Serbische Fichte, Omorika-Fichte
Picea omorika
Die Serbische Fichte oder Omorika-Fichte beeindruckt im Garten besonders durch ihren schmalen Wuchs und das bis zum Boden reichende Nadelkleid.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Nadelgehölz
- Baum
- Wuchshöhe
- von 1500 cm bis 3000 cm
- Wuchsbreite
- von 250 cm bis 400 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kegelförmig
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- gelb
- rot
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- Zapfen
- Blüteneigenschaften
-
- einhäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- nadelförmig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Zapfen
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- freiwachsende Hecken
- Sichtschutz
- Windschutz
- Gartenstil
-
- Parkanlage
- Friedhof
Herkunft
Die Serbische Fichte (Picea omorika) wird hierzulande auch Omorika-Fichte genannt. In Serbien ist sie zu Ehren ihres Entdeckers hauptsächlich unter dem Namen Pančić-Fichte bekannt. Sie stammt aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) und gehört dort zur Gattung der Fichten (Picea). Ihr natürliches Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf ein kleines Areal von etwa 60 Hektar im Tara-Gebirge zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina. Dort wächst die Serbische Fichte an nach Norden ausgerichteten Steilhängen und steigt in Höhenlagen bis zu 1.400 Meter auf. In der freien Natur ist die Serbische Fichte durch den Rückgang ihres Lebensraums stark gefährdet.
Wuchs
Serbische Fichten werden bis zu 30 Meter hoch und bis zu 200 Jahre alt. Der äußerst harzige Stamm wächst schnurgerade in die Höhe, die Krone dieser Fichtenart ist auffällig schmal und kegelförmig oder zylindrisch in der Form. Die Symmetrie der Zweige verleiht Picea omorika gelegentlich ein pagodenartiges Aussehen. Die eher kurzen Zweige hängen in der Mitte durch und zeigen am Ende nach oben.
Blätter
Die Serbische Fichte trägt ein dichtes, immergrünes Blätterkleid von leicht abgeflachten Nadeln. Diese schimmern an der Unterseite silbrig, an der Oberseite dunkelgrün. Durch ihre teilweise gedrehte Nadelbasis erscheint die Unterseite aber oftmals als Oberseite. Die einzelnen Nadeln sind bis zu zwei Zentimeter lang und zwei Millimeter breit. Ein teilweiser Laubwechsel findet bei der Serbischen Fichte alle 12 Jahre statt.

Die gedrehten Zweige der Serbischen Fichte lassen das Laub zweifarbig erscheinen
Blüten
Erstmalig blüht eine Serbische Fichte im Alter von 15 Jahren, zur Vollreife kommt der Baum aber erst mit etwa 40 Jahren. Die Omorika-Fichte bildet Winterknospen aus, das heißt sie legt im Herbst schon die Blüte fürs kommende Jahr an. Die Winterknospen sind rotbraun und eiförmig mit spitzem Ende und nur etwa fünf Millimeter groß. Während der späten Blütezeit zwischen Mai und Juni öffnen sich weibliche und männliche Blütenzapfen in der oberen Baumkrone (monözisch). Die weiblichen Zapfen sind rot, während die männlichen eher gelblich erscheinen. Die Serbische Fichte vermehrt sich durch Selbstbefruchtung und ist somit nicht auf Bestäuber angewiesen.
Früchte
Die eiförmigen Zapfen der Serbischen Fichte, welche ab Oktober reifen, werden bis zu sechs Zentimeter lang und etwa drei Zentimeter breit. Ihre Farbe ist klassisch rötlichbraun. Die Fichtenzapfen hängen an kurzen Stielen von den Zweigen herab. Pro Zapfen finden sich etwa 100 wellig gezähnte Schuppen, welche im darauffolgenden oder auch erst im nächsten Frühjahr die geflügelten Samen entlassen.
