Pflanzen

Scheinkamelie

Stewartia pseudocamellia

Die Scheinkamelie ist ein exotisches und hierzulande winterhartes Laubgehölz, das mit weißen Blüten und prachtvoller Herbstfärbung auftrumpft. Mit diesen Pflanz- und Pflegetipps gedeiht Stewartia pseudocamellia auch in Ihrem Garten.

Wuchstyp
  • Kleinbaum
  • Großstrauch
Wuchshöhe
von 400 cm bis 600 cm
Wuchsbreite
von 250 cm bis 450 cm
Wuchseigenschaften
  • ausladend
  • aufrecht
Blütenfarbe
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis August
Blütenform
  • Einzelblüte
  • Schalenblüten
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • elliptisch
  • gesägt
  • lanzettlich
  • verkehrt eiförmig
  • zugespitzt
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtform
  • Kapsel
Licht
  • absonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach sauer bis sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Rindenschmuck
  • malerischer Wuchs
Winterhärte
  • bedingt winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Landschaftsgehölz
Gartenstil
  • Innenhof
  • Japangarten
  • Parkanlage
  • Rhododendrongarten
  • Waldgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Scheinkamelie (Stewartia pseudocamellia) gehört zu den Teestrauchgewächsen (Theaceae). Sie ist die einzige Pflanze aus dieser Familie, die in ganz Deutschland winterhart ist. Wie der echte Teestrauch (Camellia sinensis), sowie alle anderen Arten der Gattung Kamelien auch, stammt sie aus Ostasien. Genauer ist sie in den lichten Bergwäldern Japans beheimatet und wird auch als Japanische Scheinkamelie bezeichnet. Hierzulande ist Stewartia pseudocamellia die am häufigsten gepflanzte Art und bezaubert den Hobbygärtner das ganze Jahr über: Im Sommer mit zarten weißen Blüten, im Herbst mit attraktiv leuchtendem Laub und im Winter mit rotbrauner Rinde.

Wuchs

In ihrer Heimat erreicht die langsam wachsende Scheinkamelie Wuchshöhen bis zu 18 Meter. Bei uns ist in der Regel bei vier bis sechs Metern Schluss. Lediglich sehr alte Pflanzen werden manchmal acht bis zehn Meter hoch. Die Scheinkamelie gedeiht als kleiner Baum oder Großstrauch. Meist entwickelt sie einen eher kurzen Stamm mit drei bis vier Hauptästen und graubraunen, schmalen Trieben. Der Strauch wächst zunächst straff aufrecht, später breitet sich die Krone malerisch aus – verhältnismäßig bleibt sie aber schmal. Die rötliche, zimtbraune Rinde ist eine attraktive Zierde und löst sich mit der Zeit in großen, dünnen Platten ab.

Blätter

Die Scheinkamelie ist im Gegensatz zu den echten Kamelien sommergrün. Ihre Blätter sind wechselständig angeordnet, werden drei bis acht Zentimeter lang und sind verkehrt-eiförmig bis elliptisch-lanzettlich geformt. Sehr auffällig ist das Laub im Herbst, wenn es eine leuchtend gelborange bis dunkelrote Herbstfärbung annimmt.

Blüten

Stewartia pseudocamellia begeistert mit einer langen Blütezeit und einer großen Blütenfülle. Das Schöne: Die eleganten weißen Schalenblüten öffnen sich nicht alle gleichzeitig, sondern nach und nach zwischen Juni und August. Die leuchtenden orangegelben Staubgefäße sind ein hübscher Kontrast inmitten der weißen Kronblätter und ein Magnet für viele Insekten. Die Blüten erreichen fünf bis sechs Zentimeter im Durchmesser.

Blüte der Scheinkamelie (Stewartia pseudocamellia)

Die zarten Blüten der Scheinkamelie (Stewartia pseudocamellia) erscheinen im Sommer über mehrere Wochen und wirken sehr elegant

Früchte

Die Frucht der Scheinkamelie ist eine unscheinbare, holzige Kapsel.

Standort

Ein windgeschützter Standort, der absonnig bis lichtschattig gelegen ist, ist für Stewartia pseudocamellia optimal. Bei ausreichend feuchtem Boden kann das Gehölz auch in der Sonne stehen.

Boden

Die Scheinkamelie hat ähnliche Bodenansprüche wie der Rhododendron. Sie braucht kalkfreie, gleichbleibend frische bis feuchte sowie lockere und durchlässige Humusböden. Eine Bodenreaktion im schwach sauren bis sauren Bereich ist ideal. Das empfindliche, flache Wurzelwerk sollte mit einer Mulchschicht abdeckt werden. Auf Staunässe reagiert die Scheinkamelie sehr empfindlich.

Pflanzung

Sie können die Scheinkamelie zu den klassischen Pflanzzeiten im Frühjahr oder Herbst in den Garten pflanzen. Gehölze in Containern lassen sich aber grundsätzlich ganzjährig – außer bei sommerlicher Hitze und gefrorenem Boden – einpflanzen. Beachten Sie bei der Platzwahl, dass sich ältere Exemplare schwer verpflanzen lassen und dann auch nur schlecht wieder anwachsen.

Pflege

Stewartia pseudocamellia benötigt keine besondere Pflege. Achten Sie vor allem in heißen Sommern darauf, dass der Boden nicht austrocknet.

Schnitt

Die Scheinkamelie kommt ohne Schnitt aus.

Winterschutz

In den Gärten hierzulande ist die Scheinkamelie winterhart. Schützen Sie aber vor allem junge Pflanzen vor starken Frösten: Bedecken Sie sie in den ersten ein bis zwei Jahren nach der Pflanzung mit einer dicken Schicht Herbstlaub oder Rindenmulch. An sonnigen Standorten ist zusätzlich ein Schutz der Rinde vor Frostrissen empfehlenswert.

Verwendung im Garten

Um gebührend glänzen zu können, hat Stewartia pseudocamellia einen Platz in Einzelstellung verdient. Die zierende Pflanze passt gut in Rabatten, große Gärten oder auch Parks und sorgt zusammen mit Rhododendron für ein schönes Bild.

Scheinkamelie (Stewartia pseudocamellia) mit Herbstfärbung

Die Scheinkamelie (Stewartia pseudocamellia) wächst als kleiner Baum oder großer Strauch. Im Herbst sorgt sie mit buntem Laub für leuchtende Akzente im Garten

Vermehrung

Die Vermehrung von Scheinkamelien ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Dennoch ist es einen Versuch wert: Bei einer Aussaat direkt nach der Samenernte im September ist eine Keimung erst im zweiten Jahr zu erwarten. Um die Samen unter Glas zu ziehen, ist mehrere Monate vorab erst eine warme, dann kalte Stratifizierung nötig. Auch eine Vermehrung durch Stecklinge ist möglich.

Krankheiten und Schädlinge

Es sind weniger Pflanzenkrankheiten und Schädlinge, die der Scheinkamelie zu schaffen machen, sondern eher falsche Standort- und Bodenbedingungen. Gelegentlich befallen Blattläuse die Triebe der Pflanze.

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