Pflanzen

Sommerjasmin, Jasminblütiger Nachtschatten

Solanum jasminoides

Solanum jasminoides, zu deutsch Sommerjasmin, ist eine Kübelpflanze, die aufgebunden oder hängend den ganzen Sommer über blüht und Bienen und Falter anzieht.

Wuchstyp
  • Kletterpflanze
Wuchshöhe
von 150 cm bis 1000 cm
Wuchseigenschaften
  • überhängend
  • Schlingtriebe
Blütenfarbe
  • violett
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Oktober
Blütenform
  • 5-zählig
  • Büschel
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • ganzrandig
  • spitzoval
Fruchtfarbe
  • schwarz
Fruchtform
  • Beere
Fruchteigenschaften
  • giftig
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • sandig
Bodenfeuchte
  • frisch bis mäßig feucht
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • malerischer Wuchs
Giftigkeit
  • giftig
Winterhärte
  • frostempfindlich
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Pflanzgefäße
  • Sichtschutz
Gartenstil
  • Topfgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Sommerjasmin (Solanum jasminoides) stammt aus den westlichen Regionen der Mitte Südamerikas, etwa der Region im Süden Brasiliens, und den angrenzenden Gebieten Argentiniens und Uruguays. Die Höchsttemperaturen erreichen dort im Mittel 29 Grad Celsius, schwanken aber im Jahresverlauf nicht gravierend. Der Jasminblütige Nachtschatten, wie diese Pflanze auch genannt wird, ist mit weiteren so wichtigen Südamerika-Exporten unserer Gärten wie Tomaten (Solanum lycopersicum), Paprika (Capsicum annuum), Tabak (Nicotiana) oder Kartoffeln (Solanum tuberosum) verwandt. Zur gleichen Familie, nämlich den Nachtschattengewächsen (Solanaceae), gehört auch die europäische Tollkirsche (Atropa bella-donna). Die weißen Blüten des Sommerjasmins ähneln Kartoffelblüten und das führte zu dem noch gelegentlich gebräuchlichen deutschen Namen "Kartoffelstrauch". Allerdings ist Solanum jasminoides in allen Pflanzenteilen giftig. Sommerjasmin, der zuweilen noch unter dem nicht korrekten botanischen Namen Solanum laxum gehandelt wird, wurde im ausgehenden 20. Jahrhundert als Balkon- und Kübelpflanze hierzulande populär.

Wuchs

Sommerjasmin entwickelt laxe Triebe. Mit seinen Blattstielen umwickelt er nicht zu dicke Stützhilfen, Äste von Bäumen und Sträuchern ebenso wie jede Art von Rankgittern oder straff gespannten Netzen. Auf diese Weise erreichen mehrjährige Pflanzen durchaus Höhen von zehn Metern. Junge Triebe sind grün; reifere, verholzende nehmen eine rötliche bis violette Färbung an, wenn sie der Sonne ausgesetzt sind.

Blätter

Das bis etwa fünf Zentimeter lange und halb so breite spitzovale Laub von Solanum jasminoides ist ganzrandig. Es steht meist paarweise an den Trieben, glänzt etwas und deckt die Pflanze gut.

Blüten

Jasminblütiger Nachtschatten bildet an den Triebspitzen und an ausgereiften Trieben auch seitlich Büschel aus etwa 10 bis 40 Blüten. Ältere Pflanzen bringen sogar noch reicher bestückte Blütenstände hervor. Die rundlichen, etwa kaperngroße Knospen vom Sommerjasmin blühen zu fünfzähligen, sternförmigen, reinweißen Blüten auf. Jede Blüte wird bei den meisten Selektionen, die im Handel sind, etwa so groß wie eine 5-Cent-Münze. Die gelben Staubfäden sind miteinander verwachsen und bilden mit der mittigen Narbe eine markante gerade Formation. Auch wenn einige deutsche Namen es vermuten lassen, duften die weißen Blüten vom Sommerjasmin nicht. Die Blütezeit erstreckt sich über den ganzen Sommer, von etwa Mai bis Oktober.

Blüten des Sommerjasmins

Die Blüten des Sommerjasmins sind perfekt sternförmig

Früchte

Solanum jasminoides bildet nach Bestäubung schwarze, etwa erbsengroße Beeren mit 10 bis 20 Samen aus.

Welchen Standort braucht ein Sommerjasmin?

Damit Sommerjasmin reich blüht, braucht er einen sonnigen und warmen Standort. Gelegentlich wird er auch für den Halbschatten vorgeschlagen, doch bleibt er an solch einem Standort deutlich hinter seinen Möglichkeiten.

Substrat

Ein nährstoffreiches Substrat ist bei einer Kultur im Topf Pflicht. Es sollte zudem durchlässig sein, da der Sommerjasmin nicht staunass stehen darf. Für Beete im Garten eignet sich dieser Jasmin grundsätzlich nicht. Auch wenn er leichte Fröste überlebt, ist es unwahrscheinlich, dass er sich dauerhaft im Freiland halten wird. Deshalb muss man ihn zum Überwintern immer ins Haus bringen.

Pflanzung

Solanum jasminoides pflanzt man am besten in der Saison, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Wählen Sie eine strukturstabile, vorgedüngte Kübelpflanzenerde dazu, denn das üppige Wachstum dieser Pflanze erfordert eine sehr gute Nährstoffversorgung. Leider werden viele angebotene Pflanzen mit Wuchshemmstoffen behandelt, damit sie zum Kaufzeitpunkt kompakt sind. Darum kann das Wachstum in den ersten Wochen nach dem Setzen stagnieren. Der Sommerjasmin muss diese Wirkstoffe erst abbauen, um zeigen zu können, was in ihm steckt.

