Schlangenkaktus
Aporocactus flagelliformis
Der Schlangenkaktus begeistert mit langen Trieben und großen rotvioletten Blüten. Wir stellen Aporocactus flagelliformis näher vor und geben Tipps zur Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Sukkulente
- Wuchshöhe
- von 60 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
-
- hängend
- bizarr
- überhängend
- Dornen oder Stacheln
- Blütenfarbe
-
- violett
- rot
- rosa
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis Juni
- Blütenform
-
- röhrenförmig
- Fruchtfarbe
-
- rot
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Klimazonen nach USDA
-
- 9
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Der Schlangenkaktus (Aporocactus flagelliformis), auch Peitschenkaktus genannt, hat sich als Zimmerpflanze schon lange bewährt. Vermutlich bereits Ende des 17. Jahrhunderts kam das Kakteengewächs nach Europa. Seine Heimat liegt in Mexiko, wo er häufig auf Bäumen oder Felsen wächst. Der Artname "lagelliformis" bedeutet so viel wie "peitschenförmig" oder "rankenförmig" und verweist auf die langen, schlanken Triebe, die oft dekorativ überhängen. Die Amerikaner bezeichnen die Kakteen-Art auch als "rattail cactus" (Rattenschwanz). Für einige zählt Aporocactus flagelliformis zu den schönsten Hängepflanzen fürs Zimmer. Synonym wird auch der botanische Name Disocactus flagelliformis verwendet.
Wuchs
Die langen Triebe vom Schlangenkaktus werden bis zu einen Meter lang und weisen meist zwischen 10 und 14 Rippen auf. Die nur rund anderthalb bis zwei Zentimeter dicken Triebe kriechen den Boden entlang oder hängen über. Auch in Kultur lässt man die langen Sprosse gerne überhängen – so ist Aporocactus flagelliformis eine ideale Ampelpflanze.
Blätter
Anstelle von Blättern trägt der Schlangenkaktus Dornen, die ihn vor Fressfeinden schützen. Meist entspringen 15 bis 20 rotbraune bis braune Dornen aus den Areolen.
Blüten
An den zweijährigen Trieben von Aporocactus flagelliformis erscheinen im Frühjahr die röhrenförmigen Blüten, die in einem kräftigen Violettrot leuchten. Insgesamt werden die Blüten bis zu acht Zentimeter lang und erinnern ein wenig an die Blüten vom Weihnachtskaktus.

Die Blüten vom Schlangenkaktus (Aporocactus flagelliformis) öffnen sich im Frühjahr nach der Ruhepause
Früchte
Die kugeligen, roten Früchte bekommen wir in Zimmerkultur in der Regel nicht zu Gesicht.
Standort
Der Schlangenkaktus gedeiht am besten an einem hellen, luftigen Standort bei Zimmertemperatur. Bewährt hat sich ein Platz im Wintergarten oder warmen Gewächshaus. Von Mai bis September kann er auch ins Freie, zum Beispiel auf den Balkon oder die Terrasse, umziehen. Im Sommer ist es jedoch ratsam, das Kakteengewächs vor praller Mittagssonne zu schützen. Im Winter schadet diese nicht. Auch während der Ruhezeit sollte die Temperatur nicht unter zehn Grad Celsius fallen.
Substrat
Gut geeignet für Aporocactus flagelliformis ist durchlässige Kakteenerde, wobei der Torfanteil etwas höher liegen kann. Empfohlen wird ein pH-Wert, der bei etwa sechs liegt. Tipp: Sie können auch gut Ihre eigene Kakteenerde mischen.
Gießen
Halten Sie das Substrat für den Schlangenkaktus vom Frühling bis zum Herbst mäßig feucht. Besonders in den Sommermonaten ist der Wasserbedarf der Zimmerpflanzen sehr hoch. Um Staunässe zu vermeiden, gilt als Faustregel: Gießen Sie immer erst dann, wenn die Erdoberfläche weitgehend abgetrocknet ist. Auch bei einem kühleren Stand im Winter darf das Substrat aber nie komplett austrocknen. Gießen Sie möglichst mit kalkfreiem, zimmerwarmem Wasser.
Düngen
Um das Wachstum und vor allem die Blütenbildung des Peitschenkaktus zu unterstützen, ist es ratsam, ihn vom Frühjahr bis zum Herbst etwa alle zwei bis drei Wochen mit Kakteendünger zu versorgen. In flüssiger Form lässt sich dieser einfach mit dem Gießwasser ausbringen. Im Winter können Sie die Düngegaben einstellen.
Umtopfen
Ein Umtopfen von Aporocactus flagelliformis sollte nicht zu häufig erfolgen. Am besten entwickelt sich die Kakteen-Art, wenn man sie so lange wie möglich ungestört wachsen lässt. Wenn es jedoch nötig ist, zum Beispiel weil das Substrat ausgelaugt und verdichtet ist, bieten sich die Monate Februar/März oder September/Oktober zum Umtopfen der Kakteen an. Mit Handschuhen und einem Greifschutz können Sie sich vor den Dornen schützen.
Schnitt
Ein Schnitt ist beim Schlangenkaktus nicht nötig. Wenn gewünscht, können aber einzelne Triebstücke zur Vermehrung der Kakteen genutzt werden (siehe unten).

Der Schlangenkaktus kann hervorragend als Ampelpflanze kultiviert werden. Er liebt einen hellen, nicht zu sonnigen Platz
Sonstige Pflege
Besonders wohl fühlt sich Aporocactus flagelliformis, wenn die Luft nicht allzu trocken ist. Achten Sie daher möglichst auf eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Sorten
Mittlerweile sind einige Hybriden vom Peitschenkaktus im Handel zu finden. Als Aporophyllum bezeichnet man beispielsweise Hybriden, die durch eine Kreuzung von Aporocactus und Phyllokakteen entstanden sind.
Vermehrung
Gut vermehren lässt sich der Schlangenkaktus durch fünf bis zehn Zentimeter lange Stecklinge, die man im Frühjahr oder Sommer mit einem scharfen Messer von den ein- oder zweijährigen Trieben abtrennt. Lassen Sie die Schnittflächen zunächst abtrocknen, bevor Sie die Triebstücke in Töpfe mit Anzuchterde stecken. Ein Besprühen fördert die Wurzelbildung.
Krankheiten und Schädlinge
Schlangenkakteen sind leider etwas anfällig, was einen Befall mit Spinnmilben betrifft. Vor allem auf veredelte Exemplare scheinen die Schädlinge zu stehen.