Schraubenbaum
Pandanus
Mit seinem palmenartigen Aussehen ist der Schraubenbaum eine beliebte Büro- und Zimmerpflanze. So pflegen Sie den stacheligen Gesellen.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Strauch
- Wuchseigenschaften
-
- schmal
- aufrecht
- überhängend
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütenform
-
- Kolben
- Blüteneigenschaften
-
- einhäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- mehrfarbig
- Blattform
-
- lanzettlich
- lineal
- lineal-lanzettlich
- schwertförmig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- orange
- Fruchtform
-
- Sammelfrucht
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- schwach sauer
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Verwendung
-
- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Topfgarten
Herkunft
Der Schraubenbaum (Pandanus) wird auch als Schraubenpalme oder Pandane bezeichnet. Die deutschen Namen sind etwas irreführend, denn botanisch gesehen ist Pandanus weder ein Baum, noch eine Palme. Die Gattung besteht aus etwa 600 mehr oder weniger verschiedenen Arten und ist eine von vieren in der Familie der Schraubenbaumgewächse (Pandanaceae). Seine Heimat ist Afrika, Südostasien, Madagaskar und die Inselgruppe der Maskarenen, wo Pandanus an geeigneten Standorten oftmals ganze Landstriche zuwuchert. In Mitteleuropa ist der Schraubenbaum eine beliebte Zimmerpflanze.
Wuchs
Die immergrüne Pflanze wächst je nach Art als Baum oder Strauch. Manche Exemplare haben nur einen geraden Stamm, andere wachsen zweigabelig verzweigt. Bei älteren Schraubenbäumen kann der Stamm mit der Zeit verholzen. Häufig bilden Schraubenbäume außerdem dekorative Luft- und Stelzwurzeln aus, die den Stamm nach unten hin breiter wirken lassen.

In ihrer (sub-)tropischen Heimat wachsen Schraubenbäume zu palmenähnlichen Bäumen heran
Blätter
Der Schraubenbaum trägt am Ende seines Stammes einen Blattschopf mit überhängenden Blättern, der einer Palme ähnelt – daher der Name Schraubenpalme. Die Blätter der Pandane sind dick, glänzend, lederartig und haben keinen Stiel. Ihre Form ist lineal bis lanzettlich und sie werden bis zu einem Meter lang. Am Rand und an der Mittelrippe sind die schwertähnlichen Blätter mit kleinen, harten Dornen bewehrt, was vor allem beim Umtopfen schnell mal ins Auge (!) gehen kann. Sie stehen in einer dreifachen, schraubenartig wirkenden Spirale.
Blüten
Schraubenbaum-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch) und bilden daher männliche und weibliche Blüten an derselben Pflanze aus. Beide Blüten wachsen in Kolbenform, wobei die männlichen Blütenkolben verzweigt, die weiblichen Blüten einfach sind. Da die Bestäubung in erster Linie durch den Wind und in zweiter durch Vögel und Insekten erfolgt, muss bei der Zimmerpflanze mit einem Pinsel nachgeholfen werden. Schraubenbäume in der Wohnung blühen aber extrem selten.
Früchte
Nach erfolgreicher Befruchtung bildet Pandanus ein- bis mehrkammerige Sammelsteinfrüchte aus, welche sehr kleine Samen enthalten. Manche Arten (zum Beispiel Pandanus utilis) bringen essbare Früchte hervor.

In ihrem Naturstandort tragen Schraubenbäume Früchte
Standort
Da der Schraubenbaum aus einer heißen, feuchten Gegend stammt, benötigt er in Mitteleuropa einen sehr hellen und warmen Standort, um optimal zu gedeihen. Dabei darf er vor- und nachmittags auch direkt in der Sonne stehen. Wird es nachts nicht kälter als 15 Grad, kann der Schraubenbaum im Sommer auch an einem warmen, geschützten Ort im Freien stehen, wenn man ihn langsam an die Sonne gewöhnt. Je heller der Standort der Pflanze, umso schöner entwickelt sich ihre Blattzeichnung. Steht der Schraubenbaum schlecht beleuchtet, sind seine Blätter einheitlich dunkelgrün.
Substrat
Das optimale Pflanzsubstrat für den Schraubenbaum ist mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 leicht sauer. Mischen Sie daher die Pflanzerde mit Torf oder Torfersatzstoffen, etwas Lehm und lockern Sie das Substrat mit Perlite, Blähton, Sand oder Kokosfasern auf. Tipp: Geben Sie dem Schraubenbaum einen schweren Topf, damit er stabil steht.
Gießen
In der Natur bevorzugt die Schraubenpalme einen Standort in der Nähe von Gewässern, sie ist also auch im Topf sehr durstig. Der Topfballen sollte immer gut durchfeuchtet, aber nicht staunass sein. Gießen Sie die Topfpflanze regelmäßig und lassen Sie das Substrat nicht austrocknen. Das Wasser sollte dabei immer direkt auf die Erde, und nicht in die Blattachseln gegossen werden. Verwenden Sie zum Gießen gut abgestandenes oder gefiltertes, weiches Wasser in Zimmertemperatur. Auch einen gelegentlichen Nebel aus der Sprühkanne oder eine Dusche mit kalkarmem Wasser kann der Schraubenbaum gut gebrauchen.