Gießen

Neben Sonne und Wärme braucht der Sommerjasmin auch eine ausgeglichene Bodenfeuchte. Darum ist Gießen die wichtigste Maßnahme, sowie die Kübel drohen zu trocken zu werden.

Düngen

Flüssigdünger sollte dem Jasmin wöchentlich verabreicht werden. Setzt man auf Langzeitdünger, empfehlen sich drei Gaben pro Jahr: bei der Pflanzung, Anfang Juli und Mitte August.

Sommerjasmin in einer Blumenampel

Mit seinen überhängenden Trieben eignet sich Sommerjasmin auch super zur Bepflanzung von Blumenampeln

Umtopfen

Solanum jasminoides legt ein starkes Trieb- wie Wurzelwachstum an den Tag. Darum sollten Sie schon beim Setzen neuer Pflanzen im ausgehenden Frühling Kübel wählen, die mindestens doppelt so groß sind wie die Töpfe, in denen die Kübelpflanzen verkauft werden. Selbst die dreifache Topfgröße wird eine intakte Pflanze spielend durchwurzeln. Überwinterte Exemplare bekommen am besten im Frühling neue Töpfe, die zwei, drei Nummern größer sind, als die in denen sie stehen.

Sommerjasmin schneiden

Sommerjasmin ist sehr schnittverträglich und treibt rasch wieder nach. Bei jungen Pflanzen sollten Sie die Triebspitzen aber zunächst in Ruhe lassen. Erst wenn sich auch seitlich Blütenstände zeigen, empfiehlt es sich, Spitzen des Jasmins zu kappen. Vor dem Überwintern wird die Pflanze etwa um die Hälfte eingekürzt. Wenn der Sommerjasmin im ausgehenden Frühling wieder nach draußen gestellt wird, kann man allzu wirres Triebwerk noch ausdünnen.

Sonstige Pflege

Geben Sie Ihrem Jasminblütigen Nachtschatten ausreichend Wasser und Dünger und steht er an einem sonnigen Standort, benötigt die robuste Pflanze keine weitere Pflege.

Jasminblütigen Nachtschatten überwintern

Solanum jasminoides übersteht durchaus sehr leichte Fröste und kann daher vergleichsweise spät ins Winterquartier eingeräumt werden. Wenn dieses dunkel ist, sollten die Temperaturen darin fünf Grad Celsius nicht überschreiten. Die Pflanze wird ihre Blätter verlieren und überdauern. Stehen helle Räume als Winterquartier zur Verfügung, werden auch über zehn Grad Celsius vertragen und die Pflanze bleibt meist belaubt. Allerdings steigt mit den Temperaturen das Risiko des Schädlingsbefalls. Sommerjasmin leidet auch in hellen Räumen unter der allgemeinen Lichtarmut unserer Breiten. Die Wassergaben werden an Licht und Temperatur angepasst – je dunkler und kühler die Kübelpflanzen während der Überwinterung stehen, desto weniger Wasser bekommen sie und umso seltener wird gegossen.

Verwendung

Violette Sommerjasminblüten

Nicht immer sind die Blüten des Sommerjasmins reinweiß, man findet im Handel auch Exemplare mit violett überhauchten Blüten

Kleine Solanum jasminoides-Pflanzen sind ein wunderbarer überhängender Schmuck für geräumige Balkonkästen oder Gefäße aller Art. Für nicht zu kleine Ampeln sind sie ebenfalls wie geschaffen. Größere Pflanzen sind am schönsten, wenn man sie an Rankgerüste oder Schnüre anbindet; sie eignen sich bestens auch als sommerlicher Sichtschutz auf Balkon und Terrasse. Sommerjasmin wird auch als Stämmchen angeboten und setzt malerische Akzente als Solitär. Der bis zum Frost blühende Jasmin zieht Bienen, Hummeln und Falter an.

Sorten

Solanum jasminoides ist selten unter einem Sortennamen erhältlich. Es ist aber davon auszugehen, dass Selektionen im Handel sind, die etwa hinsichtlich der Blütengröße oder -fülle die Ausgangsart übertreffen. Gelegentlich werden auch Pflanzen mit zartvioletten Blüten angeboten.

Vermehrung

Am sichersten vermehren Sie Sommerjasmin durch Stecklinge im Frühling oder Frühsommer. Schneiden Sie dazu etwas verholzte, nicht zu weiche Triebspitzen von 10 bis 20 Zentimetern Länge. Stecken Sie diese in nährstofffreie Anzuchterde, stellen Sie das Ganze hell und bei üblichen Zimmertemperaturen auf und sorgen Sie dafür, dass das Substrat im Topf nicht austrocknet. Auch die Luftfeuchtigkeit darf gerne etwas höher sein. Meist reicht eine Klarsicht-Anzuchthaube oder eine übergestülpte transparente Plastiktüte dafür aus.

Krankheiten und Schädlinge

Blattläuse, Spinnmilben oder sonstige Schädlinge stellen sich nur ein, wenn Solanum jasminoides zu trocken, staunass oder schattig steht – oder hungern muss. Falscher Mehltau kann in regenreichen, kühlen Sommern vorkommen. Da hilft nur, befallene Pflanzenteile abzuschneiden und zu entsorgen, die Pflanze optimal zu pflegen und zu hoffen, dass sich Schönwetterphasen einstellen.

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