Der Wunsch nach frischen und gesunden Lebensmitteln ist für viele Menschen die treibende Kraft, die sie im Frühjahr zu Spaten und Samentüte greifen lässt. Immer mehr Hobbygärtner haben den Wunsch, Selbstversorger zu werden – auch wenn die Zeit knapp und der Platz begrenzt ist.

Selbstversorger sein ist mit etwas Vorbereitung kinderleicht
Wer bei dem Wort "Selbstversorger" gleich an unglaublich viel Arbeit denkt, kann sich entspannen: Der Begriff lässt sich ganz nach den persönlichen Bedürfnissen definieren. Schließlich kann man sich schon mit einer Tomatenpflanze sowie Basilikum, Schnittlauch und Erdbeeren im Topf selbst versorgen. Oder mit einem kleinen Gemüsebeet, das für eine Grundversorgung über den Sommer ausreicht.
Wem beides nicht genug ist, der baut vielleicht auf größerer Fläche so viel Obst und Gemüse an, dass er auch noch etwas zum Einfrieren, Lagern und Einkochen hat.

Gemüse und Obst lässt sich auch hervorragend einmachen. Hier sind es Pflaumen und Stachelbeeren, aber auch Rote Beete und Gurken sind lecker aus dem Glas. Tipp: Tomaten schmecken getrocknet super
Selbst angebautes Gemüse schmeckt einfach am besten
Der Wunsch nach frischem, schmackhaftem und chemisch unbelastetem Gemüse ohne Spritzmittelbelastung verbindet alle Selbstversorger. Zunächst ist aber zu überlegen, wie viel Zeit man für den Garten abzweigen möchte und welche Flächengröße tatsächlich ohne Stress zu bewirtschaften ist – auch wenn mehr zur Verfügung stünde. Wochenend-Gärtner können beispielsweise auf zeitaufwändiges Vorziehen eigener Jungpflanzen verzichten und diese stattdessen auf dem Markt kaufen oder bei Versandgärtnereien im Internet bestellen bestellen – hier gibt es bei entsprechenden Anbietern auch alles in Bio-Qualität.

Ob Rettich, Radieschen, Gurken oder Tomaten selbst gezogen schmeckt immer besser als gekauft
Den Arbeitsaufwand als Selbstversorger gering halten

Ob mit dem Schlauch oder mit zeitgesteuerter Bewässerungsautomatik ist egal, nur regelmässig sollte es sein
Viel Zeit kostet vor allem das Gießen im Sommer. Bei der Neuanlage eines Gemüsebeets oder -gartens lohnt es deshalb, über ein fest installiertes Bewässerungssystem nachzudenken. Die Grundlagen sind natürlich ein passender Standort, ein gut vorbereiteter Boden sowie ausreichend Licht, Wasser, Nährstoffe und Wurzelraum für jede angebaute Pflanze. Die Erntemenge und Gesundheit der Pflanzen ist nicht nur von guter Bodenvorbereitung und Pflege, sondern zu einem großen Teil auch von der Mischung der Gemüsekulturen auf dem Beet abhängig.
Bei einem größeren Garten ist es sinnvoll, sich einen Zeitplan für die ganze Saison zu machen. In ihm hält man fest, was wann in welches Beet gesetzt oder gesät werden soll. Sich auch daran zu halten, ist zwar nicht ganz einfach, dafür verpasst man aber keinen wichtigen Aussaat- und Pflanztermin mehr.

Ein gut geplanter Nutzgarten bringt nicht nur reichlich Ertrag, er ist zudem auch ein richtiger Hingucker
Relativ einfach umzusetzen ist die biodynamische Methode, vier Beete anzulegen und jedes mit einem Gemüseschwerpunkt zu bepflanzen, also vor allem mit Fruchtgemüse wie Radieschen und Zucchini, Blattgemüse wie Spinat und Mangold, Wurzelgemüse wie Frühlingszwiebeln und Möhren oder mit Blütenpflanzen wie Kamille und Borretsch. Anschließend lassen Sie die Kulturen so rotieren, dass nur alle vier Jahre Pflanzen derselben Gruppe auf einem Beet wachsen. Mehrere kleinere Flächen lassen sich generell einfacher bewirtschaften als eine große. Beetkanten aus Holz oder Weidengeflecht und mit Kies oder Mulch bedeckte Wege sind dabei nicht nur praktisch, sondern auch gestalterisch ansprechend.

In vielen Gegenden Afrikas ist die Selbstversorgung mit Gemüse und Obst die einzige Möglichkeit das Überleben zu sichern
Selbstversorger im Ausland
Für uns ist sie lediglich ein Hobby und eine gesunde Bereicherung des Speiseplans. In Asien, Afrika und Südamerika hingegen ist die Selbstversorgung für viele Menschen lebenswichtig. Dort, wo die Schere zwischen Arm und Reich weit auseinander klafft, ist ein Großteil der Bevölkerung darauf angewiesen selbst Gemüse und Obst anzubauen, um der eigenen Familie das (Über-)Leben zu sichern. Gleichzeitig gibt es in diesen Ländern oft große Plantagen, auf denen Obst und Gemüse für den Export angebaut wird, obwohl die heimische Bevölkerung hungert – ein Zustand, an dem auch die europäischen Industriegesellschaften eine Mitschuld tragen. Als Selbstversorger kann man auf eingeflogenes Obst und Gemüse aus Übersee weitgehend verzichten. Wer die restlichen benötigten Nahrungsmittel und Produkte konsequent aus fairem Handel kauft, trägt viel dazu bei, den Menschen in armen Ländern ein besseres Leben zu ermöglichen.
Video: Ernte im Gemüsegarten
Und wie es dann aussieht, wenn sich der Selbstversorger erfolgreich um die Pflanzen gekümmert hat, sehen Sie in unserem Ernte-Video: