Schönmalve
Abutilon-Hybriden
Die Schönmalve ist eine Kulturpflanze, die bei optimalen Haltungsbedingungen ganzjährig blüht. Wir verraten Ihnen, wie Ihnen das gelingt. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 50 cm bis 300 cm
- Wuchsbreite
- von 50 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- überhängend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- rot
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Oktober
- Blütenform
-
- Blütenkörbchen
- Einzelblüte
- endständig
- Glocken
- Blattfarbe
-
- grün
- mehrfarbig
- Blattform
-
- ahornartig
- breit herzförmig
- ganzrandig
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
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- rot
- Fruchtform
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- Beere
- Licht
-
- absonnig
- Bodenart
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- sandig
- Bodenfeuchte
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- frisch
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Verwendung
-
- Hochstämmchen
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
Herkunft
Mit einer Blütezeit, die das ganze Jahr über dauern kann, bereichern Schönmalven (Abutilon-Hybriden) als Kübelpflanzen Terrasse und Balkon. Sie können aber auch ganzjährig in Haus oder Wintergarten gehalten werden. Die Hybriden entstanden durch Kreuzungen verschiedener Arten, vor allem aus Abutilon darwinii und Abutilon pictum, die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammen. Die Gattung umfasst knapp 150 Arten. Die bei uns verbreiteten Schönmalven-Hybriden sind dagegen reine Kulturpflanzen und kommen in der Natur so nicht vor. Die Schönmalve wird auch Samtpappel oder Zimmerahorn genannt.
Wuchs
In Kübelhaltung entwickelt sich die Schönmalve zumeist in Strauchform. Ihre Wurzeln wachsen auch in kleineren Pflanzgefäßen gut an, wodurch die Schönmalve sehr standfest ist und stabil steht. An Wuchshöhe erreicht sie zwischen 0,5 und 3 Meter – und kann ebenso breit werden. Ihre Seitentriebe hängen seitlich leicht über. Ihr Wuchs ist anfänglich kompakt und gut verzweigt, mit dem Alter verliert sich das jedoch etwas. Man kann die Schönmalve auch als Hochstamm erziehen.
Blätter
Das teils ahornförmige, teils herzförmige Laub der Schönmalve ist weich und leicht behaart. Einige Sorten haben panaschiertes, mehrfarbiges Laub. Die Blätter stehen wechselständig und dicht. Das Laub ist in der Regel überhängend und ausladend.
Blüten
Bei optimalen Standortbedingungen und guter Pflege kann die Schönmalve das ganze Jahr über blühen. Häufig jedoch legt sie im Winter eine Pause ein, um dann in der Hauptblütezeit von April bis Oktober ihre glocken- oder schalenförmigen Blüten wieder zu zeigen. Diese sind etwa fünf Zentimeter groß. Es gibt sie in den Farben Weiß, Gelb, Rosa und Rot.

Die gelben glockenförmigen Blüten kontrastieren schön zu den sattgrünen Blättern der Schönmalve
Früchte
Im Herbst bildet die Schönmalve kleine Früchte aus. Die dunkelroten Beeren enthalten die Samen.
Standort
An einem hellen Standort fühlt sich die Schönmalve besonders wohl. Meiden Sie aber einen Platz in der direkten Mittagssonne. Besonders gut eignen sich Standorte mit Morgen- beziehungsweise Abendsonne. Je weniger Licht sie erhält, umso weniger Blüten werden ausgebildet. Zum Teil entfällt die Blütezeit komplett. Abutilon-Hybriden mit panaschiertem Laub vergrünen bei zu wenig Licht. Wenn die Schönmalve von drinnen nach draußen umzieht, gewöhnen Sie sie erst wieder langsam an das Licht und die neue Umgebung. Im Garten sollte sie in jedem Fall vor Regen geschützt stehen.
Substrat
Als Substrat benötigt die Schönmalve hochwertige Blumenerde mit hoher Durchlässigkeit. Die Erde sollte sowohl humus- als auch nährstoffreich sein. Sie können handelsübliche Blumenerde oder spezielles Kübelpflanzen-Substrat verwenden.
Gießen
Schönmalven benötigen gerade den Sommer über reichliche Wassergaben. In dieser Zeit stört die Pflanzen sogar etwas Wasser im Übertopf nicht. Im Winter wird zwar weiterhin regelmäßig, aber deutlich weniger gegossen. Passen Sie die Menge an die Temperatur und die Witterungsverhältnisse an. Jetzt heißt es auch, Staunässe dringend zu vermeiden. Während der kalten Jahreszeit führt sie, ebenso wie völliges Austrocknen, schnell zu Blattabwurf.
Düngen
Achten Sie darauf, dass der Schönmalve ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Von März bis September sollten Sie wöchentlich über das Gießwasser düngen. Im Winter sind keine Düngegaben notwendig.
Umtopfen
Auch wenn die Schönmalve in kleinen Töpfen gut wächst, ist es sinnvoll, die Pflanze in regelmäßigen Abständen umzutopfen. Da sie sehr schnell wächst, meist sogar jährlich. Die beste Zeit dafür ist im Frühjahr. Wählen Sie hierbei Gefäße, deren Umfang höchstens zwei bis drei Zentimeter größer ist als der aktuelle.

Zieht man die Schönmalve als Hochstamm kann man sie zusätzlich schön unterpflanzen, zum Beispiel mit Eisenkraut (Verbena)
Schneiden
Es empfiehlt sich die Schönmalve jährlich zu schneiden, damit sie nicht zu ausladend wird und eine schöne Form behält. Ein guter Zeitpunkt dafür ist im Herbst, bevor Sie die Schönmalve in ihr Winterquartier bringen. Sie können sie aber auch im zeitigen Frühjahr zurückschneiden. Um gerade jüngere Pflanzen schön strauchförmig zu ziehen, sollten Sie sie mehrmals entspitzen, damit sie kompakter und in der gewünschten Form wachsen. Wer seine Schönmalve als Hochstamm zieht, sollte den Schnitt im Spätherbst vornehmen, wenn der Strauch nicht mehr so stark blüht.
Überwinterung
Holen Sie Ihre Schönmalve im Oktober noch vor dem ersten Frost nach drinnen. Idealerweise sollte die Schönmalve während der Überwinterung an einem hellen Standort bei Temperaturen um die 15 Grad Celsius stehen. Gut dazu eignet sich ein fensternaher Platz im Haus, ein beheiztes Gewächshaus oder ein Wintergarten. Dort setzt sich die Blüte sogar meist über die Wintermonate fort. Bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius verliert der Strauch zwar sein Laub, treibt jedoch meist ohne größeren Schaden im Frühjahr wieder aus.
Sorten
Es gibt eine Vielzahl herausragender Abutilon-Hybriden. Die Sorten unterscheiden sich sowohl in Wuchs als auch in Farbe und Form der Blüten. Die Blätter variieren ebenfalls. Hier eine kleine Auswahl:
Die Sorte ‘Yellow Star’ hat einen unverkennbaren kräftigen Gelbton der Blüten und ist eine Züchtung aus dem Jahr 2012. Ihre Blütenblätter hängen glockenförmig an den Zweigen herab.
Wer eine Blütenfarbe der besonderen Art bevorzugt, wird von der Schönmalve ‘Lachskönigin’ begeistert sein. Ihre kelchförmigen Blüten blühen in kräftigen Lachsfarben.

Schönmalven gibt es auch mit panaschiertem Laub
Die Sorte ‘Diva’ wirkt im Gegensatz zu ihrem Namen eher zurückhaltend. Ihre Blüten sind sanft rosa und haben eine kräftig pinkfarbene Aderung.
Die glockenförmigen Blüten der Sorte ‘Lilian’ zeigen sich in einem kräftigen, glänzenden Violett.
Sehr bekannt und beliebt ist auch die Sorte ‘Schneeball’. Ihre Blüten erstrahlen in reinem Weiß.
Mit panaschiertem bunten Laub beeindrucken beispielsweise die aus der Erfurter Samenfirma Benary bekannte Sorten ‘F. Savitzer’, ‘Goldprinz’ und ‘Andenken an Bonn’.
Vermehrung
Die wohl einfachste Methode, um Schönmalven zu vermehren, ist über Kopf- und Teilstecklinge. Trennen Sie dazu im Sommer einige junge Zweige als Stecklinge ab. Die Triebe sollten etwa zehn bis zwanzig Zentimeter lang sein. Schneiden Sie die Zweige schräg an und stellen Sie sie einige Tage in ein Gefäß mit Wasser, bis sie Wurzeln ausgebildet haben. Dann können sie in einen kleinen Topf gepflanzt werden.
Eine Vermehrung über Samen lohnt sich in der Regel nicht da die meisten Schönmalven-Hybriden selten sortenreine Nachkommen hervorbringen. Einige Sorten wie ‘Benarys Riesen’ (auch ‘Hybrida Maxima’ genannt) lassen sich jedoch auch sortenrein über ihr Saatgut vermehren. Nehmen Sie dazu die Samen aus den Früchten. Bei warmen Temperaturen um die zwanzig Grad Celsius beginnen sie zu keimen. Die beste Zeit dafür ist im Frühjahr.
Krankheiten und Schädlinge
Typische Kübelpflanzen-Schädlinge wie Spinnmilben und Blattläuse verschonen auch die Schönmalve nicht. Gerade bei zu trockener, warmer Luft im Winterquartier finden sich oft die weißen Fäden der Spinnmilben an den Zweigen wieder. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und warmen Temperaturen siedeln sich auch Weiße Fliegen gerne an.