Sonnenbraut
Helenium-Hybride
Mit ihren leuchtenden, warmen Blütenfarben sorgt die Sonnenbraut für einen sommerlichen Höhepunkt im Staudengarten.
Steckbrief
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 140 cm
- Wuchsbreite
- von 0 cm bis 0 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis September
- Blütenform
-
- Doldentrauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- lanzettlich
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Rosenbegleiter
- Gartenstil
-
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Präriegarten
- Rosengarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Mit ihren leuchtenden, warmen Blütenfarben sorgt die Sonnenbraut (Helenium) für einen sommerlichen Höhepunkt im Staudengarten und ist, was die Leuchtkraft ihrer Blüten angeht, kaum zu schlagen. Nicht verwunderlich also, dass der "Bund deutscher Staudengärtner" sie bereits im Jahr 2008 zur Staude des Jahres kürte. Ihren botanischen Namen verdankt diese Gattung Carl von Linné, den die Blütenform an eine Sonne erinnerte und der den Namen deshalb an den griechischen Sonnengott Helios anlehnte. So entstand der Name Helenium.
Insgesamt gehören zu dieser Gattung etwa 40 Arten, von denen einige auch ein- oder zweijährig sind. Der Großteil der allesamt zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehörenden Pflanzen wird aber zur Gruppe der Stauden gezählt, ist also krautig wachsend und mehrjährig. Aus gärtnerischer Sicht besonders interessant sind neben den Arten Hoopes Sonnenbraut (Helenium hoopesii) und Herbst-Sonnenbraut (Helenium autumnale) die zahlreichen Hybriden.

Die kräftig orangeroten Blüten der Sonnenbraut ‘Moerheim Beauty’ bilden einen schönen Kontrast zum schokoladenbraunen Laub des Wasserdosts ‘Chocolate’ (Eupatorium rugosum)
Wuchs
Egal, in welcher leuchtenden Farbe die Sonnenbräute blühen, allen gemein ist, dass die Korbblüten auf aufrechten Stängeln sitzen, die mal einfach, mal dicht verzweigt wachsen. Die Wuchshöhe variiert von Sorte zu Sorte: So werden die kleinsten nur etwa 60 Zentimeter hoch (‘Crimson Beauty’ oder ‘Kupferzwerg’), unter den spätblühenden sind aber auch Sorten, die Höhen von bis zu 150 Zentimeter erreichen (zum Beispiel ‘Baudirektor Linne’ oder ‘Rauchtopas’).
Blätter
Die Blätter sind wechselständig, lanzettlich, leicht gezähnt und sitzen zahlreich am Stängel.
Blüten
Die Hauptblütezeit der Sonnenbraut-Hybriden liegt zwischen Juni und Oktober. Die Körbchenblüten gibt es dabei in vielen gelben, roten, orangefarbenen und rotbraunen Tönen; oft sind die Blüten auch mehrfarbig. Als erste öffnen im Juni die samtig kupferrote ‘Moerheim Beauty’ und die goldbraune ‘Waltraut’ den Helenium-Blütenreigen. Beim Großteil der Hybriden beginnt die Blütezeit aber etwas später, nämlich im Juli oder August. Hierzu gehören zum Beispiel die von Foerster gezüchtete, kupferrot geflammte ‘Flammenrad’, die rubinrote ‘Rubinzwerg’ oder die reingelbe ‘Kanaria’. Dank ihrer auffälligen Blütenfarben werden Sonnenbräute gern von Bienen besucht.

