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Schleierkraut

Das Schleierkraut trägt mit weißen und rosa Blütenwolken lebendige Leichtigkeit in den Garten. So pflanzen und pflegen Sie die Staude.

Herkunft

Das Schleierkraut (Gypsophila) stammt aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Es gibt zwei ausdauernde Arten, die für unsere Gärten relevant sind: Das Riesen-Schleierkraut (Gypsophila paniculata) und das Teppich-Schleierkraut (Gypsophila repens). Das Hohe Schleierkraut stammt ursprünglich aus den Rocky Mountains, hat sich aber auch in der Natur auf steinigen, sandigen Stellen von Südosteuropa bis nach Westsibirien verwildert. Die Teppiche vom Polster-Schleierkraut trifft man in den Gebirgen Mitteleuropas an, vor allem in den Alpen und Pyrenäen auf Magerrasen und Schotterfluren.

Aussehen und Wuchs

Das Hohe Schleierkraut wächst im Laufe der Zeit zu einer halbwegs runden Staude heran, die einen Meter hoch und breit wird. Sobald sie aufblüht, erinnert sie mit ihren Hunderten von kleinen Blüten, die in Form von luftigen Rispen an den verzweigten Stängeln aufblühen, an eine federleichte weiße Wolke. Das Teppich-Schleierkraut ist nicht minder dicht mit Blüten besetzt, zieht sich aber in einer Höhe von nur etwa 25 Zentimetern über den Boden. Der Blütenzauber des Schleierkrauts hält von Juni bis September an. Es gibt sehr hübsche Sorten, die rosa blühen oder deren Blüten gefüllt sind. Die kleinen Blätter sind lanzettlich und graugrün bis blaugrün gefärbt.

Blütenteppich aus Schleierkraut

Gypsophila repens bildet dichte Teppiche

Standort und Boden

Der botanische Gattungsname spiegelt die Vorliebe des Schleierkrauts für kalkreiche Böden wider. Denn Gypsophila, auch Gipskraut genannt, setzt sich aus den griechischen Worten "gypso" (Gips) und "philos" (Freund) zusammen. Sehr wichtig für sein Wohlbefinden ist, dass der Boden durchlässig ist. Denn bei Staunässe faulen die tiefen Pfahlwurzeln, insbesondere im Winter. Seiner Herkunft gemäß liebt das Schleierkraut magere Substrate wie Sand oder Schotter und warme, geschützte und sonnige Gartenplätze, wobei das Polster-Schleierkraut es an den Füßen gerne etwas frischer und kühler mag.

Schleierkraut pflanzen

Schleierkraut pflanzt man am besten im Frühjahr. Wer die Staude im Herbst pflanzen möchte, sollte sie bis spätestens Mitte September ins Beet setzen. Damit die Pfahlwurzeln problemlos den Boden durchdringen können, ist es ratsam, den Untergrund zu lockern. Da Gypsophila paniculata sich im Beet breitmacht, sollten Sie zwischen Jungpflanzen und Nachbarn einen Abstand von 80 Zentimetern einhalten. Kleinere Sorten dürfen dichter gepflanzt werden. Wer sich einen geschlossenen Blütenteppich aus Polster-Schleierkraut wünscht, verteilt beim Einpflanzen etwa elf Stück pro Quadratmeter. Wichtig ist, dass man keinen Torf oder Kompost unter die Gartenerde mischt.

Pflegetipps

Bietet man dem Schleierkraut einen durchlässigen, nicht zu feuchten Boden und einen warmen, geschützten Platz an, ist der Pflegeaufwand gering. Während das Hohe Schleierkraut sich im Frühjahr über eine kleine Portion Dünger freut, braucht Gypsophila repens keine regelmäßige Versorgung. Bei Bedarf sollte man die Stauden im Herbst mit Gartenkalk düngen. Gegossen werden müssen die Stauden nicht. An windigen Plätzen ist es manchmal nötig, das Hohe Schleierkraut und gefüllte Sorten wie ‘Rosenschleier’ zu stützen.

Wer sein Schleierkraut verjüngen möchte, kann die Wurzelballen im Frühling teilen. Dazu nehmen Sie am besten ein scharfes Messer. Man sollte speziell bei Gypsophila repens darauf achten, dass an jedem Teilstück einige feine Wurzeln und Triebe vorhanden sind. Wenn der erste Blütenflor nachlässt, dürfen Sie das Teppich-Schleierkraut eine Handbreit über dem Boden zurückschneiden. Dies fördert eine Nachblüte – in guten Lagen bereits nach sechs Wochen.

