Pflanzen

Schneeflockenstrauch

Chionanthus virginicus

Die im Mai erscheinenden "Schneeflocken"-Blüten vom Schneeflockenstrauch sind eine Schau. Chionanthus virginicus hätte viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Mit diesen Tipps zu Pflanzung und Pflege gedeiht der Strauch auch in Ihrem Garten.

Wuchstyp
  • Kleinbaum
  • Strauch
Wuchshöhe
von 250 cm bis 500 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • buschig
Blütenfarbe
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juni
Blütenform
  • dicht
  • Rispen
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • ganzrandig
  • verkehrt eiförmig
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • blau
Fruchtform
  • Steinfrucht
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • neutral bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Duftplanze
  • Heilpflanze
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 7
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Landschaftsgehölz
  • Pflanzgefäße
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Naturgarten
  • Parkanlage
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die afrikanischen und amerikanischen Tropen und Subtropen sind die Heimat von etwa 100 Arten der Gattung Chionanthus. Nur eine gibt es in Nordamerika, das ist der sommergrüne Chionanthus virginicus, Virginischer Schneeflockenstrauch. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt im Nordosten der USA, zwischen Pennsylvania und Texas. Vor allem an Flussufern sieht man die Pflanze dort öfters. Nicht verwechseln aufgrund des Namens darf man Chionanthus mit Chimonanthus, für dieses Gehölz ist ebenfalls der Name Schneeflockenstrauch oder Winterblüte gebräuchlich. Chimonanthus blüht aber gelb zu Jahresanfang.

Wuchs

Der ausgesprochen spät austreibende sommergrüne Schneeflockenstrauch entwickelt sich je nach Kultur zu einem großen, breitbuschigen Strauch oder kleinen Baum. Die Wuchshöhe der Pflanze liegt bei bis zu fünf Metern. In seiner Heimat wird Chionanthus virginicus doppelt so groß. Auf der grauen Rinde sind Lentizellen deutlich zu erkennen, im Alter wird sie deutlich rauer und schuppiger. Die Wurzeln der Pflanzen verlaufen oberflächennah, der Feinwurzelanteil ist hoch. Auffallend ist der späte Austriebszeitpunkt.

Blätter

Die sommergrünen, verkehrt eiförmigen Blätter vom Schneeflockenstrauch sind zwischen 8 und 20 Zentimeter lang. Die Oberseite vom Laub glänzt dunkelgrün, die Unterseite ist etwas heller. Deutlich erkennt man einen Haarflaum auf den Blattnerven. Die Blätter stehen gegenständig und sind ganzrandig. Attraktiv ist die gelbe Färbung im Herbst.

Blüten

In 10 bis 20 Zentimeter langen, bogenförmig überhängenden Rispen sind die reinweißen, angenehm duftenden Blüten von Chionanthus virginicus zusammengefasst. Sie sitzen in den Blattachseln der vorjährigen Triebe im oberen Kronenbereich. Die Kronblätter der vierzähligen Blüte sind bis drei Zentimeter lang und sehr schmal. Wenn sie in opulenter Fülle im Mai – noch ist nur ein Teil der Laubblätter entfaltet – erblühen, dann machen sie dem Namen Schneeflockenstrauch mit ihren angenehm duftenden Wolken alle Ehre.

Blüte vom Schneeflockenstrauch

Die weißen Blüten vom Schneeflockenstrauch verströmen im Mai und Juni einen angenehmen Duft. Im Herbst sind die Früchte und das leuchtende Laub ein Blickfang

Früchte

Anderthalb Zentimeter lang sind die im ausgereiften Zustand dunkelblauen Steinfrüchte im September. Auf der Oberfläche der Früchte liegt eine dünne Reifschicht.

Standort

Ein lichter bis sonniger Standort wird vom Schneeflockenstrauch bevorzugt. Luft- und Bodentrockenheit bekommen der Pflanze nicht gut. Die Art gilt als frosthart. Vor allem ein trockener Standort begünstigt das Ausreifen der Triebe.

Boden

Chionanthus virginicus wächst gut in einem tiefgründigen, lockeren, frischen bis feuchten Boden mit sandig-lehmigen Anteilen, sodass das Substrat gut durchlässig ist. Von Vorteil für die Pflanzen ist ein hoher Humusanteil. Der pH-Wert sollte höchstens neutral sein, alkalischer Boden wird gemieden.

Schneeflockenstrauch pflanzen

Heben Sie für den Schneeflockenstrauch ein ausreichend großes Pflanzloch im Garten aus. Verbessern kann man den Boden für die Pflanzen bei Bedarf mit Humus.

Pflege von Chionanthus virginicus

Die jungen Pflanzen sollten nicht unter Wassermangel leiden. Vor allem in den ersten Wintern sollte man den Schneeflockenstrauch mit einer Schicht Mulch und eventuell Reisig schützen.

Schnitt

Ein Schnitt erübrigt sich, da sich die Pflanze ohne regulierende Eingriffe am schönsten entfaltet.

Verwendung im Garten

Chionanthus virginicus kommt vor der Kulisse immergrüner Gehölze gerade in der Blüte wunderschön zur Geltung. Dort genießen die Pflanzen auch den Schutz vor kalten, austrocknenden Winden. An einem geschützten Platz gedeiht das Gehölz auch im Kübel. Ein Sud aus der Rinde wird in der Volksheilkunde gegen Durchfall und Fieber eingesetzt.

Schneeflockenstrauch im Garten

Im Garten blüht Chionanthus virginicus im Frühsommer mit Stauden und anderen Gehölzen um die Wette, wie hier mit Akelei, Deutzie, Schneeball und Weißer Nachtviole

Sorten

Die Sorte Chionanthus virginicus ‘Floyd’, ein Zufallsfund aus Illinois, wächst dichter und aufrechter als die Art. Die Blüten sind alle männlich, sodass es nicht zur Fruchtbildung kommt. Dies ist vorteilhaft, denn der Fruchtsaft kann Pflasterbeläge verfärben. ‘Groenendaal’, die aus Belgien stammt, wächst etwas schwächer als die Art, blüht dafür aber umso üppiger. ‘Spring Fleecing’ wächst zu einem kleinen Baum von etwa sechs Metern Höhe und mit rein männlichen Blüten heran.

Vermehrung

Die Samen vom Schneeflockenstrauch kann man erst drei Monate warm, dann genauso lange kalt stratifizieren, um die Keimhemmung zu brechen. Dann sät man unter Glas aus. Baumschulen setzen auf eine Vermehrung der Gehölze durch Stecklinge im Sommer. Die Sorten vermehrt man vegetativ, durch Okulation auf die Blumenesche (Fraxinus ornus).

Krankheiten und Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge treten selten auf. Es gibt Anzeichen, dass Chionanthus für das Eschentriebsterben anfällig ist, das bei uns ganze Eschenwälder in ihrem Bestand gefährdet.

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