Schwarzer Bambus, Schwarzrohrbambus
Phyllostachys nigra
Schwarzer Bambus ist mit seinen dekorativen Halmen ein echtes Highlight im Garten. So pflanzen und pflegen Sie den Schwarzrohrbambus richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Rhizom
- Gras
- Wuchshöhe
- von 400 cm bis 800 cm
- Wuchsbreite
- von 200 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Ausläufer
- Blütenform
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- Ähre
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
-
- lanzettlich
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Licht
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- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
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- Einzelstellung
- geschnittene Hecken
- freiwachsende Hecken
- Teichbepflanzung
- Gartenstil
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- Formaler Garten
- Innenhof
- Japangarten
- Waldgarten
- Wassergarten
Herkunft
Der Schwarze Bambus (Phyllostachys nigra), auch bekannt als Schwarzrohrbambus, ist in China heimisch und wächst dort in lichten, artenreichen Wäldern und Gehölzgruppen. Er gehört zur Gattung Phyllostachys, die zu deutsch auch Flachrohrbambus genannt wird. Diese zeichnet sich durch eine relativ gute Winterhärte aus.
Wuchs
Schwarzrohrbambus gehört wie alle Bambus-Arten zwar zu den Gräsern, wächst aber eher wie ein Großstrauch und kann mühelos Höhen von vier bis sechs Metern erreichen. Die längsten Halme bildet die Pflanze jedoch erst nach 10 bis 15 Jahren. Die Halme wachsen in lockeren, je nach Alter zwei bis drei Meter breiten Horsten aufrecht empor. Sie sind zunächst grün, bekommen ab dem zweiten Jahr braunschwarze Flecken und färben sich an sonnigen Standorten erst ab dem dritten Jahr einheitlich schwarz.
Blätter
Die immergrünen Blätter sind lanzettlich und oberseits glänzend dunkelgrün, die Unterseiten zeigen meist ein mattes Graugrün. Sie werden 4 bis 13 Zentimeter lang.

Das dunkle Grün der Blätter bildet beim Schwarzrohrbambus einen tollen Kontrast zu den schwarzen Halmen
Blüten
Blüten trägt der Schwarze Bambus in der Regel in Zeitabständen von rund 30 Jahren. Es handelt sich um einen ährigen Blütenstand mit drei Staubblättern und drei Narben. Man sollte sie umgehend abschneiden, da sie die Pflanzen stark schwächen und sogar zum Absterben führen können. Der Samenansatz von Phyllostachys nigra ist extrem hoch.
Standort
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. In voller Sonne färben sich die Halme besser aus. Achten Sie außerdem darauf, dass der Standort etwas vor kalten Ostwinden geschützt ist, damit der Schwarze Bambus im Winter nicht zu viel von seinem immergrünen Laub verliert.
Boden
Der Boden sollte sandig bis lehmig und humusreich sein. Flachrohrbambusse sind jedoch im Allgemeinen ziemlich anpassungsfähig, was die Bodenart betrifft. Wichtig ist vor allem eine gleichmäßige, gute Bodenfeuchte. Der Schwarze Bambus verträgt schwach saure bis alkalische Böden und toleriert auch höhere Kalkgehalte.
Pflanzung
Die Ausläuferbildung ist beim Schwarzen Bambus nicht so ausgeprägt wie bei anderen Flachrohrbambussen. Dennoch sollte man auch ihn unbedingt mit einer Rhizomsperre pflanzen.

Pflanzen Sie den Schwarzrohrbambus immer mit einer Rhizomsperre, damit er sich mit seinen Ausläufern nicht im Garten ausbreitet
Pflege
Schützen Sie die Bodenoberfläche mit kompostierter Rinde oder Laub vor dem Austrocknen und wässern Sie in niederschlagsarmen Sommern rechtzeitig. Jüngere Pflanzen sollten Sie bei starken Kahlfrösten mit einer Schilfmatte oder Wintervlies vor kalten Winden schützen.
Verwendung
Der Schwarzrohrbambus eignet sich für Hausgärten, Innenhöfe und als Uferbepflanzung für Gartenteiche. Man verwendet ihn meist als Solitärpflanze. Er passt zum asiatischen Gartenstil, aber auch in moderne, architektonisch gestaltete Gärten. Er harmoniert sehr gut mit Baustoffen wie Stahl und Beton.
Sorten
Phyllostachys nigra ‘Boryana’: Anders als der botanische Name vermuten lässt, besitzt diese Sorte keine schwarzen, sondern grüne Halme, die leicht lila bis braun gefleckt sind. ‘Boryana’, auch unter den Namen Tigerflecken- oder Tigerstreifenbambus bekannt, wird sechs bis acht Meter hoch und bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Diese Sorte gehört sprichwörtlich zu den harten im Garten, denn sie hält Temperaturen bis -22 Grad Celsius problemlos aus.

Phyllostachys nigra ‘Boryana’ kann sowohl als Solitär als auch als Hecke verwendet werden
Phyllostachys nigra var. henonis: Der Henonis-Bambus ist eine Varietät des Schwarzen Bambus und wird im Handel oft auch unter dem Namen Phyllostachys ‘Henonis’ angeboten. ‘Henonis’ bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Dort kann er schon mal bis zu acht Meter hoch werden, weshalb er sich sowohl als Solitär als auch als Sichtschutz eignet. Im Gegensatz zu dem ursprünglichen Schwarzrohrbambus hat ‘Henonis’ leuchtend grüne Halme, die sich mit der Zeit gelblich-grün färben. Die zierlichen Blätter belauben die Halme schon knapp über dem Boden, weshalb sich diese Hybride besonders gut als Heckenpflanze macht, die auch mit der Schere in Form gebracht werden kann.
Phyllostachys nigra ‘Punctata’: Die Halme dieser Sorte zeigen sich zuerst in einem schönen Grün und sind bis zum Boden belaubt. Doch schon im ersten Jahr bilden sich schwarze Punkte, welche die Halme im zweiten und im dritten Jahr komplett schwarz färben und dem Schwarzrohrbambus sein typisches Aussehen verleihen. ‘Punctata’ gehört zu den Lieblingen unter den Bambusfans. Kein Wunder, denn je älter die Halme werden, desto schwärzer werden sie. Die Knotenringe sind dagegen sehr hell, fast schon weiß, was dem Schwarzen Bambus ein einzigartiges Aussehen verleiht. ‘Punctata’ wird zwischen drei und fünf Metern hoch und bevorzugt einen geschützten Standort in der Sonne oder im Halbschatten. Wie auch die anderen Sorten, eignet sich ‘Punctata’ ebenfalls hervorragend für eine Einzelstellung sowie als Sichtschutz- oder Heckenpflanze.
Vermehrung
Wie alle Flachrohrbambusse wird auch der Schwarze Bambus durch Teilung vermehrt. Wenn man die Samen ausreifen lässt, kann man die Ziergräser damit auch durch Aussaat vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Der Schwarze Bambus ist Krankheiten und Schädlingen gegenüber eigentlich ziemlich robust. Lediglich die jungen Sprosse werden gerne mal von Schnecken verspeist.