zur Vermehrung genutzt: Pflanzen Sie sie einfach an einem anderen Platz im Garten neu ein.

Krankheiten und Schädlinge

Berberis vulgaris ist anfällig für Rostpilze. Der Getreiderost etwa nutzt die Gewöhnliche Berberitze als Winterwirt, was in früheren Zeiten dazu führte, dass der Strauch fast ausgerottet wurde. Daneben kann Echter Mehltau an dem Strauch auftreten.

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