Silberährengras, Alpen-Raugras
Achnatherum calamagrostis
Die Blütenstände des Silberährengrases wirken wie ein flirrender Federbusch im Staudenbeet – und zwar bis in den Winter hinein!
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Gras
- Wuchshöhe
- von 70 cm bis 90 cm
- Wuchsbreite
- von 60 cm bis 80 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis September
- Blütenform
-
- Ähre
- Rispen
- Blattfarbe
-
- blaugrün
- Blattform
-
- lineal
- schmal
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- ph-Wert
-
- alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
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- FR1
- FR2
- ST1
- ST2
- B1
- B2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Rabatten
- Gartenstil
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- Blumengarten
- Heidegarten
- Naturgarten
- Präriegarten
- Steingarten
- Topfgarten
Herkunft
Das Silberährengras gehört zu einer Gattung mit etwa 300 Grasarten, die – teils ausdauernd, teils einjährig – in gemäßigten und warm-gemäßigten Klimaten vorkommen. Offene Gehölze und von Felsen durchsetzte Hänge sind in der Natur ihre bevorzugten Standorte. Achnatherum calamagrostis – als Synonym wird von Staudengärtnern auch Stipa calamagrostis verwendet – ist eine eher im südlichen Mitteleuropa heimische Art, die vor allem auf Schotterfeldern in Gebirgstälern bis auf eine Höhe von 1.200 Metern vorkommt. Im deutschen Sprachraum ist das Silberährengras auch als Föhn- oder Ränkegras beziehungsweise Silber-Raugras bekannt. Im Garten wird es gern wegen seiner langen rispenförmigen Blüten kultiviert, die es – den Gräserhorst in seiner Gesamtheit wie einen flirrenden Federbusch wirken lassend – über Monate bis in den Winter hinein zu einem Highlight unter den Ziergräsern machen.
Wuchs
Das Silberährengras ist eine wintergrüne Staude, die eine Höhe zwischen 70 und 90 Zentimetern erreicht. Typisch für das Gras ist ein horstiger Wuchs mit aufrechten, an der Peripherie leicht geneigten Halmen. Besonders ansprechend wirkt Achnatherum calamagrostis ab Spätherbst, wenn die erst bräunlichen, später gelblich weißen Rispen über dem noch grünen Horst aus Blättern stehen.
Blätter
Bis zu 30 Zentimeter lang sind die blaugrünen Blätter. Sie sind lineal und an den Spitzen leicht eingerollt. Die äußeren Halme neigen sich nach außen.

Zum Herbst hin verbräunen die Blüten des Silberährengrases immer mehr – das tut ihrer Schönheit aber keinen Abbruch
Blüten
Im Sommer erscheinen silbrig schimmernde Ährchen mit bis anderthalb Zentimeter langen Grannen an nickenden, bis zu 30 Zentimeter langen Rispen. Der Blütenstand ist samt dem Halm bis zu 80 Zentimeter lang. Die feinen Strukturen der Blütenstände und die einmalige Silhouette des Grases sind ab Spätsommer ein Highlight im Staudenbeet.
Früchte
Nach der Blüte bildet das Silberährengras die für Gräser typischen Karyopse, also nussähnliche Schließfrüchte aus.
Standort
Das Silberährengras benötigt zwingend einen sonnigen Standort. Außergewöhnlich ist die lange Haltbarkeit der Halme im Winter. Selbst nach einer Belastung durch Schnee richten sie sich wieder auf.
Boden
Der Boden für Achnatherum calamagrostis sollte kalkhaltig bis neutral sowie mäßig frisch bis trocken sein. Auf saurem Boden etabliert sich das Silberährengras weniger gut. Zu viele Nährstoffe beeinträchtigen die Standfestigkeit.
Pflanzung
Bester Pflanztermin ist das Frühjahr, gepflanzt wird in den bereits warmen, gut draninierten Boden. So kann sich das Silberährengras bis zum nächsten Winter gut etablieren. In schweren Boden sollte man Splitt oder Sand einarbeiten, um Staunässe zu vermeiden. Vor dem Winter gepflanzten Pflanzen macht oft die Winternässe zu schaffen, es kommt zu Ausfällen, weil die Wurzeln anfangen zu faulen.
Pflege
Im Kübel wachsende Exemplare von Achnatherum calamagrostis sollte man vor dem Winter an einen geschützten Platz am Haus stellen. Ein sonstiger Schutz ist nicht erforderlich.
Schnitt
Im Frühjahr, kurz vor dem neuen Austrieb, schneidet man Achnatherum calamagrostis bis auf eine Handbreit über dem Boden zurück. Auf keinen Fall sollte man im Herbst schneiden, da das Herz des Grases dann vermehrt durch Nässe gefährdet ist, weil das Wasser in den abgeschnittenen Halmen stehen und gefrieren kann.
Verwendung

Die fedrigen Blütenähren des Silberährengrases lockern jedes Beet auf und umspielen die Blüten der Beetpartner
Ein Silberährengras sollte möglichst frei stehen, damit die fedrige Optik ihre volle Wirkung entfalten kann. Genügend Platz sollte deshalb von Anfang an vorhanden sein. Gut passt das optisch ansprechende Gras als Strukturbilder in Kies- und Trockenbeete, wo man ihm beispielsweise ebenfalls sonnenliebende, eher anspruchslose Stauden wie Katzenminze oder Halbsträucher wie Heiligenkraut oder Lavendel als Partner zur Seite stellt. Auch in Gefäßen kommt das Gras gut zur Geltung.
Sorten
Eine beliebte Auslese des Silberährengrases ist die 50 bis 80 Zentimeter hohe ‘Algäu’ mit straff aufrechtem Wuchs und locker überhängenden Blütenähren. Der Umweltaktivist Karl Partsch hat sie benannt und auf einem "l" bestanden! Im Juli beginnt die Blüte. Kompakter als die Art wächst auch ‘Lemperg’, dessen Herbstfärbung leicht ins Rötliche spielt.

Die Blütenähren des Silberährengrases ‘Lemperg’ hängen elegant bogig über
Vermehrung
Achnatherum calamagrostis vermehrt sich durch Selbstaussaat teilweise so reichlich, dass man ihm Grenzen setzen muss. Nur die Sorten vermehrt man besser wie die meisten Ziergräser durch Teilen des Wurzelballens, bei ihnen ist auch die Neigung zur Selbstaussaat weniger ausgeprägt.
Krankheiten und Schädlinge
Das Silberährengras ist außerordentlich robust. Zu Ausfällen kommt es vor allem durch zu viel winterliche Nässe im Boden.