Seidenpflanze
Asclepias tuberosa
Leuchtend orange Blüten, origineller Fruchtschmuck, Schmetterlingsliebling: Die Seidenpflanze ist ein Juwel für naturnahe Gärten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 50 cm bis 100 cm
- Wuchsbreite
- von 45 cm bis 50 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- orange
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- doldenähnlich
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- schmal lanzettlich
- zugespitzt
- Fruchtfarbe
-
- braun
- gelb
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Duftplanze
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 8
- Lebensbereiche
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- FR2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Steingarten
- Topfgarten
Herkunft
Die Seidenpflanze (Asclepias tuberosa) ist vom südlichen Kanada bis Nordmexiko heimisch. Die relativ winterharte Art wächst dort an trockenen Feldern oder Böschungen. Der Insektenmagnet trägt in den USA auch den Namen "Butterfly Weed", bei uns ist die Staude auch als Knollige oder Orange Seidenpflanze im Handel. Zur Gattung Asclepias gehören etwa 200 Arten, die entweder als Stauden oder als aufrechte Halbsträucher wachsen, viele sind in Amerika beziehungsweise Afrika zu finden. Man sollte im Hinterkopf haben, dass unter der Bezeichnung "Seidenpflanze" viele Asclepias-Arten im Handel sind, einige sind Kübel- oder Zimmerpflanzen. Deshalb sollte man beim Kauf immer auf die Winterhärte achten.
Wuchs
Zwischen 50 und 100 Zentimeter wird die horstbildende sommergrüne Seidenpflanze hoch. Die unverzweigten kräftigen Triebe der Staude führen Milchsaft. Dieser soll eine Digitalis ähnliche Wirkung besitzen und Herz-Kreislauf-Beschwerden hervorrufen. Der Wurzelstock reicht tief in die Erde hinab. Asclepias tuberosa ist normalerweise winterhart.
Blätter
Die schmal-lanzettlichen, vor allem unterseits behaarten und ungeteilten Blätter stehen in Spiralen in unregelmäßigen Abständen um den Trieb. Sie sind 10 bis 14 Zentimeter lang, zugespitzt, glänzend und hell- bis mittelgrün gefärbt. An ihrem Ansatz umfassen sie den Stängel oder besitzen einen kurzen Stiel.
Blüten
Die flachen, end- oder achselständigen, bis zu zehn Zentimeter breiten doldenartigen Blütenschirme sind orange, manchmal auch gelb und rot gefärbt. Vor der grün-glänzenden Laubkulisse werden sie bestens in Szene gesetzt. Die Blüten der Seidenpflanze verströmen einen betörenden Duft. Sie erscheinen im Juni und blühen bis in den Frühherbst hinein. Auffällig sind die nach hinten gebogenen Kronzipfel.

Die duftenden Blüten der Seidenpflanze (Asclepias tuberosa) locken zahlreiche Insekten an
Früchte
Die an nickenden Stielen sitzenden Fruchtkapseln von Asclepias tuberosa sind spindelförmig und flach. Anfangs grün, verfärben sie sich später gelbbraun. Beim Öffnen geben sie an einem Ende ein Büschel aus langen, silbrigen Seidenhaaren frei, die sehr apart wirken. Sie haben der Gattung ihren Namen verliehen.
Standort
Die Seidenpflanze benötigt einen vollsonnigen Standort, toleriert aber auch lichten Schatten. Auch längere Trockenperioden werden gut toleriert.
Boden
Der Boden darf durchlässig, humusreich und trocken bis frisch sein. Die Seidenpflanze bevorzugt leicht saure Böden, Kalk wird gemieden. Bei zu großer Bodennässe leidet die Winterhärte.
Pflanzung
Ein geschützter Standort kommt Asclepias tuberosa zugute. Voraussetzung für ein gutes Wachstum ist ein tiefgründiger, lockerer Boden, der mit organischen Stoffen angereichert werden kann. Eine Drainage ist vor allem dann erforderlich, wenn nur die geringsten Anzeichen von Staunässe im Boden bestehen. Alle Wurzelunkräuter sollte man vor der Pflanzung sorgfältig entfernen. In der Zeit nach der Pflanzung sollte regelmäßig gegossen werden.
Pflege
Wo die Standortbedingungen passen, ist kaum Pflege der Seidenpflanze erforderlich. Für eine längere Blüte sollte man Verwelktes regelmäßig ausputzen. Als Düngung reicht eine leichte Kompostgabe im Frühjahr aus. Ein Rückschnitt sollte erst im Frühjahr etwa eine Handbreit über dem Boden erfolgen, da die Samenstände den Winter über außerordentlich reizvoll aussehen. Ein Schnitt der Samenstände kann erforderlich sein, um eine Selbstaussaat zu verhindern.
Teilen
Am besten teilt man die Horste von Asclepias tuberosa im Frühling, um sie zu verjüngen. Allerdings ist das höchstens alle acht bis zehn Jahre notwendig. Zum Teilen gräbt man den Wurzelstock aus und untergliedert ihn in einzelne, nicht zu kleine Segmente, die anschließend wieder ins Beet gepflanzt werden.
Winterschutz
Eine ausgepflanzte Seidenpflanze profitiert davon, wenn sie im Herbst mit etwas Kompost abgedeckt wird – vor allem Kahlfröste können ihr zusetzen.
Verwendung
Die Seidenpflanze wird gern in Naturgärten in der Rabatte oder auf der Freifläche verwendet, auch im Steinbeet kommt sie gut zur Geltung. Möglichst unbedrängt von hohen Begleitern sollte sie stehen. Hervorragend lässt sich Asclepias tuberosa beispielsweise mit Gräsern, Echinacea, Baptisia oder Montbretien kombinieren, die zur gleichen Zeit blühen. Die Seidenpflanze kommt auch im Topf auf der Terrasse gut zur Geltung.

Die Seidenpflanze (Asclepias tuberosa) macht auch im Kübel eine gute Figur
Wird die Blüte für einen Strauß verwendet, so sollte man beim Schneiden Handschuhe tragen, denn der Milchsaft kann Hautirritationen auslösen. Als Heilmittel soll Asclepias tuberosa bei Lungenentzündungen, Durchfallerkrankungen und Rheumatismus lindernd wirken. Als Heiltee werden die Blätter bei Bronchitis eingesetzt.
Sorten
Die Unterart Asclepias tuberosa subsp. interior wird bei uns als die winterhärteste angeboten. Die Sorte ‘Gay Butterfly’ enthält farbenfrohe Gelb-, Orange- und Rotorangetöne, ‘Hello Yellow’ zeigt seltene Gelbtöne.
Vermehrung
Bei einer Aussaat werden die Samen von Asclepias tuberosa auf der Anzuchterde nur angedrückt. Empfehlenswert ist eine Voranzucht in Saatschalen ab März, alternativ kommt eine Freilandaussaat im April/Mai beziehungsweise im Herbst in Frage. Die Keimrate vergrößert sich durch eine Stratifikation des Samens. Eine Stecklingsvermehrung ist ebenfalls gut möglich.
Krankheiten und Schädlinge
Pflanzenkrankheiten treten nur selten auf. Der Seidenpflanze macht eher zu große Feuchtigkeit zu schaffen, denn diese lässt die Wurzeln faulen.