Schwarzkümmel
Nigella sativa
Schwarzkümmel wird seit 3.000 Jahren als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Vor allem das Schwarzkümmelöl gilt als vielseitiges Naturheilmittel. So pflanzen, pflegen und ernten Sie die Heilpflanze richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
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- einjährig
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 50 cm
- Wuchsbreite
- von 15 cm bis 20 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- Blütenfarbe
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- violett
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- Juni bis Juli
- Blütenform
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- Einzelblüte
- Blattfarbe
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- grün
- Blattform
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- gefiedert
- Fruchtfarbe
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- braun
- Fruchtform
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- Balgfrucht
- Fruchteigenschaften
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- essbar
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
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- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
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- schwach alkalisch
- Kalkverträglichkeit
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- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
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- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- heimische Wildpflanze
- Lebensbereiche
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- FR2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Gruppenpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
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- Apothekergarten
- Blumengarten
- Kräutergarten
- Naturgarten
Herkunft
Echter Schwarzkümmel (Nigella sativa), auch schlicht Schwarzkümmel genannt, stammt aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die Pflanze wird oft verwechselt mit der Sommerblume Jungfer im Grünen (Nigella damascena), mit der der Schwarzkümmel auch verwandt ist. Keinerlei botanische Verwandtschaft besteht hingegen mit dem Echten Kümmel (Carum carvi) oder dem Kreuzkümmel (Cuminum cyminum). Der botanische Gattungsname "Nigella" ist die Verniedlichungsform von "niger" für schwarz und bezieht sich auf die winzigen schwarzen Samenkörner der Pflanze.
Als Gewürzpflanze beliebt war und ist Schwarzkümmel vor allem im Nahen Osten und Indien. Noch bevor der Pfeffer im fünften Jahrhundert von Südostasien nach Europa gelangte, waren die Samen mit ihrem würzig-fruchtigen Geschmack ein wichtiges Gewürz. Auch heute verfeinern die Schwarzkümmel-Samen Gebäck und Brote. In unseren Breiten tauchte die Pflanze zum ersten Mal schriftlich in der Landgüterverordnung von Karl dem Großen auf und wird bereits im Klosterplan von St. Gallen erwähnt. Bis ins 17. und 18. Jahrhundert war der Anbau von Schwarzkümmel auch bei uns sehr verbreitet.
In seiner Heimat, dem Mittelmeerraum, Nordafrika, Westasien und Indien, wird Schwarzkümmel noch heute großflächig als Würz- und Heilpflanze angebaut – wobei er auch bei uns besonders in den vergangenen Jahren eine immer größer werdende Beliebtheit erfährt; nicht zuletzt deshalb, da das Schwarzkümmelöl, das aus den Samen gepresst wird, als ein vielseitiges und durch Forschungen bewiesenes Naturheilmittel für das Immunsystem gilt.
Wuchs
Beim Schwarzkümmel handelt es sich um eine aufrecht wachsende, einjährige Pflanze mit sich verzweigenden, rauhaarigen Stängeln. Sie wird zwischen 30 und 50, selten bis zu 80 Zentimeter hoch und etwa 20 Zentimeter breit.
Blätter
An den Stängeln sitzen grüne, zwei- bis dreifach gefiederte und wechselständige Blätter. Sie sind etwa zwei Zentimeter lang. Bei der Jungfer im Grünen dagegen sind die Blätter länglicher, mit fein zerschlitzten, fast haarförmigen, langen Zipfeln – so kann man die beiden gut unterscheiden.
Blüten
Auf den Enden der Stängel sitzen einzeln die sternförmig angeordneten Blüten mit einem Durchmesser von etwa zwei Zentimetern. Auf fünf unscheinbare Kelchblätter folgen fünf weißliche ovale Kronblätter mit bläulichen Adern. Die Blütedauer erstreckt sich von Juni bis Juli.
Früchte
Aus den Blüten entstehen Kapseln, drüsige und gezähnte Balgfrüchte, die zunächst grün und dann braun sind. Sie enthalten die zwei Millimeter kleinen, schwarzbraunen, kantigen und ölhaltigen Samen.

