So locken Sie den Schwalbenschwanz in den Garten

Der Schwalbenschwanz ist vielleicht der prächtigste heimische Schmetterling. Im Mai fliegt die erste Generation der Falter, im Hochsommer deren Nachkommen. Fenchel, Möhre und Dill stehen auf dem Speiseplan der Raupen und locken den Falter in den Garten.

Schwalbenschwanz

Mit knapp acht Zentimetern Flügelspannweite gehört der Schwalbenschwanz zu den größten heimischen Tagfaltern. Namensgebend sind die Schwanzspieße am Flügelhinterrand

Und als an einem schönen Sonntagmorgen die Sonne aufging, hell und warm, da schlüpfte aus dem Ei – knack – eine kleine hungrige Raupe." Wer eine kleine Schwalbenschwanzraupe in seinem Garten entdeckt, kann das Wunder beobachten, das Eric Carle in seinem berühmten Kinderbuch "Die kleine Raupe Nimmersatt" beschrieben hat: Innerhalb weniger Woche verwandelt sich der Winzling in ein fast kleinfingerdickes, properes Röllchen.

So wird der Garten zum Paradies für den Schwalbenschwanz

Die Raupe hält sich – im Gegensatz zur Erzählung – streng an vegetarische Diät: Ausschließlich an Doldenblütlern speist sie, im Garten sind das meist Dill, Fenchel oder Karotte. Die Raupe hat meist eine Pflanze ganz für sich alleine, denn im Gegensatz etwa zum Kohlweißling legt der Falter die Eier einzeln ab und schweift dafür weit umher. Mitunter bekommt man den Schmetterling selbst gar nicht zu Gesicht und bemerkt erst anhand seines Nachwuchses, dass er dem Garten einen Besuch abgestattet haben muss.

Schwalbenschwanz-Raupe

Die Eier legt der weibliche Falter meist einzeln an Futterpflanzen ab. Die Raupen treten daher nie in Massen auf und richten keinen nennenswerten Schaden an. Obwohl die Raupen charakteristisch gezeichnet sind und recht groß werden – kurz vor dem Verpuppen fast wie ein kleiner Finger –, kann man sie leicht übersehen. Nach vier bis fünf Wochen verlassen sie die Futterpflanze und suchen sich ein geschütztes Plätzchen, an dem sie sich zur Puppe verwandeln

Von einem Tag auf den anderen ist die Raupe dann verschwunden: Sie hat sich zurückgezogen und verpuppt, der unauffällige Kokon hängt meist an einem Stängel ein paar Handbreit über dem Boden. Im Hochsommer schlüpft daraus die zweite Generation der Schmetterlinge. Diese Sommerfalter sind etwas kräftiger gefärbt als die Frühjahrsfalter und meist auch häufiger. Die Nachkommen der Sommergeneration überdauern in der Regel als Puppen den Winter und verwandeln sich erst im folgenden Frühjahr in Schmetterlinge.

Verpuppung

Gut zwei Wochen dauert das Stadium der Verpuppung, bevor die nächste Generation der Falter schlüpft

Räumen Sie den Gemüsegarten daher im Herbst nicht gar so gründlich auf, damit die Puppen den Winter im Schutze von verwelkten Pflanzen überleben. Der Schwalbenschwanz ist ein wärmeliebender Schmetterling und im Süden Deutschlands etwas verbreiteter als im Norden, wobei es erfreulicherweise Anzeichen für eine generelle Zunahme gibt. Die Falter selbst zeigen sich gern auf nektarreichen Blüten wie von Lavendel und Sommerflieder.

Mit Hörnern gegen Fressfeinde

Fühlt sich die Raupe des Schwalbenschwanzes bedroht, wirft sie plötzlich ihren Oberkörper zurück und stülpt zwei orangefarbene Hörnchen (Nackengabel) aus. Sie verströmt dabei einen unangenehmen Geruch nach Buttersäure, der Fressfeinde wie Ameisen oder Schlupfwespen abschrecken soll. Die bunte Zeichnung tragen nur die älteren Raupen. Frisch geschlüpft sind sie eher dunkel gefärbt und tragen einen hellen Rückenfleck. Mit jeder Häutung – jeweils nach etwa einer Woche – ändert sich die Färbung etwas.

Diese Pflanzen locken den Schwalbenschwanz an

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