Mit ihren Stelzwurzeln schieben sich die Pflanzen immer weiter aus der Erde heraus
Düngen
Während der Wachstumsphase wird regelmäßig im 14-tägigen Rhythmus Grünpflanzendünger zum Gießwasser gegeben. Vorsicht: Je mehr Wasser und Dünger der Schraubenbaum bekommt, desto schneller wächst er. Wer seine Zimmerpflanze lieber kleiner halten will, sollte also eher mäßig dosieren.
Umtopfen
Steht der Schraubenbaum in herkömmlicher Blumen- oder Kübelpflanzenerde, sollte er für eine gute Entwicklung jedes Jahr im Frühjahr umgetopft werden. Aufgelockertes Torfsubstrat verdichtet weniger schnell und kann deshalb länger im Topf bleiben. Beim Umtopfen wählt man einen geringfügig größeren Pflanztopf. Soll der Baum nicht mehr weiter in die Höhe wachsen, wird nur die Erde ausgetauscht und Pandanus mit frischem Substrat wieder in den alten Topf gesetzt. Achtung: Damit die Luftwurzeln Platz zum Anwurzeln finden, sollte zwischen Baumstamm und Topfrand großzügig Platz gelassen werden. Da diese Luftwurzeln die Pflanze nach und nach aus dem Topf heben, muss oben immer mal wieder Erde nachgegeben werden. Vorsicht: Durch die harten Stacheln am Blattschopf sollte das Umtopfen nur mit Handschuhen und langen Ärmeln durchgeführt werden. Achten Sie auch besonders auf den Schutz von Gesicht und Augen!

Pandanus tectorius bildet an einem hellen Standort eine schöne gestreifte Blattfärbung aus
Schneiden
Der Schraubenbaum ist gut schnittverträglich und kann mit einem scharfen Messer oder einer Schere sowohl im jungen, als auch im alten Holz beschnitten werden. Im Bedarfsfall kann man eine ungepflegte Pflanze auf etwa die Hälfte ihrer Größe reduzieren. Abgestorbene Blätter werden einfach abgeschnitten, Luftwurzeln dürfen dagegen nicht beschnitten werden! Rund um den Stamm bildet der Schraubenbaum eine große Anzahl an Nebentrieben. Diese können an der Pflanze verbleiben, wodurch sie an Umfang deutlich zunimmt, oder abgeschnitten werden, um entweder neue Schraubenpalmen zu ziehen oder den Wachstumsdrang der Mutterpflanze einzudämmen.
Sonstige Pflege
Der Schraubenbaum benötigt nicht unbedingt eine Winterpause, er kann aber bei Bedarf zwischen Oktober und März bis minimal 15 Grad kühler gestellt werden. Dann sollte weniger gegossen und auch weniger gedüngt werden. Während des Jahres sollten die langen Blätter ab und zu feucht abgewischt werden, um Staub zu entfernen. Da der Schraubenbaum sich, wenn er größer wird, häufig zur Seite neigt, ist manchmal eine stabile Stütze notwendig.
Arten und Sorten
Die Vielzahl der Pandanus-Arten hat eine große Auswahl an geeigneten Kübelpflanzen hervorgebracht. Als Zimmer- und Wintergartenpflanze eignet sich zum Beispiel Pandanus tectorius, da diese Art robust gegen trockene Raumluft ist. Mit etwa zwei Meter Wuchshöhe kann der Baum aber stattlich werden und ist kein Kandidat für die Fensterbank. Pandanus veitchii zeigt schöne dunkelgrüne Blätter mit weißen Streifen. Die Sorte Pandanus veitchii ‘Compacta’ ist eine kleinbleibende Topfsorte. Pandanus sanderi wächst nur langsam und zeigt elegante, gelbliche Blätter, welche im Alter einen dekorativen Längsstreifen entwickeln. Pandanus baptistii ‘Aureus’ ist eine relativ neue Züchtung, welche ohne oder mit nur kurzem Stamm wächst und deren gelb-grün gestreifter Schopf einer großen Graslilie ähnelt. Pandanus javanicus hat ebenfalls panaschierte Blätter.

Pandanus baptistii ‘Aureus’
Vermehrung
Der Schraubenbaum vermehrt sich selbst durch die Bildung von Nebentrieben, sogenannten Kindeln. Diese kleinen Triebe können einfach abgeschnitten und neu eingesetzt werden. Lassen Sie die Schnittstelle zuvor einige Stunden abtrocknen und setzen Sie die Jungpflanzen dann entweder direkt in die Erde oder einen Behälter mit Wasser, bis sie Wurzeln schlagen. Tipp: Blaues Glas erhöht die Bewurzelungsrate. Eine Abdeckung aus durchsichtiger Folie oder ein Mini-Gewächshaus sorgt für ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit. Doch auch ohne Folie ist die Erfolgsquote bei der Bewurzelung von Schraubenbäumen hoch.
Krankheiten und Schädlinge
Bei zu trockener Luft trocknen die Blattspitzen und -ränder ein und werden unansehnlich braun. Erhöhen Sie die Raumfeuchte durch Luftbefeuchter oder stellen Sie den Schraubenbaum auf einen mit Kieselsteinen und Wasser gefüllten Untersetzer. Auch Spinnmilben siedeln sich bei trockener Luft gerne auf dem Schraubenbaum an. Man erkennt sie an ihren weißen Gespinsten in den Blattachseln und auf den Blättern. Besonders im Winter treten außerdem Wollläuse an der Pflanze auf. Steht die Pflanze zu kühl und zu nass, faulen die Wurzeln.