Schwedische Mehlbeere
Sorbus intermedia
Trockenheits- und schadstoffresistent, dazu ein Liebling von Insekten und Vögeln – die Schwedische Mehlbeere ist ein idealer Baum fürs Stadtklima!
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 800 cm bis 1500 cm
- Wuchsbreite
- von 400 cm bis 700 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kegelförmig
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- Schirmrispen
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- gelappt
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- orange
- rot
- Fruchtform
-
- Beere
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Hausbaum
- Straßenbegrünung
- Windschutz
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Parkanlage
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia) ist eine artgewordene Hybride aus nordeuropäischer Mehlbeere, Eberesche und Elsbeere. Sie ist in Skandinavien, im Baltikum und in Norddeutschland heimisch.
Wuchs
Sorbus intermedia entwickelt sich zu einem Baum von 8 bis 15 Meter Höhe, dessen Krone zunächst kegelförmig, später oval geformt ist und eine Breite von vier bis sieben Metern erreicht. An schlechten Standorten wächst die Schwedische Mehlbeere auch als Strauch. Mit 10 bis 20 Zentimeter Jahreszuwachs ist der Baum relativ schwachwüchsig. Der Stamm ist meist relativ kurz, teils mehrstämmig. Eine dichte Verzweigung und aufrecht nach oben gerichtete Äste mit waagerecht davon abstrebenden Zweigen zeichnen die Schwedische Mehlbeere aus. Die Rinde ist graugrün bis graubraun, im Alter ist eine längsrissige, dunkelgraue Borke typisch. Sorbus intermedia entwickelt eine tiefreichende Herzwurzel.
Blätter
Die wechselständigen, sommergrünen Blätter der Schwedischen Mehlbeere sind zwischen sechs und neun Zentimeter lang und unterseits graufilzig behaart. Ihre Kontur ist eiförmig, die Blattspreite ist im oberen Teil fiederlappig. Auffällig sind sechs bis neun Nerven, die in einem Winkel von ungefähr 45 Grad vom Hauptnerv wegführen. Das Blatt fühlt sich derb und ledrig an, der Rand ist gesägt. Die dunkelgrüne Farbe wechselt im Herbst zu Gelb.
Blüten
Im Mai und Juni zeigen sich weiße, bis zu zehn Zentimeter breite endständige Schirmrispen. Ihre stark duftenden, fünfzähligen Blüten, aus denen auffällig viele Staubblätter herausragen, locken viele Bestäuber wie Fliegen, Schmetterlinge, Käfer und Bienen an.

Die Früchte der Schwedischen Mehlbeere sind bei Vögeln sehr begehrt
Früchte
Die Früchte von Sorbus intermedia sind 12 bis 15 Millimeter lang, orange- bis scharlachrot gefärbt und haften lange am Trieb. Vögel, vor allem Seidenschwänze, Amseln, Drosseln und Dompfaffen, lieben sie. Der Schnaps aus den Beeren ist eine nordische Spezialität.
Standort
Die Schwedische Mehlbeere bevorzugt einen sonnigen Standort in geschützter Lage. Sommerliche Trockenheit erträgt sie klaglos, ebenso wie Frost. Sie ist ausgesprochen wind- und immissionsresistent, verträgt auch ein Überpflastern der Wurzeln. All dies sind Eigenschaften, die sie als Gehölz für die Stadt oder als Windschutz prädestinieren.
Boden
Wie so viele andere Bäume ist die Schwedische Mehlbeere tolerant, sie bevorzugt gleichmäßig gut mit Wasser und Nährstoffen versorgte Böden, die nicht staunass sind. Sie wächst gerne auf Kalk, begnügt sich aber auch mit trockenen und sauren Sandböden.
Pflanzung
Sorbus intermedia kann man vom Herbst bis zum Frühjahr – Frostfreiheit vorausgesetzt – pflanzen. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Staunässe sollte man bei Bedarf durch eine Drainage aus grobem Sand oder Kies vermeiden. Achtung: Die Schwedische Mehlbeere gehört zu den Rosaceen, bei denen es beim wiederholten Anbau von Familien-Vertretern am selben Platz zu Bodenmüdigkeit kommt. Diese äußert sich in Wuchsdepressionen. Als Ursache vermutet man Pilze, Bakterien oder Wurzelausscheidungen. Wo es keine Standortalternative gibt, sollte man den Boden großzügig austauschen.
Pflege
Die Schwedische Mehlbeere ist ausgesprochen pflegeleicht: Nach dem Anwachsen muss man sie nicht mehr gießen. Eine Düngung erübrigt sich. Es reicht, wenn im Frühjahr etwas Kompost vorsichtig auf der Wurzelscheibe eingearbeitet wird. Eine Mulchschicht verhindert auf windexponierten Standorten ein Austrocknen des Bodens.
Schnitt
Ein Schnitt kann, muss aber nicht sein. Die Säge setzt man am besten Ende Oktober oder wieder kurz vor dem Austrieb der Schwedischen Mehlbeere an. Alte, abgestorbene Äste sollte man auf jeden Fall herausschneiden.
Verwendung
Die Schwedische Mehlbeere kann man sehr vielseitig als Allee- und Parkbaum, für große Gärten und als Stadtbegleitgrün einsetzen. Beliebt ist sie auch als Vogelnährgehölz.

Die Schwedische Mehlbeere eignet sich hervorragend fürs städtische Klima
Sorten
Die Sorte Sorbus intermedia ‘Brouwers’ zeichnet sich durch einen durchgehenden Leittrieb aus, dadurch wirkt die Krone homogen, der Baum insgesamt schmaler. Die in den 1950er-Jahren in Holland selektierte Sorte soll weitgehend resistent gegen Feuerbrand sein.
Vermehrung
Sorbus intermedia ist leicht durch Aussaat zu vermehren. Dazu löst man die Samen mit dem Messer aus den Früchten. Die Samen liegen teilweise ein Jahr über, das heißt sie keimen erst nach einem Jahr. Eine Stratifizierung beziehungsweise eine kühle Phase verbessert die Keimung. Zur Sortenvermehrung kommen auch Wurzelausläufer und Stecklinge zum Einsatz.
Krankheiten und Schädlinge
Schwedische Mehlbeeren sind durch den Feuerbrand gefährdet. Diese bakterielle Krankheit ist meldepflichtig und wird über Blattläuse verbreitet. Typisch sind wie verbrannt aussehende Blätter, Blüten und Früchte sowie eine hakenförmig gekrümmte Triebspitze. Man kann versuchen, der Krankheit durch rigorosen Rückschnitt ins gesunde Holz Einhalt zu gebieten. Schnittabfälle müssen verpackt und entsorgt werden. Größere Schäden können auch Larven vom Dickmaulrüssler verursachen, die die Rinde der Wurzeln fressen. Dadurch kann das ganze Gehölz absterben.