Standort
In der Natur wächst die Serbische Fichte im sommerkühlen Klima mit schneereichen Wintern. Sie ist an eine Jahresdurchschnittstemperatur von etwa fünf Grad Celsius gewöhnt und extrem winterhart. Im Garten kann sie sowohl an einen sonnigen, als auch an einen halbschattigen bis schattigen Standort gepflanzt werden. Ein windgeschützter Platz bewahrt den Baum vor Sturmschäden.
Boden
Der optimale Boden für die Serbische Fichte ist mäßig nährstoffreich, steinig und neutral im pH-Wert. Wer sich Picea omorika in den Garten pflanzen möchte, sollte darauf achten, dass der Boden locker und durchlässig ist.
Pflanzung
Pflanzen Sie die Serbische Fichte am besten im Herbst. Da Picea omorika keine Staunässe verträgt, sollten schwere Böden vor der Pflanzung gut aufgelockert werden. Eine Drainageschicht aus Kies oder Splitt schützt das feine Wurzelsystem vor zu viel Nässe.

Die Serbische Fichte zeigt einen äußerst malerischen Wuchs
Pflege
Jungbäume sollten in heißen Sommern gegossen werden. Einmal eingewurzelt benötigt die anspruchslose Serbische Fichte keine weiteren Pflegemaßnahmen.
Schnitt
An der Serbischen Fichte sind keine Schnittmaßnahmen erforderlich, da diese sie nur ihres malerischen Wuchses berauben würden.
Verwendung
Die Serbische Fichte findet in Mitteleuropa vor allem Verwendung als Park- und Friedhofsbaum oder als Nadelbaum für große Gärten und Anlagen. Durch ihren dichten Wuchs und ihre schmale Krone gibt sie in kleineren Grüppchen ein anmutiges Bild ab. Die Serbische Fichte ist weitgehend stadtklimaresistent. Aufgrund ihres dichten Wuchses bis zum Boden ist besonders die Zwergform von Picea omorika ein hervorragender Sichtschutz und eine beliebte Heckenpflanze.
Sorten
Für kleinere Grundstücke eignet sich die veredelte Zwergform Picea omorika ‘Nana‘. Sie wird nur etwa fünf Meter hoch und wächst kegelförmig mit breiter Basis. Ein besonderer Blickfang sind ihre im Jungstadium blauvioletten Zapfen. Die seltene Sorte ‘Zuckerhut‘ hat eine wunderschöne Kegelform, welche in Einzelstellung am besten zur Geltung kommt. Die Sorten ‘Pimoko‘ und ‘Trebitzensis‘ sind extreme Zwergformen, welche flach und kugelig wachsen. Sie werden nur etwa einen Meter hoch und eignen sich gut für Steingärten und als Grabbepflanzung. Besonders skurril zeigt sich die etwa 10 Meter hoch wachsende Hängeform der Serbischen Fichte (Picea omorika ‘Pendula‘). Ihre Zweige sind in sich verdreht und der Stamm neigt sich im oberen Bereich leicht zur Seite. Sie wird gerne zur Gestaltung von lebendigen Gartenskulpturen verwendet.
Vermehrung
Fichten werden am besten durch Stecklinge vermehrt. Schneiden oder reißen Sie dazu im Frühjahr einjährige Triebspitzen mit einer Länge von 10 bis 15 Zentimetern vom Baum ab. Entfernen Sie die unteren Nadeln und stecken Sie die Zweige in feuchtes Anzuchtsubstrat. Bewurzelungspulver hilft beim Anwachsen. Nach etwa zwei Monaten bilden sich die ersten Wurzeln. Ist der Steckling gut angewachsen, kann er in einen Einzeltopf umziehen. Den Winter verbringt er am besten noch im Haus, im nächsten Frühjahr kann die Mini-Fichte dann ausgepflanzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
In größeren Anpflanzungen kann das Omorika-Sterben auftreten, eine Nadelbräune welche durch Chlor-Anreicherungen und Magnesiummangel, aber auch durchverdichtete Böden und wechselhafte Witterungsverhältnisse ausgelöst wird. Auch Hallimasch und Rotfäule können an der Serbischen Fichte auftreten. Verschiedene Borkenkäferarten können Picea omorika befallen, ebenso wie die Sitkafichtenlaus.