Sobald die Balgfrüchte braun sind, kann man die innen liegenden schwarzen Samen ernten
Standort
Ein warmer sonniger Standort ist für den Schwarzkümmel ideal, da er eine relativ lange Vegetationszeit hat.
Boden
Die Pflanze stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Am besten sind humose, leichte bis mittelschwere und kalkhaltige Böden, die nicht zu Verdichtungen neigen.
Aussaat
Säen Sie die Samen des Schwarzkümmels im Frühjahr, von März bis April, mit einem Reihenabstand von etwa 20 Zentimetern aus. Bedecken Sie die Samen nur etwa einen Zentimeter dünn mit Erde. Die Keimdauer beträgt zwei bis drei Wochen.
Pflege
Schwarzkümmel ist relativ pflegeleicht und bedarf außer gelegentlicher Wassergaben keine weiteren Pflegemaßnahmen. Regelmäßiges Hacken unterdrückt die Unkrautbildung und hält den Boden locker.
Ernte und Konservierung
Sobald sich die Kapseln braun gefärbt haben und die Kapseln leicht klappern, können die Samen geerntet werden. Meist ist dies ab Ende Juli/Anfang August der Fall. Schneiden Sie die Samenkapseln, dreschen Sie die schwarzen Früchte heraus und lassen Sie diese an einem luftigen Platz zum Nachtrocknen liegen. Das beliebte Öl wird aus den Samen gepresst.
Beim Kochen können Sie mit den Samen, die im Aroma an Pfeffer und Anis erinnern, Brote, Fisch, Hülsenfrüchte und Grillkäse würzen. Auch Currys, Soßen sowie orientalische Gerichte erhalten durch die Samen ein besonderes Aroma.

Gebäck und Broten verleihen die schwarzen kleinen Samen ein würziges Aroma
Heilwirkung
Die Verwendung von Schwarzkümmel als Heilpflanze hat eine sehr lange Tradition. Schon in der Bibel wurde er im Alten Testament unter dem Namen "ketzah" erwähnt. Auf den Propheten Mohammed geht der Spruch zurück: "Schwarzkümmel heilt alle Krankheiten, bis auf den Tod." Im alten Ägypten wurde insbesondere das fette Öl des Schwarzkümmels als Heil- und Pflegemittel beliebt und wurde von Nofretete als Kosmetikum genutzt. Bei Tutanchamun (circa 1350 vor Christus) wurde im Sarkophag ein Fläschchen Schwarzkümmelöl gefunden. Hippokrates und Dioskurides berichten von seiner Heilwirkung gegen Geschwülste, Kopf- und Zahnschmerzen und Frauenleiden wie schmerzhafte Menstruation. In China und Indien wurde das Öl als natürliches Antibiotikum eingesetzt. Die Samen wirken sich günstig auf das Verdauungssystem aus, lindern Magenschmerzen, Krämpfe, Blähungen und Koliken.
Neueste Forschungen haben gezeigt, dass sich Schwarzkümmelöl, das durch schonende Kaltpressung gewonnen wird, mit seinen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Linol- und Gamma-Linolensäuren, positiv auf den Hormonhaushalt auswirkt. Vor allem der immunregulierende und -stimulierende Effekt ist zu betonen, da das grünbraune, fette Öl mit würzigem Geschmack die Zellen vor zellschädigenden Effekten durch Viren schützt. Eine regelmäßige Einnahme kann sich positiv auf das Herz- Kreislaufsystem auswirken und bei Schlafstörungen helfen. Auch Allergien, vor allem Staub- und Pollen-Allergien, können durch die Einnahme des "Allround-Mittels" Schwarzkümmelöl gemindert werden.

Schwarzkümmelöl ist gut für die Verdauung und das Immunsystem
Äußerlich wird Schwarzkümmelöl bei rheumatischen Beschwerden, Akne und Neurodermitis und aufgrund seiner Inhaltsstoffe Beta-Karotin und Biotin bei Haarausfall angewendet. Die Dosierung des Öls richtet sich nach den Beschwerden, traditionell werden zwei bis drei Mal täglich 30 Tropfen des Öls pur eingenommen. Achtung: Über einen längeren Zeitraum hinweg genutzt, kann das Öl den Magen reizen. Es sollte außerdem nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden.
Vermehrung
Schwarzkümmel kann leicht im Frühjahr über eine Aussaat vermehrt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Schwarzkümmel gilt als robuste Pflanze. Bei zu feuchter Kultur kann Stängelfäule auftreten. Schädlinge befallen den Schwarzkümmel selten.