Schwedenfeuer selber machen

Mit stimmungsvollem Licht und angenehmer Wärme lässt es sich auch in der kalten Jahreszeit im Garten aushalten. Mit einem selbst gefertigten Schwedenfeuer heizen Sie richtig ein.

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie man einen Baumstamm zusägen muss, damit er als sogenanntes Schwedenfeuer gleichmäßig abbrennt? Garten-Fachmann Dieke van Dieken zeigt Ihnen in unserer Video-Anleitung, wie's gemacht wird – und welche Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit einer Kettensäge wichtig sind
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Ein Schwedenfeuer sorgt für Licht und Wärme auf der winterlichen Terrasse – so kommt beim wärmenden Glühwein oder bei einer heißen Tasse Tee mit der Familie oder Freunden schnell Weihnachtsstimmung auf. Das Schwedenfeuer, auch Baumfackel genannt, brennt je nach Größe bis zu fünf Stunden, ohne bis zum Boden abzubrennen. Möglich macht das der sogenannte Kamin-Effekt: Die heiße, aufsteigende Luft zieht durch die breiten Schnittfurchen der Motorsäge von unten kühle Luft nach. Sie versorgt das Feuer mit so viel neuem Sauerstoff, dass es lange lichterloh brennt und nicht in einen Schwelbrand übergeht. So brennt das Stammstück langsam von innen nach außen und von oben nach unten ab, bis vom Schwedenfeuer nur noch der kurze glühende Stammfuß übrig ist.

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Schwedenfeuer selber machen: Das Wichtigste in Kürze

Um ein Schwedenfeuer selber zu machen, benötigen Sie eine Kettensäge, Schutzkleidung und einen geeigneten Baumstamm. Nadelholz wie zum Beispiel Tanne, Fichte oder Kiefer ist die beste Wahl. Stellen Sie den Baumstamm zuerst auf einen festen Untergrund und zeichnen Sie die Schnitte auf der Baumscheibe ein. Sägen Sie den Stamm senkrecht an und lassen Sie die unteren 10 Zentimeter stehen. Je nach Stärke des Holzes sind mehrere Längsschnitte notwendig. Vergrößern Sie anschließend die Kreuzungsstelle an der Baumscheibe mit einer Holzraspel. Zum Schluss wird dort ein Kamin- oder Grillanzünder angebracht.

Nadelholz eignet sich für Schwedenfeuer am besten

Das wichtigste Werkzeug für die Herstellung eines Schwedenfeuers – oder auch von Holzlaternen und Holzsternen – ist eine Kettensäge. Soll das Feuer über mehrere Stunden brennen, muss der Baumstamm rund einen Meter lang sein und einen Durchmesser von mindestens 30 Zentimeter haben. Üblicherweise nimmt man Nadelholz wie Fichte, Kiefer oder Tanne. Je trockener das Holz ist, desto besser brennt es. Tragen Sie beim Hantieren mit der Kettensäge unbedingt Schutzkleidung – am wichtigsten sind Schnittschutzhose, Sicherheitshelm und Sicherheitsschuhe. Zum Sägen stellen Sie das Stammstück auf einen festen, ebenen Untergrund, damit es nicht umkippt. Wenn die Sägefläche auf der Unterseite sehr schräg ist, sollten Sie diese zunächst gerade absägen, bevor Sie die Längsschnitte vornehmen. Der Stamm wird je nach Stärke in vier bis acht etwa gleich große Kreissegmente zerteilt. Je dicker er ist, desto mehr Schnitte sind empfehlenswert. Damit die Segmente alle die gleiche Größe haben und möglichst genau in der Stammmitte enden, sollten Sie die Schnitte vor dem Sägen auf der Oberseite mit einem Bleistift anzeichnen.

Tipp: Wenn Sie mehrere Schwedenfeuer auf Vorrat herstellen möchten, können Sie auch frisches Nadelholz verwenden. Es trocknet im fertig zugesägten Zustand schneller als im unbehandelten. Wenn Sie es nach etwa einem Jahr Lagerzeit abbrennen, hat es einen guten Trockungsgrad erreicht.

Schritt für Schritt: Schwedenfeuer selber machen

Baumstamm für Schwedenfeuer einsägen
Foto:MSG/Martin Staffler
Baumstamm für Schwedenfeuer einsägen
Baumstamm für Schwedenfeuer einsägen
Foto:MSG/Martin Staffler
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Baumstamm für Schwedenfeuer einsägen

Zeichnen Sie die Schnitte oben auf der Baumscheibe an und starten Sie damit, das Holz mit der Motorsäge möglichst senkrecht durchzuschneiden.

Eingesägter Baumstamm für ein Schwedenfeuer
Foto:MSG/Martin Staffler
Achtung: Stammstück nicht ganz durchsägen!
Eingesägter Baumstamm für ein Schwedenfeuer
Foto:MSG/Martin Staffler
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Achtung: Stammstück nicht ganz durchsägen!

Jeder Schnitt endet etwa zehn Zentimeter über dem unteren Ende des Stammstücks, damit dieses nicht in Scheite zerfällt. Je nach Stärke des Stamms sind zwei bis – wie in unserem Fall – vier Längsschnitte nötig.

Öffnung für den Anzünder mit Raspel vergrößern
Foto:MSG/Martin Staffler
Öffnung in der Mitte vergrößern
Öffnung für den Anzünder mit Raspel vergrößern
Foto:MSG/Martin Staffler
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Öffnung in der Mitte vergrößern

Vergrößern Sie nach dem Sägen die Kreuzungsstelle der Schnitte bei Bedarf mit einer Holzraspel, damit ein Grill- oder Kaminanzünder in der Öffnung Platz hat.

Anzünder für Schwedenfeuer
Foto:MSG/Martin Staffler
Zünd­hil­fe für Schwedenfeuer platzieren
Anzünder für Schwedenfeuer
Foto:MSG/Martin Staffler
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Zünd­hil­fe für Schwedenfeuer platzieren

Stecken Sie nun als Zünd­hil­fe einen Grill- oder Kaminanzünder in die Öffnung. Tipp: Zur Optimierung der Frischluftzufuhr können Sie jeden Schnitt am unteren Ende mit einem Flachfräsbohrer bis zur Stammmitte zu einem runden Loch erweitern.

Brennendes Schwedenfeuer
Foto:MSG/Frank Schuberth
Schwedenfeuer abbrennen
Brennendes Schwedenfeuer
Foto:MSG/Frank Schuberth
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Schwedenfeuer abbrennen

Bei einsetzender Dunkelheit kommt das Schwedenfeuer am schönsten zur Geltung.

Aber Vorsicht: Die sich entwickelnde Hitze ist groß. Stellen Sie das Schwedenfeuer vor dem Anzünden auf eine ebene, nicht brennbare Unterlage, zum Beispiel eine Steinplatte. Halten Sie außerdem mindestens zwei Meter Abstand zu Sträuchern und leicht entflammbaren Gegenständen ein. Stellen Sie sich nicht zu nah ans Feuer und lassen Sie vor allem Kinder nicht unbeaufsichtigt, denn bei Nadelholz kann es durch platzende Harzblasen leicht zu Funkenflug kommen.

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