Schlangenhautkiefer
Pinus leucodermis
Die Schlangenhautkiefer ist eine der wertvollsten Kiefern im Garten. So pflanzen und pflegen Sie Pinus leucodermis richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Nadelgehölz
- Wuchshöhe
- von 800 cm bis 1000 cm
- Wuchseigenschaften
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- kegelförmig
- schmal
- aufrecht
- Blütenfarbe
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- gelb
- rot
- Blütezeit (Monat)
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- Mai
- Blütenform
-
- Zapfen
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- nadelförmig
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
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- braun
- Fruchtform
-
- Zapfen
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- trocken
- Kalkverträglichkeit
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- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Zier- oder Nutzwert
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- malerischer Wuchs
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
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- Dachgarten
- Heidegarten
- Naturgarten
- Präriegarten
- Steingarten
- Topfgarten
Herkunft
Die Schlangenhautkiefer (Pinus leucodermis) kennt man auch als Bosnische Kiefer. Bosnien und die gesamte Balkan-Halbinsel gehören zum Hauptverbreitungsgebiet des Nadelgehölzes. In Höhenlagen zwischen 800 und 2.000 Metern kommt der immergrüne Baum bis nach Italien vor. Das auffallend dichte Nadelkleid und der schöne Wuchs fiel Pflanzenentdeckern auf der Suche nach wertvollen Koniferen auf. Der Botanische Garten in Wien besaß die ersten Exemplare in Kultur. Von dort fand die ursprünglich als Varietät von Pinus heldreichiii eingeführte Art in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihren Weg in die Gärten.
Mit ihren Zwergformen gibt es eine besonders gartentaugliche Alternative zur Schwarzkiefer, deren Größe den Rahmen eines Hausgartens leicht sprengt. Zudem hat sich die Schlangenhautkiefer als die anspruchsloseste aller Kiefern entpuppt. Die enorme Toleranz gegenüber Trockenheit, ja Dürre, verdankt sie ihrer Herkunft auf extrem trockenen Kalkverwitterungsböden im Karstgebirge. Den Namen Schlangenhautkiefer gab man ihr wegen der Rinde. Wo die Nadelbüschel abfallen, ist die Zweigoberfläche des Kieferngewächses (Pinaceae) schlangenhautartig gemustert. Ältere Exemplare bekommen eine silbergeschuppte Rinde, die ebenfalls an Schlangenhaut erinnert.
Wuchs
Die Schlangenhautkiefer wächst auffallend schlank und bewahrt ihre Kegelform bis ins hohe Alter. Sie gehört zu den eher langsam wachsenden Gartengehölzen mit einem Jahreszuwachs von rund 20 Zentimetern in der Höhe und etwa zehn Zentimetern in der Breite. In ihrer Heimat kann sie ausgewachsen 20 Meter erreichen. Bei uns ist sie nach 40 Jahren höchstens halb so hoch. Noch kompakter bleiben einige ausgelesene Sorten.

Als immergrünes Nadelgehölz sorgt die Schlangenhautkiefer rund ums Jahr für frisches Grün im Garten
Blätter
Die zweinadeligen Blätter sind dunkelgrün und scharfspitzig. Sie stehen dicht gedrängt. Das verleiht der Schlangenhautkiefer eine starke Präsenz und zeichnet die Immergrüne als ganzjährige Farbträgerin aus.
Blüten
Pinus leucodermis blüht im Mai. Die männlichen Blütenzapfen erscheinen zahlreich und sind hellgelb mit dunklen Punkten. Die nur 0,8 Zentimeter großen weiblichen Blüten sind dunkelpurpurrot.
Früchte
Die länglich eiförmigen Zapfen reifen nach zwei Jahren. In der Jugend sind sie dunkel veilchenfarben, später hellbraun. Sie sitzen an kurzen Stielen schräg an den Ästen. Mit fünf bis acht Zentimetern Länge gehören sie zwar nicht zu den gesuchtesten Kiefernfrüchten, steigern aber den Zierwert des Nadelgehölzes.
Standort
Die Schlangenhautkiefer liebt es vollsonnig und steht am besten frei.
Boden
Wie am Naturstandort bevorzugt Pinus leucodermis auch im Garten kalkhaltige Böden. Die Schlangenhautkiefer ist aber sehr anpassungsfähig und kommt mit jedem Boden zurecht. Lediglich Staunässe sollten Sie vermeiden. Denken Sie auch bei einer Verwendung in Kübeln oder Pflanztrögen an einen guten Wasserabzug.
Pflanzung
Die besten Pflanzzeiten liegen im Frühjahr und im Herbst.
Pflege
Pinus leucodermis ist absolut pflegeleicht.
Schnitt
Eine Schlangenhautkiefer schafft man sich wegen ihrer schönen Wuchsform an. Ein Schnitt ist weder nötig noch empfehlenswert.
Verwendung

Die Zwergformen der Schlangenhautkiefer lassen sich auch wunderbar im Balkonkasten kultivieren
Da die Art auch in ihrer Heimat in den Karstbergen Trockenheit und Hitze problemlos verträgt, passt sie besonders gut in ähnlich anmutende Pflanzbereiche. Auf Freiflächen und in Steingärten ist sie ein schöner Strukturgeber. Zwerg-Schlangenhautkiefern können Sie in Verbindung mit Gräsern verwenden oder als Hintergrund von Staudenbeeten. Die zwergigen Sorten kommen in alpinen Anlagen und in großen Trögen oder Pflanzkübeln zum Einsatz.
Sorten
Die Zwergschlangenhautkiefer ‘Compact Gem’ baut sich pyramidenförmig auf und wächst langsam. Nach zehn bis zwanzig Jahren erreicht sie nicht viel mehr als anderthalb bis zwei Meter Höhe. Noch langsamer wächst ‘Schmidtii’. Die kuppelförmig bis rundlich eiförmige Miniatur-Ausgabe von Pinus leucodermis gehört zu den Kostbarkeiten für Steingärten und kleine Pflanzflächen. ‘Malinki’ bildet eine breite Säulenform. Ihre Nadeln sind smaragdgrün. 10-jährige Exemplare erreichen eine Höhe von rund anderthalb Metern. ‘Satellit’ zeichnet sich durch einen schmal kegelförmigen Wuchs aus. Erst später breitet sie sich aus. Ausgewachsen kann sie drei bis sechs Meter hoch und rund zwei bis vier Meter breit werden. Wer eine kleinere Säulenform sucht, findet in ‘Little Dracula’ die Schlangenhautkiefer mit dem schlankesten Wuchs. Sie wächst in zehn Jahren nur rund einen Meter.
Vermehrung
Wie andere Kiefern, beispielsweise die Zirbelkiefer oder die Weymouthskiefer, kann man die reine Art aus Samen gewinnen oder über Stecklinge vermehren. Sorten werden veredelt.
Krankheiten und Schädlinge
Normalerweise sind Schlangenhautkiefern gesunde Bäume. Ganz selten treten Nadelkrankheiten auf. Einige Schädlinge haben sich auf Kiefern spezialisiert, wie die Kiefernwolllaus oder die Raupen von Schmetterlingsarten wie Kiefernschwärmer oder Kiefernspinner. Man kann sie leicht mit Brennnesselsud bekämpfen.