Scharlach-Eiche
Quercus coccinea
Die nordamerikanische Scharlach-Eiche ist der Inbegriff für einen Indian Summer der Extraklasse – in leuchtendem Rot!
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Großbaum
- Wuchshöhe
- von 20 cm bis 30 cm
- Wuchsbreite
- von 8 cm bis 15 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- Ausläufer
- Blütenfarbe
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- gelb
- Blütenform
-
- Kätzchen
- Blüteneigenschaften
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- einhäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- eiförmig
- gelappt
- gezähnt
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
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- braun
- grün
- Fruchtform
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- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- lange haftend
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- sandig bis tonig
- Bodenfeuchte
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- trocken bis frisch
- feucht
- ph-Wert
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- schwach alkalisch bis sauer
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Winterhärte
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- winterhart
- Klimazonen nach USDA
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- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Waldgarten
Herkunft
Die Scharlach-Eiche (Quercus coccinea) aus der Gattung der Eichen ist ein im Osten Nordamerikas heimisches sommergrünes Gehölz. Ihr Verbreitungsareal reicht von Ontario bis Alabama, in Neuengland ist sie der Nationalbaum. Von anderen Bäumen wird sie in ihrer Heimat meist auf trockene, sandige und saure Böden verdrängt.
Wuchs
Quercus coccinea erreicht eine Höhe von bis zu 30 Metern, der Kronendurchmesser ist etwa halb so groß. Die anfangs dichte und pyramidenförmig aufgebaute Krone wird später lockerer und unregelmäßiger. Fast waagerecht breiten sich manche Äste aus. Die in der Jugend glatte, graubraune und von vielen Warzen durchsetzte Rinde wird im Laufe der Zeit dunkler. Die fast schwarze Rinde bildet beim erwachsenen Baum einen herrlichen Kontrast zur Herbstfärbung. Besonders am Stammanlauf bilden sich Furchen. Die Zweige der Scharlach-Eiche sind oberseits rötlich braun und leicht behaart, unterseits eher olivfarben. Im Unterschied zu den meisten anderen Eichen werden neben einer Pfahlwurzel auch viele seitliche, dicht unter der Erde verlaufende Wurzelausläufer gebildet – teilweise sind sie auch an der Erdoberfläche sichtbar. Das Holz ist nicht so hochwertig wie das Holz einheimischer Eichen, wird aber für Möbel und Parkett verwendet.
Blätter
Die wechselständigen, oberseits glänzend grünen und an etwa drei Zentimeter langen Stielen sitzenden Blätter sind bis zu 20 Zentimeter lang, eiförmig und tief gelappt. Meist sind beiderseits drei bis sieben Lappen zu erkennen, von denen jeder mehrfach gezähnt ist. Die Buchten reichen bis weit zum Mittelnerv hin. Unterseits sieht man Haare in den Blattachseln. Die Herbstfärbung der lange am Baum verbleibenden Blätter ist scharlachrot: Sie gab der Scharlach-Eiche ihren Namen und ist ein wichtiges Element im Indian Summer.

Ihrer leuchtend roten Herbstfärbung verdankt die Scharlach-Eiche (Quercus coccinea) ihren Namen
Blüten
Gelbgrün sind die etwa sechs Zentimeter langen Kätzchen der männlichen Blüten.
Früchte
Die kugeligen Eichel-Samen der Scharlach-Eiche werden zweieinhalb Zentimeter lang und ebenso breit. Der schuppige Fruchtbecher umschließt den Samen fast auf halber Länge. Die Samen reifen erst im zweiten Jahr aus und schmecken auffallend bitter.
Standort
Quercus coccinea möchte einen freien Stand in der Sonne. Das Gehölz ist wenig frostempfindlich und verträgt Kälte bis -26 Grad Celsius sowie Streusalz. Überpflasterung wird nicht toleriert.
Boden
Die Scharlach-Eiche besitzt eine große Standortamplitude: Sie reicht von feucht bis trocken, von sauer bis schwach alkalisch. Selbst sandiger Boden wird akzeptiert, präferiert wird ein normal feuchtes Substrat.
Pflanzung
Am besten pflanzt man Quercus coccinea im Herbst oder Frühjahr in ein ausreichend großes Pflanzloch, das alle Wurzeln ohne Knicken aufnimmt. Keinesfalls darf die Scharlach-Eiche tiefer stehen als vorher im Topf. Mulch – gern in Form von saurem Nadelmulch – hält die Feuchtigkeit im Boden. Sie sollten immer gründlich, dafür weniger oft wässern, damit sich die Wurzeln nach unten ausbreiten und damit tiefe Wasserressourcen erschließen.
Pflege
Eine Mulchschicht hält die Feuchtigkeit im Boden und schützt Jungpflanzen vor Frost. Die dünne Rinde sollte man vor Frostrissen an exponierten Standorten schützen. Im Unterschied zu anderen Quercus-Arten kann man die Scharlach-Eiche in jüngeren Jahren relativ problemlos verpflanzen, und zwar am besten im Herbst. Hacken im Wurzelbereich sollte man vermeiden.
Schnitt
Ein Schnitt ist nur notwendig, wenn der Habitus korrigiert werden soll. Ansonsten sollte man möglichst wenig die Schere oder Säge ansetzen.

Die Scharlach-Eiche sorgt für ein Gefühl von Indian Summer im Garten
Verwendung
Die herrliche Herbstfärbung kommt am besten in Alleinstellung etwa als Hausbaum zur Geltung. Dazu muss der Wuchsraum ausreichend groß sein: Scharlach-Eichen passen am besten in große Gärten oder Parks. Als Allee- oder Straßenbaum eignen sie sich wegen der flach streichenden Seitenwurzeln nicht.
Sorten
Quercus coccinea ‘Splendens’ ist eine Selektion mit besonders prächtiger Herbstfärbung, die sich den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society verdient hat. Die Blätter und Blattstiele dieser Form sind etwas länger als die der Art.
Vermehrung
Sorten werden gepfropft, die Art selbst aus Eicheln nach einer Aussaat im Spätherbst herangezogen.
Krankheiten und Schädlinge
Quercus coccinea ist wenig anfällig für Pflanzenkrankheiten, als Sekundärschädlinge treten Läuse, Gallwespen und Mehltau auf. Selbst der Prozessionsspinner beachtet die Scharlach-Eiche in den meisten Fällen nicht – die Blätter sind zu ledrig.