Sonnenbräute sind typische Korbblütler. Ihre Blüten bestehen aus zahlreichen leuchtend bunt gefärbten Zungenblüten, die strahlenförmig um die erhabene Blütenmitte angeordnet sind
Standort und Boden
Sonnenbräute lieben einen Standort in voller Sonne und gedeihen in jedem einigermaßen nährstoffreichen Boden, sofern dieser frisch bis feucht ist.
Pflanzung und Pflege
Sonnenbräute können sowohl im Herbst als auch im Frühjahr gepflanzt werden. Wer seine Pflanze aber schon im Herbst in die Erde bringt, verschafft ihr einen Vorteil, denn sie bildet bis zum ersten Frost bereits Wurzeln und treibt im Frühjahr kräftig aus. Eine Pflanzung im alten Jahr wird zudem mit einer reicheren Blüte belohnt, als Sie sie bei einer Frühjahrspflanzung hätten. Wichtig: Im ersten Jahr muss die neue Pflanze regelmäßig gewässert werden.
Höheren Sorten wie ‘Biedermeier’, ‘Baudirektor Linne’ oder ‘Rauchtopas’ verleihen Sie mit einer Staudenstütze mehr Standfestigkeit und verhindern, dass sie umkippen. Wer regelmäßig im Frühjahr düngt, fördert so nicht nur die Blütenbildung, sondern sorgt außerdem dafür, dass die Pflanzen seltener von Krankheiten befallen werden. Das Entfernen von Verblühtem trägt zu einer reicheren und längeren Blüte bei. Knipsen Sie hierbei den Stängel einfach knapp über der nächsten Knospe ab.
Schneiden
Um das Höhenwachstum höherer Sorten zu begrenzen und die Blütezeit etwas weiter nach hinten zu schieben, kann man seine Sonnenbräute im Mai/Juni mit dem sogenannten Chelsea Chop stutzen. Bei diesem Pflegeschnitt kürzt man die Triebe im äußeren Bereich der Pflanzen ein und regt sie so zu einem buschigeren Wuchs an. Schöner Nebeneffekt: Kahle oder von Krankheiten befallene Stängel werden durch die neuen Austriebe kaschiert.
Teilen
Alle zwei bis drei Jahren sollten Sie Ihre Sonnenbraut teilen, um die Staude zu verjüngen. Praktisch: Dadurch werden Ihre Pflanzen gleichzeitig vermehrt. Eine regelmäßige Teilung ist vor allem auf ärmeren Sandböden wichtig, da die Stauden hier sehr schnell vergreisen.
Verwendung
Besonders oft werden Sonnenbräute mit Stauden des Lebensbereichs Beet kombiniert, zum Beispiel Hohen Flammenblumen (Phlox), Astern oder Rittersporn (Delphinium). Sie passen aber wegen ihrer Herkunft aus den nordamerikanischen Prärien auch hervorragend in den Präriegarten, wo sie mit Sonnenhut (Rudbeckia), Indianernesseln (Monarda), Goldrute (Solidago) oder Sonnenauge (Heliopsis) um die Wette leuchten. Braune und kupferrote Sorten bilden einen hübschen Kontrast zu gelb blühenden Stauden wie Goldrute, Mädchenauge (Coreopsis) oder Ziergräsern, während gelb blühende und geflammte Sorten mit blau blühenden Stauden für Farbe im Beet sorgen. Aber nicht nur im Beet machen Sonnenbräute eine gute Figur, sie sind zudem hervorragende Schnittblumen. Aber Vorsicht: Die Blätter können bei empfindlichen Menschen Hautreizungen verursachen. Tragen Sie deshalb beim Schneiden am besten Handschuhe.
Sorten
Bereits im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde mit den ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika stammenden Arten züchterisch gearbeitet und es entstanden zahlreiche neue Sorten, die auch heute noch in den Staudenkatalogen zu finden sind. So hat sich zum Beispiel auch Karl Foerster in den 1940er und 1950er Jahren mit der Züchtung von Helenium-Sorten beschäftigt, woraus unter anderem die beliebten Sorten ‘Flammenrad’, ‘Kanaria’, ‘Königstiger‘ und ‘Goldrausch‘ hervorgegangen sind. Zur Züchtung wurden besonders die Herbst-Sonnenbraut, Hoopes Sonnenbraut und die Purpur-Sonnenbraut (Helenium flexuosum) verwendet. Auch heute noch stammen die beliebtesten Sorten ausschließlich von diesen drei Sorten ab.
Bildergalerie: Empfehlenswerte Sonnenbraut-Hybriden

Vermehrung
Damit die Hybriden ihre typischen Eigenschaften behalten, sollten sie im Frühjahr durch Teilung oder Grundstecklinge vom Neuaustrieb vermehrt werden. Eine Aussaat erfolgt nur bei den weniger verbreiteten Arten.
Krankheiten und Schädlinge
Die Neuaustriebe der Sonnenbräute sind bei Schnecken beliebt. Gelegentlich kann es zu einem Befall durch Echten Mehltau, Blattfleckenkrankheiten oder Viren kommen. Kranke Pflanzen sollte man kräftig zurückschneiden, sobald sie halbwegs verblüht sind. Bei Virenbefall wird am besten die ganze Staude aus dem Beet entfernt.