Schwarzbirke
Betula nigra
Die Schwarzbirke ist mit ihrer dekorativen Rinde und dem mehrstämmigen Wuchs ein echter Blickfang im Garten. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 1000 cm bis 1500 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- mehrstämmig
- Blütenfarbe
-
- grün
- gelb
- Blütezeit (Monat)
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- März bis April
- Blütenform
-
- Kätzchen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- gesägt
- rautenförmig
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
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- braun
- gelb
- Fruchtform
-
- Nussfrucht
- Fruchteigenschaften
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- Selbstaussaat
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- kiesig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Zier- oder Nutzwert
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- Rindenschmuck
- malerischer Wuchs
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Bodenbefestigung
- Böschungen
- Einzelstellung
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Pioniergehölz
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Friedhof
Herkunft
Die Schwarzbirke wächst ursprünglich im östlichen Nordamerika, zwischen New Hampshire bis Minnesota und von Florida bis Texas. Vor allem sieht man sie in Flussauen, -ufern oder sonstigen feuchten Gebieten, "River Birch" lautet deshalb auch ihr amerikanischer Name. Die Ureinwohner nutzten den Baum vor allem zur Gewinnung des süßen Saftes, der dem Ahornsirup ähnlich ist. Betula nigra ist ein Vertreter der ungefähr 60 Arten umfassenden Gattung der Birken.
Wuchs
Die sommergrüne Schwarzbirke bleibt für eine Birke relativ niedrig, über 10 bis 15 Meter wird sie bei uns nicht hoch, in ihrer Heimat kann sie allerdings 25 Meter erreichen. Typisch ist eine runde, halboffene Krone, die im Alter etwas schütter wird. Betula nigra neigt zur Ausbildung von mehreren Stämmen, was ihr ein malerisches Äußeres verleiht. Junge Triebe besitzen eine warme rotbraune Färbung, darauf sind dunkle Lentizellen zu erkennen. Apart wirkt die Borke, die sich in mehreren "Schichten" ablöst, dabei aber am Stamm haften bleibt und sich dekorativ aufrollt. Die darunter ans Tageslicht kommenden Partien sind dann rotbraun. Im Alter entwickelt sich an der Basis eine schwarze Borke. Das Wurzelsystem ist eher flach und mit vielen Feinwurzeln ausgeprägt.
Blätter
Das rauten- bis eiförmige Blatt der Schwarzbirke glänzt in einem intensiven Grün, es ist zwischen drei und zehn Zentmeter lang und am Rand auffallend doppelt gesägt. Im Herbst verfärbt es sich Gelb.

Im Herbst nimmt das Laub der Schwarzbirke eine leuchtend gelbe Färbung an
Blüten
Grüngelbe Kätzchen sind typisch für die Schwarzbirke: Die weiblichen sind nur anderthalb Zentimeter lang, männliche erreichen fast acht Zentimeter. Beide erscheinen im Vollfrühling.
Früchte
Etwa zweieinhalb Zentimeter lang sind die gelbbraunen Früchte, die im Juni reifen.
Standort
Die Schwarzbirke ist wie alle Birken prädestiniert, Pionierstandorte zu besiedeln. Damit verbunden ist eine Vorliebe für sonnige Standorte. Betula nigra gilt als eine der hitzetolerantesten Birken. Widerstandsfähig und robust zeigt sie sich auch gegenüber Frost, Wind und Kälte.
Boden
Die Schwarzbirke bevorzugt gut mit Wasser versorgten Boden, toleriert aber auch zeitweise Trockenheit und Überflutung. Der pH-Wert sollte nicht zu weit in den alkalischen Bereich gehen, leicht saurer Boden wird eindeutig bevorzugt. Der Tonanteil sollte sich ebenfalls in Grenzen halten, da es dadurch leicht zu Verdichtung und damit Staunässe kommen kann.
Pflanzung
Die Pflanzung erfolgt wie bei allen Birken: Wurzelnackte Gehölze pflanzt man am besten im zeitigen Frühjahr kurz vor dem Austrieb. Damit die Feinwurzeln nicht bei Windbewegungen abreißen, fixiert man den Stamm in den ersten Jahren am besten mit einem Pfahl.
Pflege
Aufs Verpflanzen reagiert die Schwarzbirke wie die ganze Gattung Betula ungehalten.
Schnitt
Die Schwarzbirke sieht am schönsten aus, wenn sie ihren Habitus frei entwickeln kann. Muss die Säge angesetzt werden, sollte man dies im Spätsommer tun – vorher blutet der Baum zu stark.

Damit die tolle Rinde der Schwarzbirke gut zur Geltung kommt, sollte sie möglichst frei stehen
Verwendung
Die Schwarzbirke gewinnt wegen ihres zierlichen, relativ moderaten Wuchses immer mehr Freunde. Selbst im Kübel lässt sie sich kultivieren. Mit einer weißen Rinde wie viele andere Birken kann sie nicht punkten, trotzdem wirkt auch sie mit ihren aparten "Rindenrollen" auch laublos außerordentlich apart. Alleen, Parks, Friedhöfe, große Gärten: Überall, wo genügend Raum ist, ist die Schwarzbirke gern gesehen. Nur für Allergiker kann sie lästig werden. In ihrer Heimat wird Betula nigra gern an Flussufern als Erosionsschutz gepflanzt.
Sorten
‘Heritage’ ist eine in den USA selektierte Sorte, die in kurzer Zeit zu einem mittelgroßen Baum mit leicht abwärts gerichteten Ästen heranwächst. Die Krone entwickelt sich eher pyramidenförmig. Die weiß-silbrige Rindenfärbung bleibt auch bei älteren Exemplaren erhalten. Diese Sorte blüht früh, die fast acht Zentimeter langen Kätzchen stechen im Frühjahr sofort ins Auge. Sie ist auch unter dem Sortennamen ‘Cully’ im Handel.
‘Dura Heat’ zeichnet sich gegenüber der Art durch höhere Trockenheits- und Wärmetoleranz aus. Diese Sorte ist auch wegen der harmonischen Kronenform sehr beliebt. Die im Herbst sich buttergelb verfärbenden Blätter verbleiben relativ lange am Baum. Die Rinde ist relativ auffällig in Rosa bis Orangebraun getönt. Beide Sorten zeichnen sich durch eine deutlich hellere Rindenfärbung aus als die Art.
Vermehrung
Die Art selbst wird ganz unkompliziert durch Aussaat vermehrt, die Sorten durch Kopulation auf Sämlinge der Sandbirke (Betula pendula).
Krankheiten und Schädlinge
Die Schwarzbirke ist ein Magnet für alle Arten von Insekten, die sie als frühe Nahrungsquelle nutzen. Zur Schädigung etwa durch Läuse kann es nur kommen, wenn der Baum bereits geschwächt ist.