Winterschutz

Schleierkraut ist winterfest. Nur in Kübeln sollte es geschützt aufgestellt werden. Allerdings nicht vor eisiger Kälte, sondern vor zu viel Nässe von oben.

Verwendung

Das Hohe Schleierkraut trägt mit seinen Blütenwolken Leichtigkeit ins Beet. In jeder Hinsicht gute Begleiter sind Bart-Iris, Lavendel, Kugeldisteln oder Federgras. Ein gern gesehenes Paar, aber in ihren Ansprüchen an den Boden verschieden: Rosen und Schleierkraut. Wenn sie kombiniert werden, sollte das Terrain rund um das Schleierkraut zumindest gut drainiert sein. Wer viele Zwiebelblumen hat, kann mit Hilfe von Gypsophila gut die vergilbten Blätter spät blühender Tulpen oder Zierlauch kaschieren.

Schleierkraut als Rosenbegleiter

Schleierkraut wird gerne als Rosenbegleiter verwendet

Das Teppich-Schleierkraut eignet sich im Beet bestens als Bodendecker, füllt aber auch hübsch kiesige Lücken zwischen Bodenplatten, in Steingärten oder auf Mauerkronen. Charmante Begleiter sind Polster-Seifenkraut, Küchenschellen oder Bergseggen. Zudem bewohnen Schleierkräuter auch Gefäße problemlos und sind ein guter Schmuck für Vasen – sowohl frisch als auch getrocknet.

Wichtige Arten und Sorten

  • Gypsophila paniculata ‘Bristol Fairy’: 100 Zentimeter hoch, weiß gefüllte Blüten, Blütezeit von Ende Juni bis Mitte September
  • Gypsophila paniculata ‘Flamingo’: 120 Zentimeter hoch, rosa gefüllte Blüten, Blütezeit von Ende Juni bis Mitte September
  • Gypsophila Hybride ‘Rosenschleier’: 30 bis 40 Zentimeter hoch, rosa gefüllte Blüten, Blütezeit von Juni bis August
  • Gypsophila repens ‘Rosa Schönheit’: tiefrosa Blüten, Blütezeit von Mai bis Juli

Schleierkraut vermehren

Nachwuchs vom Schleierkraut kann von März bis Juni aus Samen angezogen werden. Es kommt durchaus vor, dass nicht alle ausgesäten Pflanzen einheitlich weiß, sondern vereinzelt rosa aufblühen. Polster-Schleierkraut vermehrt man am besten über Grundstecklinge. Sie werden im Frühjahr von jungen Trieben mit einer Wurzelverdickung am Ende geschnitten und dann bis zu den Blättern in einen Kasten mit Aussaaterde gesteckt. Für ein gutes Gelingen sollten Sie sowohl die Aussaat als auch die Stecklinge unter Glas oder Folie geschützt aufstellen.

Krankheiten und Schädlinge

Bis auf Schnecken, die sich im Frühling gern über die jungen Triebe hermachen, wird Schleierkraut selten von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten heimgesucht.

Häufig gestellte Fragen

Ist Schleierkraut winterhart?

Schleierkraut ist winterhart, allerdings sollte man, insbesondere bei Topfpflanzen, darauf achten, dass keine Staunässe entsteht – sonst beginnen die Wurzeln schnell zu faulen.

Kann man Schleierkraut im Topf pflanzen?

Schleierkraut kann auch im Topf gehalten werden. Achten Sie dabei auf eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Im Winter sollten Sie Schleierkraut im Kübel zusätzlich vor Nässe schützen, damit die Wurzeln nicht faulen.

Welcher Standort für Schleierkraut?

Schleierkraut fühlt sich an warmen, geschützten und sonnigen Orten im Garten wohl. Das Substrat sollte mager, kalkhaltig und vor allem durchlässig sein, da Gypsophila-Arten empfindlich auf Staunässe reagieren.

Wann kann man Schleierkraut pflanzen?

Der beste Zeitpunkt, um Schleierkraut zu pflanzen, ist im Frühjahr. Eine Pflanzung im Herbst ist ebenfalls möglich, dann sollte die Staude aber bis spätestens Mitte September ins Beet gesetzt werden, damit sie genug Zeit zum Einwurzeln hat.

Wann ist die Blütezeit von Schleierkraut?

Schleierkraut blüht von Juni bis September.

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